© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 37/21 / 10. September 2021

Leserbriefe

Zu: „Scholz ist am Zug“ & „Stumpfe Waffen“ von Dieter Stein, JF 35/21 & JF 36/21

Selbstgemachtes Dilemma

Die CDU/CSU-Union malt ein rot-grün-rotes Schreckgespenst an die Wand, welches sie selbst über Jahre großgezogen hat. Eine solche Heuchelei ist einfach nur billig. Schließlich ist die utopische Energiewende, die desaströse Euro-Schuldenrettung, die illegale Masseneinwanderung sowie die sich anbahnende Kernschmelze der Sozialsysteme eine direkte Folge der vergangenen sechzehn Merkeljahre. Die Etablierung des links-liberalen Sozialismus in der Mitte der Gesellschaft fand im Konrad-Adenauer-Haus ihr „konservatives“ Deckmäntelchen. Nein, die eigentliche Panik innerhalb von CDU/CSU beruht auf der Einsicht, zukünftig nur noch mit knallharten AfD-Positionen die kommenden vier Jahre auf der Oppositionsbank überleben zu können. Denn für die linke „Mitte“ dieses CDU-„Zukunftsteams“ wird es unter RGR keinen Bedarf und daher keine Zukunft mehr geben.

Martin Hartmann, Babenhausen




Substanzlose CDU ohne Markenkern

Wie Merkel-Kritiker vorausgesehen haben, hinterläßt die Kanzlerin, die nie CDU-Politik, sondern rot-grüne Politik gemacht hat, eine substanzlose CDU ohne eigenen Markenkern. Merkel ging es nie um die CDU als Partei, sondern um ihre eigene Kanzlerschaft, egal in welcher Koalition. Daß sie ihren Gefolgsmann Laschet, dem es nicht gelingt, aus ihrem Schatten hinauszutreten, kaum unterstützt, paßt in dieses Bild. Die CDU hat die Chance nicht genutzt, mit einem Vorsitzenden Friedrich Merz aus Merkels Schatten herauszutreten und einen Neuanfang zu wagen. Allerdings kann man für die Krise der CDU nicht nur Merkel, die in der DDR nicht zu den oppositionellen Bürgerrechtlern zählte, verantwortlich machen, sondern ebenso die angepaßt agierenden Unions-Granden. Man fragt sich, wie die einst stolze Partei eines Konrad Adenauer eine solche Vorsitzende so lang ertragen konnte.

Dr. Wolfram Ender, Eschershausen






Zu: „O Armin, dier verdanken wir das!“ von Christian Vollradt, JF 36/21

Keine echte Aufbruchsstimmung

Dream-Team oder Gurkentruppe? Ob das „Zukunftsteam“ von CDU/CSU-Kanzlerkandidat Laschet die Stimmung zugunsten der Union wendet oder sich als Flop erweist, das zeigt sich erst am Abend der Bundestagswahl. Eine echte Aufbruchsstimmung wird die bunt zusammengewürfelte Mannschaft jedenfalls nicht vermitteln können.

Claus Reis, Schwabach






Zum Schwerpunktthema: „Gespaltene Gesellschaft“, JF 36/21

Covidianer und Covidioten

Die Corona-Pandemie und die anschließenden staatlichen Maßnahmen haben die Gesellschaft in der Tat gespalten. Eine Gruppe – die Covidianer – sind von der Gefährlichkeit des Coronavirus überzeugt. Sie halten die staatlichen Einschränkungen der Freiheitsrechte für gerechtfertigt und angemessen. Sie glauben an die Wirksamkeit der sogenannten Schutzimpfungen und halten Zweifler und Kritiker der Regierungsmaßnahmen für unsolidarisch, ja gemeinschädlich. Die andere Gruppe – sogenannte „Covidioten“ (so SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken) – sind davon überzeugt, daß das Coronavirus nicht so gefährlich ist, wie regierungstreue Wissenschaftler und systemkonforme Medien übereinstimmend behaupten. Die als Coronaleugner, Querdenker, Flachdenker usw. etikettierten Menschen wollen sich nicht mit den angebotenen Impfpräparaten impfen lassen, weil sie schädliche Nebenwirkungen der nur bedingt zugelassenen und nicht ausreichend erprobten Impfstoffe befürchten. Zudem nehmen sie als mündige Bürger das Recht in Anspruch, eigenverantwortlich über die eigene Gesundheit zu entscheiden.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall




Geschlossen oder offen, alle sind betroffen

Ausgestoßen, beobachtet, überwacht, unerwünscht: Wir sind alle betroffen, die Geimpften wie die Ungeimpften. Es scheint, als würden wir uns jetzt bereits gegenseitig belauern – wer kippt als erster um? Wie krank ist das nur? Das Thema wühlt uns alle auf. Die Regierung hat eine unmenschliche Stimmung in unser Land gebracht. Wer sich die mit nachweislich hochgiftigen und zytotoxischen (Graphenoxid-)Bestandteilen beladenen Gen-Impfungen nicht zumuten will, wird gnadenlos aus der Gesellschaft ausgestoßen und verfolgt. Abgesehen von der Tatsache, daß Nötigung ein Straftatbestand – noch – ist, was läuft da eigentlich ab? Der französische Virologe und Medizin-Nobelpreisträger Prof. Dr. Luc Montagnier kommt in diesem Zusammenhang zu folgender Aussage: „In jedem Land folgt die Todeskurve der Impfkurve“, da die durch den Impfstoff entstehenden Antikörper das Virus dazu zwängen, zu sterben oder eine andere Variante zu entwickeln. Und weiter: „Die gegenwärtige Politik der Massenimpfungen ist ein schwerer Fehler. Sie ist ein wissenschaftlicher sowie ein medizinischer Irrtum – und sie ist inakzeptabel.“

Heidrun Schüler, Osnabrück






Zu: „Georg gegen den WDR“ von Ronald Berthold, JF 36/21

Der Journalist wieder als Propagandist

Adenauer wollte damals einen Staatssender, um die Dinge auch aus staatlicher Sicht darzustellen, den hat man ihm aber verwehrt. Heute, so scheint es, haben wir mit ARD und ZDF zwei Staatssender, die echte Regierungskritik gar nicht mehr durchlassen. Das große Wort des bekannten Journalisten Hanns Joachim Friedrichs gilt nicht mehr. Er sagte damals: „Ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten.“ Heute ist „Haltung“ gefragt. Haltungsjournalisten kennt die deutsche Geschichte aber zur Genüge, die gab es in der DDR genauso wir im „Dritten Reich“ im Übermaß.

Detlef Moll, Nümbrecht




Unzumutbar, über die Gebühr genötigt

Die Inhaftierung des Gebührenverweigerers Georg Thiel für sechs Monate ist ein weiterer unerhörter Vorgang in unserem Land. Gerade der WDR, der unlängst Schlagzeilen machte, als er Kinder dazu mißbrauchte, in einem Lied ihre Oma als „Umweltsau“ zu bezeichnen. Daraufhin kündigten Tausende Gebührenzahler die Einzugsermächtigung. Als Gebührenzahler habe ich gegen die Inhaftierung Georg Thiels einen Brief an den WDR geschrieben, in dem ich Thiel im Namen meiner Person von dem Vorwurf freisprach, er verhalte sich mit der Zahlungsverweigerung „nicht gerecht“ gegenüber den anderen Zahlern des Rundfunkbeitrages.

Peter Backfisch, Pfungstadt






Zu: „Bestechung fürs Weltklima“ von Ulrich van Suntum, JF 26/21

Fakten, die gezielt unterschlagen werden

Die Ausführungen von Professor van Suntum sind nicht nur zu bejahen – sie beinhalten auch genau jene Fakten, die die Mainstreammedien gezielt unterschlagen. Ein Gedanke hierzu: Während bei Bereichen wie der Flüchtlingsflut (-Tsunami) und der Corona-Hysterie lauthals auf gemeinsames europäisches beziehungsweise weltweites Handeln gesetzt wurde, maßt man sich in Deutschland an – einem winzigen Land auf unserem Planeten –, das Weltklima allein zu retten. Dabei wird es von Politik und ihren gleichgeschalteten Medien bewußt vermieden, die größten Erzeuger von künstlichen CO2-Emissionen fortlaufend zu nennen: 85 Prozent dieser weltweit erzeugten CO2-Emissionen stammen von China, USA und Indien. Unser „Emissionsbeitrag“ ist da geradezu lächerlich. Daß allein die Brandrodungen von Wäldern, wie im Bericht aufgezeigt, bereits etwa elf Prozent mehr zum weltweiten CO2-Ausstoß beitragen als die gesamte EU, zeigt auf, wie kümmerlich die hiesigen Denkansätze sind, wie hoch aber zugleich die entstandene Hybris ist, die in den selben Köpfen vorherrscht.

Wolfgang Kahl, Augsburg






Zu: „Die Geächteten“ von Martina Meckelein, JF 36/21

Spannender Enthüllungsjournalismus

Da bietet doch die JF (so auch im Beitrag über die Causa Thiel vs. WDR) spannenden Enthüllungsjournalismus, wie einst der Spiegel! Bitte weiter so! Ihr werdet noch lesenswerter!

Dr. Bertram Staudenmaier, München







Zu: „Böse Zuspitzung der Lage“ von Albrecht Rothacher, JF 36/21

Zwei ganz verschiedene Bücher

Bei Albrecht Rothachers Besprechung von „Eine deutsche Zukunft“ des Physikers Werner Huber frag ich mich, welches Buch er gelesen hat. Daß dieses „absolut spannend“ oder gar „literarisch anspruchsvoll“ sei, mithin „sehr lesenswert“, kann ich auch bei bestem Willen nicht nachvollziehen. Das Buch atmet vielmehr den Geist des aufgeregt den Finger schnippenden Klassenprimus – „Herr Lehrer, ich weiß was!“ Schon nach den ersten Seiten legte ich es ermüdet beiseite, um mich dann doch mühsam bis zum Ende hindurchzuquälen. Was für ein in aller Welt zusammengestoppelter Flickenteppich an Handlung und einem konfusen Wirrwar von Personen. Ein „Roman“, der am Ende eine „Fakten- und Zitatensammlung“ aufweist, das ist sicher für den literarisch bewanderten Leser ein kurioses Novum in diesem Genre gewesen; man stelle sich dies etwa bei Krausser, Illies oder Kracht vor. Von „in der Tradition Houellebecqs stehend“ habe ich jedenfalls nichts bemerkt. Man kann also nur hoffen, daß Herr Huber seine literarischen Ambitionen baldmöglichst begräbt und sich wieder seinen physikalischen Studien zuwendet.

Dr. Alexander Theurer, Osnabrück






Zu: „Den Schalter umlegen“ von Josef Kraus, JF 35/21

Handwerk hat einen goldenen Boden

Volle Zustimmung! Es ist richtig, daß jeder junge Mensch Zugang zur Hochschule hat, aber es ist falsch, daß jeder meint, diesen Weg dann auch einschlagen zu müssen. Eine mit der Gesellenprüfung abgeschlossene Lehre gilt mit Recht als Mittlere Reife, und eine Meisterprüfung stellt so hohe Ansprüche, denen mancher Student nicht genügen könnte. Ich sah Studenten, die nicht schriftlich dividieren können und kaum den Anforderungen in den Kulturtechniken genügen, die früher Voraussetzung für den Übergang von der Grundschule ins Gymnasium waren – von Allgemeinbildung gar nicht erst zu reden. Daß zahlreiche Studenten überhaupt kein Examen machen, ist wenig bekannt, so etwa an der Freien Universität Berlin. Auch daß Fächer mit längerer Bafög-Zahlung beliebt sind, ist kein Geheimnis. Zudem: Es gibt viel weniger psychisch kranke Handwerker als belastete Akademiker. Überhaupt macht Handwerk den Menschen glücklich. Schon Schiller wußte: „Das ist es, was den Menschen zieret, und dazu ward ihm der Verstand, daß er im innern Herzen spüret, was er erschafft mit seiner Hand.“

Dr. Rosemarie Klotz-Burr, Ölbronn






Zu: „Zur Normalität zurückkehren“ von Ulrich van Suntum, JF 35/21

Verdacht: Vorzeitiger Tod nach Impfung

Es heißt hier: „Denn Covid-19 hat seinen Schrecken inzwischen weitgehend verloren. Wer sich dagegen schützen will, ist längst geimpft.“ Das eigentlich Erschreckende liegt aber in Form der mRNA-Impfstoffe vor uns. Was deren Genmanipulation bedeuten wird, wird sich erst im Laufe der Jahre herauskristallisieren. Schon jetzt gibt es unter geimpften Schwangeren häufigere Fehlgeburten. Zudem ist mir an meinem inzwischen verstorbenen Vater (den ich pflegte) aufgefallen, daß nach der Impfung, die auf Anraten meiner Schwestern erfolgte, negative Veränderungen in ihm vorgingen. Ohne diese, vermute ich, würde er noch leben, zumindest hätte er wohl seinen 96. Geburtstag am 8. August noch erlebt.

Oskar Schmitt, Rimpar






Zu: „Raus aus der blauen Blase“ von Christian Vollradt, JF 35/21

Großes Defizit in der Medienarbeit

Die Überschrift trifft den wunden Punkt. Die AfD (von Kreis- bis Bundesebene) muß höllisch aufpassen, daß sie nicht in einer Blase von Gleichgesinnten und Szenemedien endet. Sonst verengt sich das Wählerpotential. Die Partei liegt im Bund recht stabil bei elf Prozent, sie kommt aber nicht höher und profitiert nicht von der Schwäche der CDU/CSU. Das liegt daran, daß Zitate und Themen der AfD in den „Mainstream-Medien“ nur sehr selten und meist negativ vorkommen. Es wäre aber fatal, die Mainstream-Medien aufzugeben, weil sie „eh gegen uns“ sind. Bis zu 90 Prozent der Wähler lesen die örtliche oder überregionale Zeitung, hören Radio, sehen TV oder schauen auf die Mainstream-Internetmedien. Die rechten oder alternativen Szenemedien erreichen nur wenige Hunderttausende Wähler (weniger als ein Prozent der Wahlberechtigten), mit Facebook kann man höchstens fünf Prozent (drei Millionen) erreichen. Alle AfD-Politiker müssen sich seriöser und professioneller darum bemühen, auch mit „Mainstream-Journalisten“, Nachrichtenagenturen und großen oder lokalen Zeitungen ins Gespräch zu kommen, auch wenn diese nicht freundlich gesonnen sind. Leider haben Teile der Partei den Kontakt mit Leitmedien und die klassische Pressearbeit vernachlässigt und sich abgekapselt (nur noch vereinzelte Pressemitteilungen, die oft zu spät oder dilettantisch oder verquer sind, so daß sie nicht berücksichtigt werden) – eine selbstgemachte Schwäche. Hier liegt ein großes Defizit.

Dr. Peter Müller, München