© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 36/21 / 03. September 2021

Meldungen

Axel Springer kauft „Politico“

Berlin. Axel Springer kauft das US-amerikanische Nachrichtenportal Politico. Gleichzeitig übernimmt Springer auch die Tech-News-Tochter Protocol und den 50-Prozent-Anteil von Politico am gemeinsamen Joint-Venture Politico Europe. Zum Preis äußern sich beide Seiten nicht. Ben Mullin, Journalist beim Wall Street Journal, schrieb allerdings, von einer Summe von „mehr als 1 Milliarde Dollar“ gehört zu haben. Das Handelsblatt berichtete, es handele sich um einen Kaufpreis von mindestens 630 Millionen Euro. Das wäre die größte Investition in der Firmengeschichte. Springers Vorstandsvorsitzender, Mathias Döpfner, sprach von einer „Rekordsumme“. Mit der Investition baut Springer sein Geschäft in den Vereinigten Staaten aus und verfolgt konsequent das Ziel, eines der weltweit größten Medienunternehmen zu werden. „Die USA sind künftig der größte Wachstumsmotor für das publizistische Geschäft Axel Springers“, sagte Döpfner im Handelsblatt. Politco-Gründer Robert Allbritton erklärte, er freue sich darauf, mit dem Axel-Springer-Konzern und dessen Chef Mathias Döpfner zusammenzuarbeiten und das Geschäft „gemeinsam noch weiter nach vorn zu bringen“. Allbritton bleibt laut Springer Verleger von Politico und Protocol und leitet die „jeweiligen Publikationen auch in Zukunft getrennt von den anderen Axel-Springer-Marken mit Hauptsitz in den USA“. (gb)





OnlyFans verbietet nun doch keine Porno-Inhalte 

London. OnlyFans will nun doch keine pornographischen Inhalte verbieten. Die vor zwei Wochen angekündigte Richtlinienänderung (JF 36/21) sei ausgesetzt, erklärte die Londoner Online-Plattform. Demnach habe man den Schritt ohnehin lediglich wegen des Drucks einiger Banken gemacht. Diese hätten jedoch nun die „notwendigen Zusicherungen“ gewährt, „um unsere vielfältige Gemeinschaft von Urhebern aufrechtzuerhalten“. Man stehe für Inklusion und wolle weiterhin allen Creators „ein Zuhause bieten“. Viele der zwei Millionen aktiven Foto- und Video-Produzenten hatten bemängelt, mit dem Porno-Verbot ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Auch deutsche Medien hatten die für den 1. Oktober geplante Einschränkung kritisiert. (gb)





Facebook sperrt Profil wegen Linken-Kritik

Hamburg. Facebook hat den bekennenden Ex-Moslem Ali Utlu für 30 Tage gesperrt. Utlu hatte ein Foto geteilt, auf dem ein älteres Linken-Wahlkampfplakat mit der Aufschrift „Flüchtlinge schützen, nicht ertrinken lassen!“ überklebt wurde. Stattdessen stand auf dem Aufkleber: „Flüchtlinge erschießen, nicht entkommen lassen! Die SED.“ (gb)





Aufgelesen

„Das Internet ist in Zukunft der Ort, an dem Menschen sich informieren.“

Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim im „Chrismon“-Interview