Gegen „Geschäftsmodell für Carbon Farming“
ZIEGENHAGEN. Der mittelständische Verband Freie Bauern hat die Forderung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) nach einem „Geschäftsmodell für Carbon Farming“ kritisiert. „Humusaufbau durch Kohlenstoffbindung ist seit jeher gute fachliche Praxis, das haben schon unsere Großväter gemacht“, erklärte der hessische Bundesvertreter Ralf Ehrenberg. Die heimische Landwirtschaft inklusive der aus eigener Fläche ernährten Tierhaltung arbeite fast vollständig klimaneutral, wie eine von Friedrich Kuhlmann (Uni Giessen) herausgegebene Studie (Berichte über Landwirtschaft 2/21) bestätige. Der Beitrag, den man zum globalen Klimaschutz leisten könne, sei mikroskopisch klein: „Um einen Menschen ein Jahr lang satt zu kriegen, brauchen wir umgerechnet 50 Liter Diesel, das ist gerade mal eine Tankfüllung“, erklärte der Ackerbauer aus Ziegenhagen im Werra-Meißner-Kreis. Weitaus wirksamer sei es, der Energieverschwendung in anderen Lebensbereichen Einhalt zu gebieten, etwa auf den Gebieten der Mobilität und Kommunikation. (fis)
Keine höheren Zinsen bei russischer Direktbank
SANKT PETERSBURG. Während die EZB trotz auf 2,2 Prozent gestiegener Inflation weiter Negativzinsen erhebt, klagt die russische Wirtschaft über zu hohe Zinsen ihrer Zentralbank. Das Inflationsziel der Bank Rossii liege „bei vier Prozent, aktuell liegen die Preissteigerungsraten jedoch bei 6,5 Prozent“, erklärte Andrej Kostin, Chef der halbstaatlichen russischen Großbank VTB im Handelsblatt. „Die Behörden haben den Leitzins von 4,25 Prozent im Juli vergangenen Jahres auf mittlerweile 6,5 Prozent erhöht.“ Dennoch biete die in der EU als Vollbank vertretene VTB Direktbank ihren Privatkunden in Deutschland nur 0,65 Prozent auf Festgeldkonten: „Die deutschen Behörden bestehen darauf, daß wir das in Deutschland eingesammelte Geld in Europa einsetzen. Wenn wir es für Kredite in Rußland verwenden dürften, könnten wir unseren Kunden vermutlich noch höhere Zinsen bieten“, so Kostin. (fis)