© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/21 / 06. August 2021

Zeitschriftenkritik: Theologisches
Abtreibung, Covid, Klimawandel
Werner Olles

Alfred Sobel erinnert in der aktuellen Ausgabe (Juli/August 2021) der Zeitschrift Theologisches an die am 6. Februar 2006 verstorbene Schriftstellerin Karin Struck. Im Juli 1992 kam es in der NDR-Talkshow zum Thema Abtreibung zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen Karin Struck und der damaligen Bundesministerin für Frauen und Jugend Angela Merkel. Struck warf ihr vor, nichts zur Aufklärung über das vorgeburtliche Menschsein beizutragen und verließ schließlich unter lautstarkem Protest die Diskussionsrunde. Sie war während ihres Studiums Mitglied im SDS und der DKP, doch eine Abtreibung Mitte der 1970er Jahre begann sie innerlich zu verändern. Nach zwei Ehen und vier Kindern von vier verschiedenen Männern engagierte sie sich öffentlich gegen Abtreibung, ihre Bücher wurden abgelehnt, sie wurde als „rechtsradikal“ beschimpft und arbeitete notgedrungen als Köchin, Hauswirtschafterin und Erzieherin. 1996 konvertierte sie zum katholischen Glauben, der ihr die Kraft gab, ihre Krebserkrankung durchzustehen. Struck weigerte sich sogar, Morphium zu nehmen, weil sie einen klaren Kopf behalten wollte. Als Kämpferin für das Lebensrecht Ungeborener, die Ausgrenzung, Diffamierung und Nachteile auf sich nahm, bleibt ihr Vermächtnis heute aktueller denn je.

Der wichtigste Beitrag ist Heinz-Lothar Barths umfangreiche Rezension des Buches „Covid-19: Der große Umbruch“ von Klaus Schwab und Thierry Malleret. Barth seziert schonungslos die Pläne des Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums Schwab und seinen Freunden im Kontext der Corona-Krise. Wie Schwabs „Demokratie“ aussehen wird, in der transnationale Eliten aus Superreichen und Supereinflußreichen das Sagen haben, läßt sich in dessen Satz zusammenfassen: „Wenn Demokratie und Globalisierung zunehmen, so ist kein Platz mehr für den Nationalstaat.“ Und wenn die Pandemie vorbei ist, gibt es ja immer noch die angeblich menschengemachte Klimakatastrophe. Wenn die deutsche EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch vor Auftreten des Coronavirus von einem „Klimanotstand“ schwadronierte, obwohl inzwischen bekannt ist, daß der bekannte Obama-Tweet, nach dem 97 Prozent aller Wissenschaftler vom „menschengemachten Klimawandel“ überzeugt sind, einer der größten Fakes der Wissenschaftsgeschichte war, ist höchste Gefahr im Verzug.

In einem weiteren Beitrag widmet sich Udo Hildenbrand kritisch der Islam-Analyse des im April dieses Jahres verstorbenen Schweizer Theologe Hans Küng. Außerdem befassen sich Felizitas Küble mit Kardinal Clemens August Graf von Galen („Der Löwe von Münster und die Juden“) sowie Stefan P. Tappert mit dem Widerstand in Südosteuropa gegen den Nationalsozialismus.

Kontakt: Verlag Nova & Vetera. Estermannstr. 71, 53117 Bonn   www.theologisches.net