© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/21 / 06. August 2021

Meldungen

Mehr Emissionen in Afrika, Lateinamerika und Asien

IRVINE. Wissenschaftler um Chaopeng Hong (University of California) und Julia Pongratz (LMU München) haben die Auswirkungen der Umwandlung von Natur- in Agrarflächen auf die Erderwärmung in den Jahren 1961 bis 2017 untersucht (Nature 589/21). Die Landwirtschaft trage derzeit mit 25 Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen bei, sie sei neben Industrie, Verkehr und Gebäuden ein großer Treiber der Klimaveränderungen. Lateinamerika, Südostasien und Afrika südlich der Sahara dominierten das globale Emissionswachstum. Seit 2001 stiegen die Emissionen von 11,5 auf 14,6 Gigatonnen CO2-Äquivalent im Jahr 2017. Wegen der Bevölkerungsexplosion vor allem in Afrika würden dort Landnutzungsänderungen stetig zunehmen. Die Agraremissionen lägen bei etwa 0,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kopf, das sei praktisch kaum zu unterschreiten. Die Gesamtemissionen auf der Basis der UN-Bevölkerungsprognosen würden sich im Jahr 2100 in einer Bandbreite von 4,7 bis 12,7 Gigatonnen CO2 jährlich bewegen. Das seien Werte, die mit den Zielen des Pariser Klimaübereinkommens nicht in Einklang zu bringen seien. (ft)

 www.nature.com





China: „Bitcoin-Miner“ fliehen ins Ausland

PEKING. Chinesische „Bitcoin-Miner“ könnten 2024 so viel Energie verbrauchen wie ganz Italien. Dies prognostizierten Forscher von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS). Die Blockchain-Technologie, die das Kryptogeld produziert, würde dann jährlich 297 Terawattstunden verbrauchen. Das seien fünf Prozent des chinesischen Strombedarfs (Spektrum der Wissenschaft 6/21). Die CAS plädierte dafür, das „Schürfen“ nur in Regionen mit hohem Wasserkraftanteil zu erlauben. Die Pekinger KP-Führung reagierte umgehend: Allein Ende Juni wurden 26 „Bitcoin-Minen“ in der Südwestprovinz Sichuan ohne Vorwarnung abgeschaltet. Die Hardware-Firma Bitmain stellte ihr lukratives Geschäft ein. „Dies ist das Ende einer Ära für das Krypto-Mining in China“, befand Winston Wenyan Ma, Juraprofessor und Kapitalmarktexperte an der New York University School of Law. Ein Zufluchtsort könnte Kasachstan werden, wo Strom nur fünf Cent pro Kilowattstunde kostet. (ck)

 www.binance.com





Urbane Aquafarmen: Teure Zuchtfische „um die Ecke“

BERLIN. Mit Aquaponik könnte die weltweit stark steigende Fischnachfrage umweltschonender befriedigt werden. Das ist eine Kombination aus Fischzucht und Pflanzenbau, die sogar in „Stadtfarmen“ betrieben werden kann. Eine Versuchsanlage des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin-Köpenick zeige, daß sich exotische Fische wie Tilapien (Buntbarsche) oder Afrikanische Welse ohne Fischmehl auch nachhaltig vegetarisch ernähren ließen. Erste Zuchtbetriebe in Berlin, München und Brüssel, die „Fisch um die Ecke“ liefern, sind im Vertrauen auf einen wachsenden Markt eröffnet worden. Mit einem Preis von bis zu 14 Euro pro Kilo ist der Fisch vergleichsweise teuer (Greenpeace Magazin 3/21). (dm)

 igb-berlin.de





Erkenntnis 

„Wie Öl ein knapper Rohstoff für die Verbrennungsmotorindustrie war, wird Lithium ein knapper Rohstoff für die E-Auto-Wirtschaft. Nicht nur bei Elektroautos, sondern auch bei stationären Batterien, Smartphones oder Laptops spielt der Rohstoff eine entscheidende Rolle.“

Stefan Krause, Vizepräsident des Verwaltungsrates der kanadischen RockTech Lithium Inc. und früherer BMW-Finanzvorstand