© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 35/21 / 27. August 2021

„Ortskräfte“ wird zum Zauberwort
Wer hätte das ahnen können
Hans-Hermann Gockel

Die seit 2015 berüchtigte deutsche Willkommenskultur hat ein neues Zauberwort: „Ortskräfte“. Tausende Afghanen, vornehmlich junge Männer, wittern die einmalige Chance, mit diesem Etikett einen Flug nach Deutschland spendiert zu bekommen. Und sie werden es schaffen. Dafür sorgt eine Asyl-Propaganda 2.0, die auf Hochtouren läuft. Wie anno 2015 produziert man anrührende Bilder von Frauen und Kindern, garniert mit flotten Sprüchen der Politiker. 

Vor sechs Jahren war es Merkels „Wir schaffen das!“, heute erklärt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer: „Ich halte den Kopf hin!“ Die Kanzlerkandidatin der Grünen frohlockt, „deutlich über 50.000 Afghanen nach Deutschland holen zu können“. Was Baerbock verschweigt, muß das Bundesinnenministerium verschämt bestätigen: Längst abgeschobene afghanische Schwerverbrecher, Vergewaltiger und Drogendealer nutzen die Evakuierungsflüge für eine Wiedereinreise nach Deutschland, und stellen hier umgehend einen neuen Asylantrag. Daß ein Politiker trotz aller Bilder aus Kabul einen kühlen Kopf bewahren kann, zeigt Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz: Die Aufnahme weiterer Afghanen werde es unter seiner Kanzlerschaft nicht geben. In Turkmenistan und Usbekistan, den Nachbarländern Afghanistans, wäre Platz genug. Es sei Sache der EU, das vernünftig zu regeln.






Hans-Hermann Gockel war 24 Jahre lang Nachrichtenmoderator bei Sat.1 und N24.