© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/21 / 17. September 2021

Meldungen

Corona-Politik schafft mehr staatliche Bürokratie

STANFORD. Für den schottischen Finanzhistoriker Niall Ferguson gleichen die Folgen der Corona-Pandemie denen eines Weltkriegs. „Das gilt nicht nur für die enormen Finanzhilfen durch Notenbanken und Regierungen. Das gilt auch für die wirtschaftspolitische Rhetorik“, erklärte der an der kalifornischen Stanford University lehrende Professor im Handelsblatt. Es würden nun weltweit neue staatliche Bürokratien geschaffen, „die nicht besser sind als jene, die gerade versagt haben“, warnte Ferguson. Die Regierungen würden nun Billionen ausgeben, die aber mit den Folgen der Pandemie nichts zu tun hätten. Hinzu komme, daß die „grünen Investitionen“ die Preise nach oben treiben: „Es ist schon kurios, daß die meisten Ökonomen immer noch glauben, die Inflationserwartungen seien fest verankert, wenn die Preissignale das Gegenteil anzeigen.“ Die größte Gefahr sieht Ferguson aber in „totalitären Regimen“, denen „im 20. Jahrhundert mehr Menschen zum Opfer fielen als den Pandemien oder dem Klimawandel“. (fis)

 www.niallferguson.com




„Asymmetrischer Schock für die Volkswirtschaft“

KÖLN. Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben sich zu einem asymmetrischen Schock für die deutsche Volkswirtschaft entwickelt. Zu diesem Ergebnis kam eine empirische Analyse mit Passantendaten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Trends 3/21). „Während einzelne Handelsbereiche zum Teil deutliche Umsatzzuwächse verzeichnen konnten und der Umsatz im Einzelhandel insgesamt im Jahr 2020 gestiegen ist, haben andere Teile erheblich gelitten“, heißt es in der Studie. Die Nettoumsätze in den Innenstädten seien um 9,4 auf 241 Milliarden Euro zurückgegangen. 45 Prozent der vom Lockdown betroffenen Händler sahen sich im ersten Quartal 2021 trotz der Corona-Hilfen in Insolvenzgefahr. Das Fernbleiben von Kunden könne auch auf das coronabedingt fehlende Angebot im Bereich Gastgewerbe und Kultureinrichtungen zurückgeführt werden. (fis)
 www.iwkoeln.de/studien