© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/21 / 17. September 2021

Meldungen

Brandanschlag auf Auto von AfD-Kandidat

Berlin. Mutmaßliche Linksextremisten haben in der Nacht zu Dienstag das Auto einer jungen Familie im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf in Brand gesetzt. Da es sich bei dem Opfer des Anschlags um den AfD-Kandidaten für die Wahl des Abgeordnetenhauses, Vadim Derksen, handelt, liegt ein politisches Motiv nahe. Derksen berichtete der JUNGEN FREIHEIT, er sei gegen 1.30 Uhr von den Nachbarn wachgeklingelt worden, weil sein Auto lichterloh in Flammen stand. Die Feuerwehr habe das Auto dann gelöscht, es habe aber einen Totalschaden. Durch das Feuer sei zudem auch das Auto der Nachbarin sowie der Gartenzaun zum Nachbargrundstück im Ortsteil Mahlsdorf beschädigt worden. Die Polizei Berlin bestätigte den nächtlichen Einsatz. Da ein politisches Tatmotiv nicht ausgeschlossen werden könne, habe der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Der CDU-Abgeordnete des Wahlkreises, Mario Czaja, verurteilte den Anschlag: „Ich bin fassungslos über diesen Anschlag und in Gedanken bei der Familie. Bei allen Meinungsverschiedenheiten darf es nie zu Gewalt gegen Menschen oder Sachen kommen.“ Er habe Derksen auch persönlich angerufen und ihm seine Solidarität bekundet, so Czaja. (krk)




Kommunalwahl: CDU trotz Verlusten stärkste Kraft

Hannover. Die CDU ist erneut als stärkste Kraft aus der Kommunalwahl in Niedersachsen am vergangenen Sonntag hervorgegangen. Mit landesweit 31,7 Prozentpunkten liegt sie knapp vor der SPD, die insgesamt 30 Prozent erreichte. Im Vergleich zur vergangenen Wahl 2016 verschlechterten beide Parteien ihr Ergebnis um 2,6 beziehungsweise 1,2 Prozentpunkte. Die Grünen verzeichneten die größten Gewinne. Sie legten um fünf Punkte zu und sind mit 15,9 Prozent dritte Kraft im Land. Die FDP kam auf 6,5 Prozent (plus 1,7). Unterschiedliche Wählergemeinschaften lagen landesweit bei 5,6 Prozent (minus 0,4). Die AfD erzielte 4,6 Prozent und verlor damit im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren 3,3 Prozentpunkte – mehr als jede andere im Bundestag vertretene Partei. In einzelnen Kommunen verlor die AfD mehr als die Hälfte ihrer Wähler. Ihr landesweit bestes Ergebnis auf Kreisebene erzielte sie mit 10,4 Prozent in Salzgitter. In Rotenburg an der Wümme kam die AfD nur auf 1,7 Prozent, in Emden und in der Wesermarsch trat die Partei nicht an. Ihre größten Erfolge erzielten die Grünen in den Universitätsstädten des Landes. So stellt die Partei in Hannover, Osnabrück und Oldenburg jeweils die stärkste Fraktion im Stadtrat. Unter den sogenannten „sonstigen“ Parteien schnitt die Satireformation Die Partei mit 0,8 Prozent und insgesamt 15 Mandaten am besten ab. Die den Querdenkern  nahestehende Partei Die Basis erzielte 11 Mandate (0,6 Prozent), genauso viele die Freien Wähler. Während auch Volt, Piraten und die Tierschutzpartei in Kommunalvertretungen einziehen können, gingen ÖDP, die Migrantenpartei BIG und die AfD-Abspaltung LKR mit jeweils 0,0 Prozent leer aus. Die Wahlbeteiligung lag mit 57,1 Prozent etwas über der des Jahres 2016 (55,6 Prozent). Gleichzeitig mit der Bundestagswahl finden dann in zahlreichen Städten und Kreisen am 26. September die Stichwahlen für die Posten von Bürgermeistern und Landräten statt. Ebenfalls offen ist noch, wer Präsident der Region Hannover wird. Dort kommt es zum Duell zwischen SPD-Kandidat Steffen Krach und Christine Karasch von der CDU. (vo)