© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/21 / 10. September 2021

Zitate

„Wenn wir geimpfte Menschen genauso testen wie ungeschützte, dann hört diese Pandemie nie auf.“

Jens Spahn, Gesundheitsminister, in der ARD-Sendung „hart aber fair“ vom 30. August





„Der grüne Finanzminister in Baden-Württemberg hat ein Online-Portal gestartet, auf dem man andere anonym des Steuerbetrugs bezichtigen kann. (…) Aber warum nicht größer denken? Neben den Steuersündern böten sich als Beobachtungsobjekte doch auch Falschparker an oder Menschen, die bei Rot über die Straße gehen. Das Land ist voller Sünder. Wer wäre besser berufen, die Deutschen endlich zu guten Menschen zu machen, als die Grünen? Ihren selbst erteilten Erziehungsauftrag kann man im Wahlprogramm nachlesen. Es verwundert kaum, daß es eben diese Partei ist, die sich der urdeutschen Gelüste am Petzen annimmt, denn hier paaren sich Biedermeierei und moralische Überlegenheit.“

Anna Schneider, Chefreporterin und österreichische Juristin, in der „Welt“ vom 2. September






„Ich verabscheue Menschen, die sich empören, wenn ein Redakteur in ihren Text eingreift. Sie kennen das ja als Journalist, Sie streichen dann in einem Artikel ein Komma, und der Autor kommt und ruft: „Oje, Sie haben mein Stück komplett ruiniert!“ Nein, Texte sollten eine solide Grundidee haben, die auch solche Änderungen überlebt. (...) Drucken Sie, was Sie wollen. Mir egal, ich will das auf keinen Fall vorher noch mal sehen!“

Slavoj Žižek, Philosoph, in der „Zeit“ vom 2. September





„So konkret das Grünen-Programm bei der Sozialisierung der Mietwohnungen ist, so unkonkret sind die Ideen zur Gestaltung der Wirtschaft von morgen. Hier wimmelt es von Kompetenz-Behauptungen: ‘Wenn wir Märkte nachhaltig und sozial gestalten, können sie Innovationen entfachen, die wir für die Transformation brauchen.’ Innovation ist demnach Folge überlegenen Politikerwissens. (…) Über das Aufstellen immer radikalerer Forderungen hinaus hat die Partei nichts zu bieten, was nicht auch in den Programmen der anderen Parteien steht. Keine guten Nachrichten angesichts des tiefgreifenden Umbaus der deutschen Wirtschaft, den die Grünen planen.“

Daniel Stelter, Unternehmensberater und Gründer des Forums „think-beyondtheobvious.com“, im „Handelsblatt“ vom 3. September





„Daß wohlhabende Haushalte besonders stark vom derzeit hohen Preisauftrieb erfaßt werden, würden Betroffene selbst wohl kaum merken, hätte es nicht ein Statistiker ausgerechnet. Für sie sind teurere Fernreisen und Oberklasseautos trotzdem leicht zu stemmen. Anders sieht es bei Geringverdienern aus. Ob Lebensmittel oder Kleidung – jede Verteuerung schlägt voll durch. (…) Die Inflation nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, dafür ist die EZB verantwortlich. Doch die Währungshüter fahren trotz des starken Wirtschaftsaufschwungs unbeirrt eine sehr expansive und damit preistreibende Geldpolitik.“

Alexander Hahn, Wirtschaftsredakteur, im Wiener „Standard“ am 5. September





„Ich bin mir nicht sicher, ob Scholz und Baerbock ein Interesse haben, mit der Linken zu regieren. Ich weiß aber bei beiden, daß der Laden dahinter schon will.“

Susanne Hennig-Wellsow, Parteivorsitzende der Linkspartei, in der „F.A.S.“ am 5. September