© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/21 / 13. August 2021

„Männerproblem“ oder „Ehrenmord“
Realität zum Verweigern
Michael Paulwitz

Zwei Brüder ermorden ihre Schwester, weil der „westliche“ Lebensstil der jungen Frau die „Ehre“ ihrer männlichen Verwandten verletzen soll. Das passiert nicht zum ersten Mal. Vor mehr als fünfzehn Jahren traf es die Kurdin Hatun Sürücü. Jetzt war es eine Afghanin, die kaltblütig ermordet und zerstückelt wurde. Nicht nur Berlin, ganz Deutschland hat ein Problem mit importierter Gewalt gegen Frauen, die aus archaischen Vorstellungen des islamisch-orientalischen Kulturkreises resultiert. Zwei Gruppenvergewaltigungen am Tag, rund fünfzig sogenannte „Ehrenmorde“ im Jahr nur in Deutschland – und die Zahlen sind seit 2015 drastisch gestiegen.

Wer diese klaren Zusammenhänge leugnet, verachtet und erniedrigt die Opfer. Die Bezeichnung „Ehrenmord“ verweist auf diesen Hintergrund. Berlins kommunistische „Integrationssenatorin“ Elke Breitenbach treibt indes den Zynismus auf die Spitze, wenn sie in ihrer ersten Reaktion lediglich „Männergewalt“ sehen will und „Männer“, die „integriert“ werden müßten. 

Die Umetikettierung kulturell bedingter Ausländergewalt zum „Femizid“ verschleiert nicht nur die Folgen falscher Einwanderungspolitik, die alle etablierten Parteien zu verantworten haben; sie mißbraucht ein brutales Verbrechen für die Propagierung ihrer linksfeministischen Ideologie. Linke Politik hat keine Lösungen, sie ist Teil des Problems – Breitenbachs kaltschnäuzige Realitätsverweigerung liefert dafür einmal mehr den Beweis.