© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 32/21 / 06. August 2021

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Deutschland rückt zusammen“, JF 30-31/21

Bereits 1804 Katastrophe mit 63 Toten

Ja, die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nord­rhein-Westfalen ist erschreckend – doch ebenso, wie hierdurch  das Thema Klima und Klimakatastrophe wieder „hochgekocht“ wird. Seit 1790 ist dokumentiert, daß das Flußbett der Ahr zu regulieren sei. Im Jahr 1804 gab es eine Katastrophe, die 63 Menschleben forderte. Damals gehörte das Gebiet zu Frankreich. Ab 1880 begannen Regulierungsarbeiten am Fluß, die in den vergangenen Jahren jedoch wieder zurückgebaut wurden, nach dem Motto: zurück zur Natur. Stauwehre und Staustufen verschwanden wieder. Im Jahr 1910 folgte eine weitere Überschwemmung des Gebietes mit 52 Todesopfern und Schäden in extremer Höhe an Privateigentum und Infrastruktur wie jetzt auch wieder. Mit anderen Worten: Wir können es uns einfach nicht so leicht machen und alles auf das Klima und die Klimaveränderung schieben. Der Fanatismus und menschliche Wahn, mit dem aber derzeit die „Energiewende“ vorangetrieben und unzählige Milliarden Euro verschwendet werden, um die Durchschnittstemperatur zu reduzieren, ist menschlicher Hochmut.

Horst Niehues, Sulz am Neckar






Zu: „Brüssel wird übergriffig“ von Ulrich Vosgerau, JF 20-31/21

Einst Moskau, heute der EU-Sowjet

Bei meinen geschäftlichen Besuchen in der DDR hatte ich Kontakt mit einem Generaldirektor, goldenes Parteiabzeichen. Bei einem unserer gemeinsamen Essen erklärte er mir: „Wir kümmern uns um unsere Bürger, denn wir sehen zu, daß sie zu Weihnacht immer Orangen unter dem Baum finden“. Ähnliches kann man heute aus Brüssel hören. Doch Brüssel ist schon weiter, es kümmert sich nicht darum, unsere Wünsche zu erfüllen, sondern diktiert, was wir uns wünschen dürfen, welches Auto wir fahren und was wir essen sollen und wie oft wir noch duschen dürfen bei den Warmwasserpreisen. 

Lenin hat gesiegt, er brauchte eine Revolution, um Moskau zu erobern, Brüssel wurde durch Unterwanderung gewonnen. Geschickt bauten die Apparatschiks ihre Macht aus und sind heute nahe ihrem Ziel. Die einzigen, die dagegen kämpfen, sind die einstigen Ostblock-Staaten, und auch in Ostdeutschland gibt es Kritik, da man Moskau nicht gegen Brüssel tauschen will. Dagegen ist Berlin, durch Angela Merkel, auf dem direkten Weg zum Brüsseler Direktoralsystem, das Volksbefragung fürchtet wie der Teufel das Weihwasser. In allen Ländern, wo das Volk zum europäischen Einigungprozeß gefragt wurde (Maastricht, Nizza, Lissabon), wurde dies in der Regel abgelehnt. 

Alfred Hajek, Dresden






Zur Rubrik „Fragebogen“: Jörg Kachelmann, JF 30-31/21

Respekt, eine echte Jahrhundertaufgabe!

Ach, der liebe Herr Kachelmann hat mit seinem Kampf gegen Rechts und gegen die AfD ja eine Jahrhundertaufgabe vor sich, und das auch noch über seinen Tod hinaus, Respekt! Aber er sollte sich trösten, ohne die AfD hätte er keine gesellschaftliche Aufgabe, die seinen vollen Einsatz erfordern würde. Oder um es mit Loriot sinngemäß zu sagen: „Ein Leben ohne AfD ist zwar möglich, aber sinnlos!“

Karsten Pöschel, Schortens




Sich selbst das beste Zeugnis ausgestellt

Es war völlig richtig, Jörg Kachelmann die Gelegenheit zu bieten, den JF-Fragebogen auszufüllen. So konnte er seine politische und eben auch seine charakterliche Unreife in ganzer Breite darstellen – so funktioniert Pressefreiheit.

Dr. Wolfgang Monninger, Essen




Als dümmlicher Scherzkeks geoutet

Jörg Kachelmann hat sich in dem Fragebogen mit erstaunlichen, weil dümmlichen Antworten hervorgetan und sich dabei als Scherzkeks geoutet. Er wollte wohl „ein Zeichen setzen“ und verfiel dabei, wie so oft bei derlei Vorhaben, in billige Provokationen. Seine Intention bleibt letztlich unklar. Für mich ist dies schade, da ich Herrn Kachelmann als deutsches Justizopfer schon des öfteren die Daumen gedrückt habe. Die Veröffentlichung war richtig, ermöglicht den Meinungsdiskurs, und die JF empfiehlt sich hierbei in bestem Sinne als tolerant.

Dr. Ralf Döschl, Friedrichshafen




Durch diese Kolumne endgültig demaskiert

Kürzlich hatte ich in einer grundsätzlich positiven Zuschrift hinsichtlich der Neugestaltung der JF den „Fragebogen“ für mich als entbehrlich bezeichnet. Der letzte Fragebogen rechtfertigt allerdings das Beibehalten dieser Kolumne. Ein schon bisher offenbar etwas anrüchiger Kachelmann hat sich hier als nun gar nicht mehr ernstzunehmen demaskiert. Wäre er doch in seinem erlernten Fach geblieben. Da war er tatsächlich noch gut.

Thomas-Christian Kaiser, Berlin




Gegen erzwungene Political Correctness

Ich gehe stark davon aus, daß Kachelmann diese Fragen mit ironischem Spott gegen den Zeitgeist der erzwungenen Political Correctness beantwortet hat. In einem unfreien Land kann man die Verhältnisse oftmals nur so verhöhnen. Kachelmann wurde ja selbst Opfer einer parteiischen Justiz.

Rodolfo Panetta, Horb-Grünmettstetten




Das kann nur gut gemachte Satire sein

Natürlich ist es möglich, daß Herr Kachelmann ein Gegner von Libertären, Konservativen und der AfD ist. Das darf er auch sein. Um das klarzustellen, hätte allerdings ein einziger Satz gereicht. Aber fünf Fragen mit „ Gegen Rechts“ beantworten? Plus 3 Fragen dezidiert gegen die AfD beantwortet? Ein bißchen viel, oder? So habe ich jedenfalls diesen Fragebogen als gut gemachte Satire verstanden.

Hans Wolfgang Schumacher, Düsseldorf




Kündigung beim MDR wäre jetzt zwingend

In seinem wirren Kampf gegen Rechts erfüllt Kachelmann den Klassenauftrag seines links-grün unterwanderten Senders. Ich hoffe, daß die AfD nicht auf fünf Prozent schrumpft, nur daß er in Frieden sterben kann. Die AfD braucht dieses Land nötiger als einen abgehalfterten Wetterfrosch. Aber er sollte bei seinem Haß auf alles, was einer anderen Meinung ist als der Mainstream, auch konsequent sein. Da sein hohes Gehalt beziehungsweise Honorar für die MDR-Talkshow aus Zwangsgebühren bezahlt wird, sollte er öffentlich auf sie verzichten. Auch AfD-Wähler, Sympathisanten und Mitglieder bezahlen diese Zwangsgebühren und finanzieren damit seinen Lebensunterhalt. Ein solcher Kämpfer gegen Rechts kann unmöglich seinen Unterhalt und Lebensabend mit diesem Geld bestreiten. Statt seinen Haß auf eine demokratisch legitimierte Partei auszuleben, sollte er einen Arzt aufsuchen, vielleicht kann der ihm helfen.

Jürgen Herzog, Presseck




Bei Björn Höcke wie bei Jörg Kachelmann

Das ist mir bis dato nur mit zwei Prominenten im Fernsehen widerfahren: eine ad hoc gefühlte tiefe Abneigung schon bei der Erstwahrnehmung derselben, namentlich bei Jörg Kachelmann und bei Björn Höcke. Der eine ist gleichermaßen schmierig und fanatisch wie der andere, was Jörg Kachelmann mit seinen Antworten dankenswerterweise bewiesen hat. Immerhin sichert er sich damit einen festen Platz bei der ARD. 

Karl Krisch, Fulda




Mühevolle Arbeit an der Reputation

Liebe Freunde, was ist das für ein provokativer Beitrag von Herrn Kachelmann, den ihr da veröffentlicht habt? Der wollte mit seinen schlichten, politisch-korrekten Äußerungen wohl verhindern, daß ihn wegen der Zustimmung zu einem kleinen Beitrag in der JF seine öffentlich mühevoll wiederhergestellte Reputation angekratzt wird?

Jörg Metelmann, Neubrandenburg




Keine Frage: Echte Fairneß

Jörg Kachelmanns Kampf gegen alles, was „rechts“ ist oder nach AfD klingt, zeigt pathologische Züge, zumal es doch seine „linken“ Gesinnungsgenossen waren, die ihn (mit Erfolg) verleumdet und demontiert haben – wegen einer nicht begangenen Vergewaltigung. Trotzdem: sein Fragebogen ausgerechnet in der JF zeugt von Mut. Die Bereitschft, das zu drucken, zeugt ebenfalls von Mut – und von Fairneß.

Klaus Härtel, Kiel




Köstlich, machen Sie weiter so!

Gratulation! Mit dieser Schaustellung des geistig vernagelten ehemaligen „Wettermachers“ stellen Sie den Mann dahin, wo er hingehört – in die Ecke der Lächerlichkeit, der zu hundert Prozent den politisch-moralischen Anforderungen der Öffentlich-Rechtlichen entsprach. Köstlich! – Machen Sie weiter so – es gibt noch eine stattliche Anzahl von Personen des öffentlichen Lebens, die es verdient haben, Ihrer Leserschaft in gleicher Weise vorgestellt zu werden.   Johann Adam, Hambühren






Zu: „Patriotismus / Die Flagge ist unnötig?“ von Dieter Stein, JF 29/21

Umarmen wir doch unser Land

Ja, mehr Patriotismus braucht das Land, möchte ich auf den Eingangssatz dieser Kolumne antworten. Wir müssen ein Geschichtsbild schaffen, das sich nicht allein mit dem verfehlten Zeitraum des Dritten Reiches beschäftigt, und beginnen, die zahlreichen positiven Gestalten und Epochen der deutschen Geschichte als Beispiel für die Gegenwart in den Mittelpunkt zu stellen. 

Wir müssen aufhören, unsere Vergangenheit als Verbrechen zu betrachten, wir müssen wieder Stolz und Selbstachtung für unser Volk empfinden und Abschied nehmen von einer Praxis, in der das Positive die Ausnahme und das Negative die Regel darstellt. Selbstbewußtsein, aber ohne Überheblichkeit; Wehrhaftigkeit und Stärke, aber ohne Aggressivität; Toleranz und Verständnisbereitschaft, aber ohne unterwürfige Anbiederei sind Grundwerte, die wiedergewonnen werden müssen. Deutschland hat nur eine Zukunft, wenn die Herrschenden vom Geist der Vaterlandsliebe erfaßt und von der mit Gott als Zeugen beschworenen Verantwortung beseelt, ihre Pflicht tun. Umarmen wir doch unser Land.

Prof. h.c. Konrad Zimmer, Königsberg i.Fr.






Zu: „Die Grünen in der Quotenfalle“ von Ronald Berthold, JF 28/21

Ein berührend faires Stück Journalismus

Ronald Bertholds Artikel über die Grünen in der Quotenfalle ist ein berührend faires Stück Journalismus, weil der Autor der Versuchung widersteht, eine Strauchelnde auch noch zu stoßen. Stattdessen entrollt er ruhig und sachbezogen das Sündenregister der Annalena, ganz ohne Häme und eine Tonart anschlagend, als kenne er zusätzlich zur Karriere Baerbocks auch die Frauengeneration, der sie angehört. Wer den Beitrag sorgfältig liest, bemerkt darin neben gründlicher Sachbezogenheit auch eine feine Melancholie durchschimmern, die (aber das wissen vielleicht nur die alten weißen Männer) Merkmal aller Desillusionierten ist. Die Rede ist von jener feinen, ein wenig wehtuenden Melancholie, die manche von uns aus den Gesichtszügen von Eltern kennen, die wissend und gleichwohl ohnmächtig seit Jahr und Jahrzehnt dem Straucheln und Fallen ihrer größenwahnsinnigen Kinder beiwohnen müssen. Und die zu sagen scheinen: „Ist es nicht trotzdem wahnsinnig schade um sie?“ Ronald Berthold hat einen couragierten Blick in die Untiefen einer derzeit berühmten Frau getan, und daß er dabei anständig gegenüber Annalena geblieben ist, haben wir Leser, und, wie ich meine, auch Frau Baerbock, nicht zuletzt männlicher Großherzigkeit zu danken.

Dr. Roland Lingg-Bouda M.A., Leutkirch




Nur die Skeptiker fühlen sich bestätigt

Dieses ganze Theater um Frau Baerbock wird die grüne Sekte in ihrem Klima- und Genderwahn bei der Wahl im September nicht entscheidend beeinflussen. Diese rot-grüne Ideologie ist gegen Einflüsse und Tatsachen von außen immun, sie glauben nur das, was sie in ihrer Verblendung glauben wollen. Nur wir Skeptiker fühlen uns durch die Hochstapelei von Frau Baerbock in der Ablehnung dieser Partei bestätigt und hinterfragen, was da eigentlich läuft, nach dem Lied der Prinzen „Das ist alles nur geklaut und gestohlen, nur gezogen und geraubt“. Die grünen Wähler leben in ihrer eigenen schönen neuen Welt unbeeindruckt weiter und wählen „Grün“.

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „Wenig Raum für ein Miteinander“ von Horst Gabers, JF 28/21

Nicht zu fassen, was hier alles möglich ist

Es ist unfaßbar, daß ein Mann wie Mohamed Amjahid noch nicht wegen Volksverhetzung angeklagt wurde. Wer solche Hetze gegen die Nation ausspricht, die ihm ein Studium ermöglicht und jüngst einen deutschen Paß ausgestellt hat, hat in meinen Augen keine Berechtigung, noch in unserem Land zu leben.

Ebenso unglaublich ist, daß ein renommierter Verlag solch ein Buch herausgibt, wenn man bedenkt, wie deutsche Autoren abgewiesen wurden, wenn sie nicht ganz „politisch korrekt“ schreiben. Mohamed Amjahid wurde sogar ausgezeichnet mit dem Alexander-Rhomberg-Preis für Nachwuchsjournalismus und war nominiert für den CNN Journalist Award. Man kann es nicht fassen, was in Deutschland alles möglich ist.

Gerhard Keßler, Feldafing