Der Film beginnt wie ein Krimi: Eine idyllische Landschaft, dann ein Kameraschwenk auf die im Wald lauernden Mörder und ein weiterer auf die Opfer, die noch lebend, aber mit tödlichen Wunden bedeckt auf der Weide liegen. Sofort ist dem Zuschauer klar, wer die Täter sind. Aber wer sind die Hintermänner? Der Film „Wölfe ohne Grenzen – keine Zukunft für die Weidehaltung?“ ist professionell gemacht, aber nicht im Auftrag der Zwangsgebührensender, sondern des Fördervereins Deutsche Schafhaltung und des Verbands der Freien Bauern. Nur so konnten die Thesen von der Ungefährlichkeit des zurückgekehrten Wolfes hinterfragt werden. Betroffene kommen zu Wort, Statistiken werden eingeblendet: So fielen den etwa 2.300 in Deutschland lebenden Wölfen 3.444 Schafe, 248 Stück Gehegewild, 153 Rinder, 92 Ziegen und 13 Pferde zum Opfer – 92 Prozent mehr als 2018 (JF 35/21).
„Ich werde diese Bilder niemals aus meinem Kopf bekommen.“
Die Schülerin Maike Schmücker erzählt, wie sie morgens die gerissenen Schafe der väterlichen Herde antraf: „Ich werde diese Bilder niemals aus meinem Kopf bekommen.“ Neben Weidetierhaltern klären in dem 52minütigen Film auch Wissenschaftler, Bauern und Naturschützer über Isegrim als Überträger der Tollwut und der Schweinepest auf. Längst haben die grauen Räuber gelernt, daß sie in Deutschland nicht gejagt werden dürfen, weswegen sie den Menschen nicht scheuen. Während das dünnbesiedelte Finnland eine Obergrenze von 200 Wölfen festgelegt hat und Schweden eine von 300, gibt es in Deutschland überhaupt keine: Der Wolf steht unter strengstem Naturschutz. Die Weidehaltung, die Natur- und Tierschützer ständig einfordern, ist aber ohne eine Begrenzung der Wolfspopulation nicht möglich. „Wir schützen und pflegen die Landschaft, die Sie lieben“, heißt es eingangs des Films.“ Es klingt wie ein Abgesang, wenn sich die Deutschen nicht besinnen.