© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/21 / 20. August 2021

Meldungen

Athen sieht Erfolge seiner Migrationspolitik

ATHEN. Griechenlands Minister für Migration und Asyl, Notis Mitarachi, hat Anfang dieser Woche unterstrichen, daß sein Land sich nicht mehr in einer Migrationskrise befinde. Insbesondere seien die Ankunftsströme in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2020 um 60 Prozent zurückgegangen, zitiert die griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA den Minister. Auch die Zahl der auf den Inseln untergebrachten Personen sei im Juli 2021 um 79 Prozent gegenüber Juli 2020 und die Zahl der in Griechenland untergebrachten Personen um 46 Prozent gesunken, fügte er hinzu. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 hätten 7.114 Personen im Rahmen von Abschiebungen, Rückführungen und Umsiedlungen von Drittstaatsangehörigen das Land mit Ziel Europa oder andere Länder verlassen. (ctw)





Rechte Finnenpartei hat eine neue Führung

Seinäjoki. Die rechte Finnen-Partei (Perussuomalaiset, PS) hat Riikka Purra zu ihrer neuen Parteivorsitzenden gewählt. Sie erhielt auf dem Parteitag 774 von 1.302 Stimmen. An zweiter Stelle lag der Abgeordnete Sakari Puisto mit 252, gefolgt vom „Covid-Leugner“ Ossi Tiihonen mit 181 Stimmen. In einer Dankesrede sagte Purra, sie wolle, daß die Partei die Parlamentswahl 2023 gewinnt, und daß sie bereit sei, Premierministerin zu werden. Purra betonte nach Angaben des finnischen Rundfunks Yle dabei, daß ihre Partei nur eine Koalitionsregierung mit Parteien bilden würde, die eine härtere Haltung zur Einwanderungsfrage einnähmen. Die 44jährige forderte hier strengere Regeln für die Familienzusammenführung und den Erwerb der Staatsbürgerschaft. Parallel dazu plädiert sie für Steuersenkungen für Bürger und Unternehmen sowie für eine Reform der Verwaltung. Auch erklärte sie, daß ein Austritt aus der EU (Fixit) nicht auf der Tagesordnung stehe. Obwohl Purra sich in ihren Forderungen nicht von ihrem Vorgänger Jussi Halla-aho unterscheidet, kommt Bewegung in eine mögliche Kooperation mit der konservativen Nationalen Sammlungspartei (Kansallinen Kokoomus, Kok). Halla-aho, der im Juni überraschend von seinem Amt zurückgetreten war, galt dort bisher als Persona non grata, die zum Beispiel die Vergewaltigung von grünen Politikerinnen durch Einwanderer gefordert hatte. Purras Stil dagegen sei laut Yle „lockerer“. Jüngsten Umfragen zufolge liegt Kok mit 20 Prozent vor den Sozialdemokraten (SDP) mit 19 und der PS mit 18 Prozent. (ctw)