© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 30-31/21 / 23. Juli 2021

Meldungen

Japaner haben Cheops Barke wiederhergestellt

KAIRO. Cheops war ein Pharao des ägyptischen Alten Reiches und regierte wohl von 2620 bis 2580 v. Chr. Er gilt als Auftraggeber der nach ihm benannten Pyramide. Um das Bauwerk herum liegt eine Nekropole mit sieben Bootsgruben. In zwei davon entdeckten Archäologen 1954 demontierte Barken, welche den verstorbenen Herrscher samt Gefolge über die Gewässer der Unterwelt transportieren sollten. Die eine wurde daraufhin geborgen beziehungsweise restauriert. Sie dürfte künftig im neuen Großen Ägyptischen Museum auf dem Gizeh-Plateau zu sehen sein. Die andere blieb unberührt, bis japanische Experten sie 1995/96 an Ort und Stelle mit Kamerasonden inspizierten. Und 2009 wiederum begannen die Japaner schließlich, auch das zweite Fahrzeug an die Oberfläche zu heben und aus insgesamt 1.700 Einzelteilen zusammenzusetzen. Dieselbigen Arbeiten, welche derzeit von Sakuji Yoshimura von der Higashi Nippon International University geleitet werden, stehen nun kurz vor dem Abschluß, so daß diese Barke demnächst ebenfalls als Ausstellungsobjekt dienen kann (Meldung von Ahram Online vom 6. Juli 2021). Die Japan International Cooperation Agency finanzierte das Vorhaben mit insgesamt fünf Millionen US-Dollar. (ts)
 www.english.ahram.org




Feinstaubbelastungen gab es bereits im Neolithikum  

NEWCASTLE. Çatalhöyük, unweit der Stadt Konya im anatolischen Hochland, war eine jungsteinzeitliche Siedlung, die sich über 13 Hektar erstreckte und ihre Blütezeit bereits um 7000 v. Chr. erlebte. Sie bestand aus unzähligen, eng aneinandergesetzten Lehmhäusern mit Flachdach, in denen bis zu 8.000 Menschen gewohnt haben könnten – und zwar unter ziemlich schlechten sanitären Verhältnissen, denn Forscher fanden hier schon reichlich Spuren von Parasiten und Schädlingen. Doch damit nicht genug. Jetzt untersuchte ein Team um Lisa-Marie Shillito von der britischen Newcastle University auch noch die Feinstaubkonzentration in den fensterlosen Räumen von Çatalhöyük aufgrund des Heizens und Kochens mit Dung. Dazu nutzten die Wissenschaftler den Nachbau einer der bronzezeitlichen Behausungen aus den 1990er Jahren. Die Messungen ergaben, daß die Menschen damals erheblichen und nachhaltigen Feinstaubbelastungen ausgesetzt waren (Mitteilung der Newcastle University vom 30. Juni 2021). Diese führten dann wohl zu diversen pathologischen Reaktionen im Körper, welche wiederum die Erklärung dafür wären, warum so viele Bewohner der neolithischen Siedlung an Osteoperiostitis (Knochen- und Knochenhautentzündung) litten. (ts)
 www.ncl.ac.uk/press/articles




Erste Sätze

„Eine Weltkarte, in der das Land Utopia nicht verzeichnet ist“, schrieb Oscar Wilde 1891, „verdient keinen Blick, denn sie läßt die eine Küste aus, wo die Menschheit ewig landen wird.“
Richard Saage: Politische Utopien der Neuzeit, Darmstadt 1991