© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/21 / 17. September 2021

Meldungen
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Nähe zu Islamisten: WDR rückt von Moderatorin ab

Köln. Der WDR hat die Zusammenarbeit mit Nemi El-Hassan für die Wissenschaftssendung „Quarks“ vorerst ausgesetzt. „Die Vorwürfe gegen sie wiegen schwer. Es wiegt aber auch schwer, einer jungen Journalistin eine berufliche Entwicklung zu verwehren. Deshalb ist eine sorgfältige Prüfung geboten“, teilte der WDR am Dienstag der JF mit. Ursprünglich sollte die Ärztin ab Oktober die Sendung moderieren. Gegen El-Hassan waren zuvor Islamismusvorwürfe laut geworden. Sie gab mittlerweile zu, 2014 am israelfeindlichen Al-Quds-Marsch in Berlin teilgenommen zu haben. Zudem war sie für ihre Aussage über den Begriff „Dschihad“ in einem 2015 von der Bundeszentrale für politische Bildung veröffentlichten Video in die Kritik geraten. Die Bedeutung des Wortes als Krieg oder Terror sei „eine Mißinterpreta­tion“ von selbsternannten „Islam-Experten“, um „Vorurteile zu hegen“, sagte El-Hassan darin. „Mein Dschihad“ bedeute „freundlich sein“, „arbeiten“ und „geduldig sein“. (ls)




„Junge Welt“ klagt gegen Nennung in VS-Bericht

Berlin. Die Junge Welt hat Klage gegen ihre Nennung im Verfassungsschutzbericht seit 1998 eingereicht. Mit einer einstweiligen Verfügung will der Verlag 8. Mai die weitere Verbreitung der entsprechenden Textpassagen bis zum Gerichtsurteil verhindern. Es wird zudem eine Richtigstellung und die Anerkennung der Rechtswidrigkeit des bisherigen Vorgehens verlangt. Der Verlag sieht in der Beobachtung durch den Inlandsgeheimdienst eine „Kriminalisierung seiner Presseerzeugnisse“ und einen „Angriff auf seine Grundrechte“. Zudem nennt er „erhebliche Nachteile im Wettbewerb“, etwa durch Werbeboykotte oder die Sperrung der Netzseite. Der Verfassungsschutz verletze „in unverantwortlicher Weise das Grundgesetz, indem er die Tageszeitung massiv in der Ausübung ihrer demokratischen Rechte behindert“, schrieb Chefredakteur Stefan Huth in der Wochenendausgabe. Im Verfassungsschutzbericht von 2020 heißt es unter anderem, die Junge Welt erkläre sich nicht ausdrücklich zur Gewaltfreiheit. Der Bericht rechnet einige Redakteure und Autoren dem linksextremistischen Spektrum zu. (gb)




Deutsche Welle evakuiert afghanische Mitarbeiter

Bonn. Die Deutsche Welle hat mit Hilfe der Bundesregierung zehn Korrespondenten samt deren Familien über den Landweg aus Afghanistan bringen lassen. Da die Ausreise per Flugzeug nicht möglich war, wurden die insgesamt 72 Personen nach Pakistan geleitet. Die Journalisten sollen nun von Bonn aus über Afghanistan berichten. Die DW ist zudem mit allen beteiligten Behörden im Gespräch, um auch die Angehörigen der Mitarbeiter der Dari- und Paschtu-Redaktionen der DW nach Deutschland zu holen. (gb)



Aufgelesen

„Der Leser muß auch mal genervt die Zeitung zuklappen oder eben den Bildschirm ausschalten.“
Springer-Chef Mathias Döpfner im Leser-Chat der „Welt“