© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/21 / 23. Juli 2021

Meldungen

WDR räumt Versäumnisse bei Flut-Berichten ein


DÜSSELDORF. Der Westdeutsche Rundfunk hat Versäumnisse bei der Berichterstattung über die Flutkatastrophe vergangene Woche eingeräumt. „Wir teilen die Einschätzung, daß der WDR noch umfangreicher aus Wuppertal hätte berichten müssen“, sagte ein Sprecher der Landesrundfunkanstalt der Bild-Zeitung. Jedoch sei das dortige WDR-Studio „selbst so stark vom Unwetter betroffen, daß es ab 3 Uhr in der Nacht nicht mehr selber senden konnte“. Der Sender habe im Radio halbstündlich in „monothematischen Sonderausgaben“ sowie auf der Internetseite in einem Newsticker über die Entwicklungen berichtet. Im Deutschlandfunk bereute der Verantwortliche für „Aktuelles“, Stefan Brandenburg, nicht auf allen Wellen aus dem Programm der ARD ausgestiegen zu sein und ein eigenes Sonderprogramm gesendet zu haben. „Im nachhinein ist man immer klüger“, ergänzte er im Interview mit dem Branchendienst DWDL.de. Dieser hatte zuvor scharfe Kritik an dem Sender unter Leitung von Intendant Tom Buhrow geäußert. „Der WDR war beinahe ein Totalausfall“ und „unterläßt jede Hilfeleistung“, kommentierte der DWDL-Gründer Thomas Lückerath. Während ein Privatradio bis spät in die Nacht hinein live über die Hochwasser und drohenden Gefahren berichtet habe, sei beispielsweise im WDR 2 die ARD-Pop-nacht übertragen worden. Bild-Chefredakteur Julian Reichelt warf dem WDR, aber auch dem SWR vor, die Menschen in den Hochwassergebieten nicht informiert zu haben. Es „soll verschleiert werden“, daß über die Sender „keine Gefahrenmeldungen und Warnungen verkündet“ wurden. (ls)




ZDF-Umfrage: Mehrheit lehnt Gendersprache ab

BERLIN. Eine klare Mehrheit der Deutschen findet die Verwendung sogenannter geschlechtergerechter Sprache in den Medien unwichtig. Auf eine entsprechende Frage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF antworteten 48 Prozent, ihnen sei dies „überhaupt nicht wichtig“. Weitere 25 Prozent sagten, sie fänden dies „nicht so wichtig“. 20 Prozent meinten hingegen, es sei „wichtig“, sechs Prozent finden es „sehr wichtig“. Ebenso deutlich war das Ergebnis auf die Frage, ob Medien Trennungszeichen einfügen oder Sprechpausen machen sollten. Hier sagten 71 Prozent, das sei „nicht gut“. 25 Prozent finden es hingegen „gut“, vier Prozent gaben „weiß nicht“ an. Die Ergebnisse decken sich mit einer Reihe weiterer Umfragen. Eine Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der JF von Anfang Juni ergab, daß eine große Mehrheit der Deutschen das Gendersprech ablehnt. 58 Prozent empfänden es als störend, wenn in den Medien gegendert werde. Dem standen 19 Prozent entgegen, die nicht vom Gendern genervt sind. (ls)




Aufgelesen

„Der Trend zur verknappten statt zur ausführlichen Information, zur Zuspitzung statt zur Aus-balancierung nimmt ständig zu.“
Der ehemalige Bundes­tags­präsident Norbert Lammert (CDU) im „Morning Briefing“-Podcast von Gabor Steingart




Historisches Kalenderblatt

1. August 1291: Nach dem Tode Rudolf I. von Habsburg beschwören laut dem Chronicon Helveticum die Abgesandten aus den drei Urkantonen ein Trutzbündnis (Rütlischwur) und begründen mit der Unterzeichnung des Bundesbriefs die Schweizer Eidgenossenschaft.