© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 33/21 / 13. August 2021

Ein kirchliches Nordlicht erhellt den Nahostkonflikt
Virulenter Rassismus
(gt)

Hanna Lehming ist Beauftragte der Evangelischen Nordkirche für den christlich-jüdischen Dialog sowie Referentin für den Mittleren Osten in deren Zentrum für Mission und Ökumene. Und sie hat, wie viele protestantische Kirchenfunktionäre, ein großes Herz für das palästinensische Volk, weil es seit 54 Jahren in einem „unerträglichen“ Zustand lebe – unter israelischer Besatzung im Westjordanland und in Gaza. Für sie ist es daher nur zu verständlich, wenn sich gerade „palästinensische Christen“ auf die propagandistische Effizienz des Apartheid-Begriffs besinnen und ihn gegen Israel anwenden. Vom ökumenischen Rat der Kirchen 1968 in sein Programm aufgenommen, habe dieser Kampfbegriff zur Boykott-Kampagne beigetragen, die zum Ende des Apartheid-Regimes in Südafrika führte. Die Übertragung auf den Israel-Palästina-Konflikt greife zwar zu kurz, weil es sich bei den Juden nicht um weiße Kolonialisten, sondern eine „verfolgte Ethnie“ handle, die sich außerhalb Europas ihren Nationalstaat errichtete (Junge Kirche, 2/2021). Aber sie brachte eben auch bis heute virulente „rassistische Einstellungen“ gegen die arabische Bevölkerung mit, so daß die Identifizierung Israels mit dem Südafrika vor 1990 verständlich sei. Dabei explodierende arabische Antijudaismen seien wiederum Exportware europäischer Christen. 


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