© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 34/21 / 20. August 2021

Leserbriefe

Zu: „Corona-Maßnahmen / Die Panik geht weiter“ von Dieter Stein, JF 33/21

Die Nutzen-Risiko-Abwägung fehlt

Zum Druck, der von der Politik auf Stiko, Eltern und Jugendliche ausgeübt wird, möchte ich ergänzen: Das Nebenwirkungspotential dieser Gen-Impfstoffe ist nicht unerheblich. Es fehlt an Sicherheitsstudien etwa zur Toxizität oder zum Verbleib der Impfstoffpartikel im Körper. Außerdem sind bereits bei Erwachsenen seltene aber gravierende Fälle von Thrombosen, Blutgerinnungsstörungen oder Herzmuskelentzündungen aufgetreten, selten, aber deutlich häufiger als bei Impfstoffen auf Basis klassischer Technologie (etwa Grippe-Impfstoff). Es gibt daher Menschen, die keine Impfgegner sind, aber wegen dieser Bedenken auf einen klassischen Impfstoff mit bekanntem geringen Risikoprofil warten. Die Politik geht darauf nicht ein, wischt alle Bedenken mit dumpfen Sprüchen – keine Freiheit ohne Impfen – beiseite, macht der wissenschaftlich arbeitenden Stiko Druck zu empfehlen, daß Jugendliche die Gen-Spritze erhalten sollen, obwohl niemand die langfristigen Auswirkungen vorhersagen kann und bei Jugendlichen mit ihrem sehr geringen Risiko, schwer zu erkranken, kaum ein Impfnutzen da ist. Lockdowns wurden mit dem Argument der Vorsicht begründet; diese Vorsicht wäre auch beim Impfen mit bedingt zugelassenen, schlecht erprobten Gen-Impfstoffen angebracht. Die Politik will ihre zu hoch gesteckte Impfquote von 85 Prozent erreichen, ohne eine begründete Nutzen-Risiko-Abwägung zur Kenntnis zu nehmen.

Thomas Motz, Obertraubling






Zum Schwerpunktthema: „Bankrott einer Idee“, JF 33/21

Unbekannte Opposition beim DDR-Militär

Ihre Beiträge zum 60. Jahrestag des Mauerbaus in Berlin am 13. August 1961 habe ich mit Interesse gelesen. Kurz vor dem Ereignis schied ich aus der NVA als Stabsgefreiter der Reserve aus. Über diese Nachricht war ich erschüttert. In diesem Zusammenhang muß ich erwähnen, daß viele Angehörige der bewaffneten Organe der DDR mit den Maßnahmen nicht einverstanden waren. Soldaten der NVA, Grenzpolizisten, Volkspolizisten und Angehörige der Kampfgruppen traten auf westliches Gebiet über. Walter Ulbricht ließ schließlich die Staatssicherheit an die Grenze zu West-Berlin gehen, um die vielen Fälle von Fahnenflucht einzudämmen. Das legendäre Bild von dem Unteroffizier, der über den Stacheldraht sprang, ging bekanntlich um die Welt. Auch der Oberstleutnant Löffler von der NVA trat auf westliches Gebiet über. Er bildete später die Vereinigung Freier NVA-Angehöriger, die es sich zur Aufgabe machte, die Angehörigen der bewaffneten Organe zur Nichtausführung des Schießbefehls gegen Deutsche zu veranlassen. Später erfuhr ich, daß in den Stasi-Gefängnissen viele Soldaten, Unteroffiziere und auch Offiziere einsaßen. Es hat also auch eine militärische Opposition existiert. Dies zeigt, daß nicht alle den Mauerbau hingenommen haben.

Hartmut Schirmer, Aschersleben





Verhängnisvolle Idee von 360 Grad

Woher kommt die neue Verharmlosung der Linken, das Vergessen ihrer Verbrechen bei gleichzeitiger Ächtung der bürgerlich-konservativen Rechten? Wie kann es sein, daß in Thüringen ein gewählter bürgerlicher Ministerpräsident abtreten mußte, um einem linken Platz zu machen? Bildungsdefizite in deutscher Geschichte spielen zweifellos eine Rolle. Aber auch irreführende Vergleiche und unpassende Bilder für das politische Spektrum, wie das in letzter Zeit gern bemühte Bild eines „Hufeisens“. Beide, Links- wie Rechtsextremisten, verstecken ihre wahren Antriebe unter hehren Motiven. Beide fordern „Gerechtigkeit“, die einen für „die Gesellschaft“, der etwas zustehe, die anderen für „das Volk“, dem etwas genommen werde. Da Habenichtse sympathischer sind als Besitzende und weil es viel mehr Menschen gibt, die wenig besitzen, als solche, die etwas zu verlieren haben (und weil Neid ansteckender ist als Geiz), ist die radikale Linke in der Masse eher beliebt und die extreme Rechte zumeist verhaßt. In der Propaganda sind die einen so populistisch wie die anderen. 

Die Historiker streiten sich, ob der Nationalsozialismus eine rechte oder linke Ideologie war. In mancherlei Hinsicht war er beides – wie auch der Linksextremismus faschistische Elemente enthält. Hayek verortete den Nationalsozialismus links. Hitlers Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) sah sich zu Recht in der Erbfolge des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV) des Sozialisten Lassalle. Die konservative Rechte war dagegen den Nazis immer suspekt. Noch 1944 schrieb Goebbels in sein Tagebuch, daß der Führer sich nach dem Endsieg die Konservativen vornehmen wolle. Das Mißtrauen war berechtigt: Die wichtigsten Widerständler – Stauffenberg, Goerdeler, Quirnheim, Witzleben, Rommel etc. – waren konservative „Rechte“. Der französische Historiker Jean-François Chemain schreibt hierzu: „Der Nationalsozialismus war eine typisch linke Ideologie (...) und es war eine höchste List linken Geistes, ihn den Gegnern der Linken anzulasten. Auf diese Weise ist es der Linken gelungen, ihre Gegner endgültig zu lähmen und einen permanenten Hitler-Prozeß gegen sie zu führen.“

Marie-Jeanne Decourroux, München






Zum Schwerpunktthema „Mythos Energiewende“, JF 32/21

Gut gegen schlecht informierte Schwätzer

Hier wurden zum Thema Energiepolitik endlich die Fakten gebracht, die in den Mainstream-Medien und den Talk-Runden kaum in dieser Klarheit zu finden sind. Weiter so! Wir dürfen unser schönes Land nicht von wohlmeinenden, aber schlecht informierten Schwätzern kaputtmachen lassen.

Kord Schwarze, Hannover




Frei von Hemmungen und Selbstzweifeln

Was macht ein normaler Mensch, wenn er nichts weiß? Richtig, er hält den Mund und hört den anderen zu. Was macht Frau Baerbock, wenn sie nichts weiß? Richtig, sie quasselt ohne Punkt und Komma. Und was die Sache noch schlimmer macht: Baerbock empfindet keine Scham und kennt keinerlei Hemmungen oder gar Selbstzweifel. 

Werner Heinrich, Reutlingen






Zu: „Der Weg in die Öko-Diktatur“ von Björn Schumacher, JF 32/21

An der Spitze vom Recht verabschiedet

Verfassungsrecht ist eine sperrige Materie, für den Normalbürger oft gar nicht oder nur schwer verständlich. Daher ist dieser Beitrag ein Augenöffner, der schonungslos beklemmende Einsichten vermittelt, und zwar über die Vereinnahmung höchster Institutionen durch Partei- und Lobbyinteressen und folglich die Aufhebung der Gewaltenteilung als eines der wesentlichsten Prinzipien eines freiheitlich-demokratischen Rechtsstaates. Am Ende steht die Erkenntnis, daß unsere repräsentative Form der Parteiendemokratie auf ganzer Linie gescheitert ist. Einhergehend mit der verfassungsgerichtlichen Weichenstellung in Richtung Öko- beziehungsweise Klimaschutz-Diktatur erleben wir im Rahmen des Corona-Notstandsregimes die dauerhafte Suspendierung wesentlicher Grund- und Freiheitsrechte. Die Transformation des fürsorglichen Staates hin zu einem Überwachungs- und Maßnahmenstaat, der sich für alle Lebensbereiche das administrative Durchgriffsrecht sichert, ist in vollem Gange. Die Schamlosigkeit, mit der sich all dies kurz vor den Bundestagswahlen vollzieht, macht deutlich, wie sicher sich die Herrschenden ihrer Sache sind. Macht schafft Recht. Nachdem sich höchste staatliche Institutionen vom Recht verabschiedet und der Macht angedient haben, scheint es, daß weder Wahlen noch zivilgesellschaftlicher Widerstand diese Entwicklung aufhalten.

Matthias Schneider, Speyer






Zu: „Zum Wohle der Bürger“ von Fabian Schmidt-Ahmad, JF 32/21

Doppelt geimpft auf der Intensivstation

Falls der Impfstoff wirklich den Menschen so immun macht, wie ständig behauptet wird, wieso infizieren sich dann zig doppelt geimpfte Menschen immer wieder erneut? Wird überhaupt intensiv nach Alternativen zum Impfen geforscht? Es gilt wohl: „Paragraph 1: Der Impfstoff muß helfen! Paragraph 2: Sollte der Impfstoff doch nicht helfen, dann tritt automatisch wieder Paragraph 1 in Kraft.“

Klaus P. Jaworek, Büchenbach




Impfkanonade und Schweigespirale

Gewissenlose Helfer in Politik und Medien versuchen derzeit eine Impf-Diktatur zu errichten. Der Staat garantiert nicht mehr die Einhaltung der Grundrechte, sondern hat sie zum großen Teil bereits eingeschränkt. Es ist fraglich, ob die Corona-Impfung vor Neuinfektionen, sogenannten Durchbrüchen, schützt. In den USA steigt die Zahl der Coronafälle von vollständig Geimpften sprunghaft an, etwa in Massachusetts, wo bereits 69 Prozent der Bevölkerung komplett geimpft waren. Eine ähnliche Situation wird von Israel berichtet. Zudem berichten die Statistiken respektive Datenbanken von EMA und VAERS eine hohe Zahl von Tausenden Verdachtsfällen, bei denen Menschen kurz nach der Impfung gestorben sind. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Der Schweinegrippe-Impfstoff, der dagegen nur 53 Todesfälle zur Folge hatte, wurde vom Markt genommen.

Dr. Ulrich Röhr, Hamburg






Zu: „Ein vergangenes Sommermärchen“ von Matthias Matussek & „Die Deplazierten“ von Matthias Bäkermann, JF 32/21

Dahin, dahin – ist Deutschlands Weg

Es schmerzt ungemein, wenn man beim Lesen dieses zutreffenden Essays von Herrn Matussek bestätigt findet, was schon lange eigene Gewißheit ist: Die DDR-promovierte Physikerin Angela Merkel hat als Bundeskanzlerin in nur 16 Jahren zuwege gebracht, was die sogenannten vier Siegermächte in einem halben Jahrhundert mit zwei Weltkriegen nicht schafften: Deutschland hat endgültig fertig! 

Klaus Woller, München




Licht- und Schattenseiten

Daß die Namen Bäkermann und Matussek für Beiträge mit höchstem Informationsgehalt und großem Lesegenuß stehen, wußte ich bereits. Doch hier haben beide mich auch zutiefst innerlich bewegt. Zu den Deplazierten gehörte auch meine Mutter, die als Dreizehnjährige aus ihrer böhmischen Heimat vertrieben wurde und bis zu ihrem Freitod 1987 die Licht- und vor allem auch Schattenseiten einer Heimatlosen in Westdeutschland und in der DDR erlebte. Matussek teilt mit mir die Liebe zur deutschen Heimat und die Hoffnung, daß es uns Deutschen doch noch gelingt, nach der Bundestagswahl wieder eine Politik der Vernuft zu betreiben.

Claus Hörrmann, Neustadt/Sachsen






Zur Meldung: „‘Akt der Aggression’ des ʻLukaschenko-Regimes’, JF 32/21

Merkel viel effizienter als Lukaschenko

Weißrußland setzt Flüchtlinge skrupellos als „Waffe“ gegen die EU ein, indem es diese (wenige Tausend) über die Grenze nach Litauen ziehen läßt, heißt es. Das heißt doch: Diejenigen, die uns so sehr bereicherten, wie vor Jahren täglich in Politik und Medien behauptet worden war, gelten nun EU-offiziell als Waffe! Dann hätte ja, logisch zurückgedacht, Angela Merkel in Deutschland seit 2015 noch skrupelloser Millionen fremder Menschen als Waffe gegen das deutsche Volk eingesetzt, angesichts der ungeheuren Menge sogar als Volksvernichtungswaffe!

H. Stölb, Reimershagen






Zur Haltungsnote: „Abstimmen, nein danke“ von Gil Barkei, JF 32/21

Regenbogenmätzchen

Ich bin gespannt, ob der politisch (aber nicht klimapolitisch) korrekte Herr Vettel seine Regenbogenmätzchen auch beim Großen Preis in Saudi-Arabien und in den VAE abzieht. Aber dazu würde ja Mut gehören. Außerdem fließt sicher auch der eine oder andere Petrodollar in den Beutel von Herrn Vettel, welchen er dann in der Schweiz versteuern kann.

Dr. Alexander Müller, Ilmenau






Zur Rubrik „Fragebogen“: Jörg Kachelmann, JF 30-31/21

Enttäuschende Leser-Reaktionen

Es überrascht mich, wie viele Zuschriften Herrn Kachelmann eine politische und charakterliche Unreife oder gar Dümmlichkeit u. a. mehr ob seiner Antworten unterstellen wollen. Sind wir schon so weit, feinen Sarkasmus nicht mehr als solchen zu erkennen? Ich gehöre zu den beiden Lesern aus Horb-Grünmettstetten und Düsseldorf, die die Antworten in ihrer Gesamtheit so gesehen haben, wie sie offensichtlich zu werten sind: Rabenschwarzen, intelligenten Humor hat da Herr Kachelmann vom Stapel gelassen. Er wird seine Gründe gehabt haben und hatte den Mut, dies so auch zu präsentieren ...

Andreas Reich, Dessau-Roßlau




Zweifelsfrei disqualifiziert

Mit Befremden und Verwunderung habe ich den Fragebogen gelesen. Natürlich ist es gut und bereichernd, wenn auch Leute befragt werden, die nicht zur unmittelbaren Leserschaft gehören. Aber über diese Auslassungen kann ich nur den Kopf schütteln. Es ist natürlich seine Sache, wenn Kachelmann den Anti-AfD-Clown spielen möchte. Aber es zeugt schon von schlechter Kinderstube. Letztlich fällt dieses kindische Verhalten aber auf ihn selbst zurück. Als ernstzunehmender Gesprächspartner  hat er sich jedenfalls disqualifiziert.

Manfred Engelbart, Kronberg