© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/21 / 03. September 2021

Bewerbung an der Uni: Keine Weißen, bitte!
Vom Zeitgeist befallen
Björn Harms

An der Humboldt-Universität zu Berlin sorgt derzeit eine Stellenausschreibung für Aufsehen: Weißen Personen wird von einer Bewerbung für den Posten als Diskriminierungsbeauftragte/r des AStA explizit abgeraten. Im Auswärtigen Amt will man unterdessen das nächste „Zeichen setzen“: Die Behörde wirbt für mehr „Diversität“ und fordert männliche Diplomaten auf, sich zu „sensibilisieren“, um „klassische Rollenbilder zu hinterfragen“. Beinahe wöchentlich finden sich mittlerweile derartige Meldungen. Sie illustrieren den von „woken“ Glaubenskriegern beförderten Umbau der Universitäten, der Verwaltung und der Ministerien, ja der Gesellschaft als Ganzem. Schonen Sie Ihr Herz und drosseln Sie die Empörung: Sie werden diesem Wahnsinn nicht mehr entkommen können. 

Alle höheren Institutionen der Bundesrepublik sind vom „woken“ Zeitgeist befallen. Die Hoffnung, daß etwa ausgerechnet das Bundesverfassungsgericht zur Hilfe eilen wird, um Quoten oder antiweiße Diskriminierung aufzuhalten, dürfte auf lange Sicht vergebens bleiben. „Es muß jeder die gesellschaftliche Vielfalt in Deutschland anerkennen“, drohte jüngst CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet. „Wer dagegen vorgeht, verstößt gegen die Gesetze unseres Landes.“ Sie wollen diese bunte Vielfalt nicht? Sie Ewiggestriger! Doch Verzagen hilft nicht weiter: Statt sich im ständigen Bemängeln der linken Doppelmoral und Unfairneß zu erschöpfen, muß der Konservative endlich wieder selbtbewußt eigene Positionen vertreten. Wer nur mit dem Finger zeigt, gewinnt niemanden für seine Positionen.