© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/21 / 17. September 2021

Meldungen

Maaßen: Prien soll aus Laschets Wahl-Team raus

BERLIN. Der frühere Verfassungsschutzchef und CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen hat die Abberufung von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien aus dem „Zukunftsteam“ von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (beide CDU) gefordert. Es sei zu befürchten, „daß sie für alle Kandidaten zu einer fortlaufenden Belastung wird“, sagte Maaßen gegenüber der Bild-Zeitung. Prien hatte vergangene Woche in der ZDF-Sendung von Markus Lanz gesagt, sie frage sich, „was Herr Maaßen eigentlich in der CDU sucht“. Zudem deutete Prien an, sie würde Maaßen nicht wählen. „Ich sag mal so, ich bin von Leistungssportlern immer wieder fasziniert.“ Der CDU-Politiker tritt im Wahlkreis 196 gegen den früheren Biathleten und Ex-Bundestrainer Frank Ullrich (SPD) an. Maaßen zeigte sich erschüttert über Priens Äußerungen, „da sie als Mitglied des Kompetenzteams von Armin Laschet unserem Wahlkampf in der derzeit sehr schweren Situation massiv schadet“. (ls)





Steinmeier würdigt Leistung der Gastarbeiter

BERLIN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Gastarbeitern für ihre Leistungen in Deutschland gedankt. Sie hätten das „Gesicht unseres Landes“ verändert, sagte Steinmeier anläßlich des 60. Jahrestages des Anwerbeabkommens zwischen der Bundesrepublik und der Türkei. Die Gastarbeiter, ihre Kinder, Enkel und Großenkel seien das heutige Deutschland. „Ein Deutschland ohne sie ist schlicht nicht mehr vorstellbar.“ Die Menschen aus der Türkei, Griechenland, Italien und Spanien seien vor 60 Jahren nach Deutschland gekommen, „weil wir sie eingeladen haben“, erläuterte der Bundespräsident. Und weil Deutschland sie gebraucht habe. „Ihnen verdankt dieses Land sehr viel. Eine kluge Frau, die heute unter uns ist, sagte mir einmal: ‘Wir sind doch keine Gäste in einem Haus, das wir selbst mit gebaut haben!’ Nicht nur das deutsche Wirtschaftswunder, nein – die Entwicklung dieser deutschen Gesellschaft war und ist maßgeblich mitgetragen von Italienern, von Griechen, von Spaniern und Türken.“ Gleiches gelte für die ehemaligen Vertragsarbeiter in der früheren DDR aus Kuba, Vietnam und Mosambik. „Sie alle haben nicht nur äußerlich das Gesicht unseres Landes verändert mit dem, was ihre Hände aufgebaut haben. Sondern sie haben die deutsche Gesellschaft im Innersten verändert. Und auch sechzig Jahre danach ist es nicht zu spät, danke zu sagen. Ich danke Ihnen – als Bürger und als Bundespräsident im Namen des ganzen Landes!“ Die Gastarbeiter hätten viel dazu beigetragen, daß Deutschland heute gesellschaftlich offener, vielfältiger, wirtschaftlich stärker und wohlhabender sei. „Deutsch zu sein, das kann heute genauso bedeuten, daß die Großeltern aus Köln oder Königsberg stammen wie aus Istanbul oder Diyarbakır.“ Und auch in Zukunft werde Deutschland Einwanderer brauchen, die anpackten, „wenn wir ein starkes und wohlhabendes Land bleiben wollen“. (krk)