© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 38/21 / 17. September 2021

Leserbriefe


Zu: „Der Absturz der CDU hat Gründe“ von Dieter Stein, JF 37/21

Sehenden Auges in den Ökosozialismus

Sie wundern sich hier abermals in kurzer Zeit (zuletzt JF 35/21), daß die AfD vom Desaster der Altparteien nicht profitieren kann. Dabei wird wohl vergessen, daß die AfD an keinem fairen, demokratischen Wettbewerb teilnimmt. Sie wird politisch und medial ausgegrenzt. In den Köpfen von etwa 85 Prozent der Wähler ist dank erfolgreicher Propaganda fest verankert, daß die AfD das geborene Böse ist, die Nazipartei, die Deutschland in eine gewaltvolle Diktatur umstürzen will. Es ist also völlig ausgeschlossen, daß einer von diesen die AfD auch nur annähernd in Betracht ziehen würde. Im Gegenteil, die Bevölkerung wurde auf die Mission eingeschworen, tagtäglich Deutschland gegen die AfD zu verteidigen. Die AfD könnte vermutlich die besten Kandidaten und das perfekte Wahlprogramm haben, die Partei hätte trotzdem keine Chance. Die Gehirnwäsche ist zu stark. Die Bevölkerung wacht erst auf, wenn die großen Medien (inklusive der Öffentlich-Rechtlichen) eine unparteiische Rolle einnehmen. Doch das ist derzeit unvorstellbar. Daher schlittern wir sehenden Auges in einen totalitären Ökosozialismus und Klopfen uns dabei noch auf die Schultern für den erfolgreichen „Kampf gegen Rechts“.

Rolf Kalb, Aachen






Zu: „Hans im Glück“ von Hinrich Rohbohm JF 37/21

Von Anneliese zu Annalena

Da ich in Suhl wohne, habe ich diese Reportage in der neuen JF-Ausgabe sofort gelesen – und mußte sogleich an eine satirisch-musikalische Wortmeldung von „Lyriklümmel“ denken, die derzeit auf Youtube grassiert unter dem Titel „Annalena, iß eine Bratwurst mit mir“.

Renaldo Tolksdörfer, Suhl





Zum Schwerpunktthema: „Gespaltene Gesellschaft“, JF 36/21

Schwere Schäden durch Covid-19-Impfung

Die Rücksichtslosigkeit, mit der die Politik den faktischen Impfzwang ausübt, hat meine Frau persönlich erfahren müssen: Sie wurde mit dem Impfstoff von Biontech geimpft. Noch in der Nacht bekam sie starke Kopfschmerzen, die auch nach mehreren Tagen anhielten. Ein Besuch beim Hausarzt hatte die Aussage zur Folge „das kann auf keinen Fall vom Impfen kommen“ und es wurde ein Schmerzmittel verschrieben. Nach ein paar Tagen klagte meine Frau dann neben den Kopfschmerzen über Sehstörungen und ging zur Ambulanz der Augenklinik der Uniklinik Franfurt. Hier wurde eine Entzündung im linken Auge diagnostiziert, und es wurden starke Antibiotika und Cortison verschrieben. Es wurde etwas besser, und nach dem weiteren Besuch beim örtlichen Augenarzt wurde das gleiche mit einem Hinweis auf eine leichte Besserung konstatiert, und es wurde eine Brille verschrieben. Aber letztendlich wurde es, auch mit Brille, nicht wirklich besser, und die Kopfschmerzen wurden wieder stärker. Daraufhin ging sie noch mal zum Augenarzt. Dort wurde nun nach einer intensiven Untersuchung Augenherpes im linken Auge festgestellt. Gleichzeitig wurde ihr gesagt, wahrscheinlich könne das mit den nun verschriebenen, noch stärker wirkenden (und den Körper, insbesondere die Nieren) noch stärker belastenden, Medikamenten gerade noch geheilt werden. Wenn nicht, sei eine Hornhauttransplantation erforderlich. Als meine Frau die Medikamente in der Apotheke abholte, veranlaßte das die Apothekerin zu der Aussage, daß sie in den letzten Wochen diese Medikamente in steigender Anzahl an frisch gegen Corona Geimpfte ausgegeben hätte. Das müsse etwas mit der Impfung zu tun haben. Der Meinung bin ich nach dieser Erfahrung auch, und ich finde es unglaublich, wie sich die Merkel-Regierung nicht nur über die Grundrechte der Bürger, sondern auch über deren Gesundheit hinwegsetzt. Das Allerschlimmste ist aber in meinen Augen, daß ein Großteil der angeblich mündigen Bürger dieser Republik das alles ohne irgendwelchen Widerstand über sich ergehen läßt, im Gegenteil vor lauter Angst, Dummheit und Ignoranz solches auch noch unterstützt. Am Abend des 26. September erfahren wir, nicht nur in bezug auf die Corona-Maßnahmen, wie groß die Anzahl dieser unmündigen Untertanen tatsächlich ist.

Hermann Schlotter, Idstein (Taunus)





Zu: „Freigabe zur Rasterfahndung“ von Birgit Kelle, JF 36/21

Eher human als schizophren

Zu diesem Thema (Bluttest zur Feststellung von Gendefekten) muß ich wieder einmal feststellen, daß Ihre Berichterstattung vor Voreingenommenheit nur so strotzt. Wie können Sie nur Behindertensport mit der Medizin zur Früherkennung von Gendefekten und den daraus resultierenden Schwangerschaftsabbrüchen vergleichen? Daß dieser Vergleich hinkt, beweist doch die folgende Überlegung: Ein Leben mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen führen zu müssen, erschrickt uns. Andererseits ist die Frage, ob ein Leben, das noch kein oder wenig Bewußtsein entwickelt hat, sich nicht weiter entwickeln zu lassen, nicht beunruhigend, denn: Ich leide nicht, weil ich nicht weiß, daß ich da bin. Wer nun entgegnet, das ungeborene Leben habe ein volles Bewußtsein, dem sei gesagt, daß dieses Kind, wenn es denn schwer geschädigt ist, bei einem Schwangerschaftsabbruch davor bewahrt wird, seine Lebensunfähigkeit und seine Leidensfähigkeit ausleben zu müssen. Zusätzlich ist zu beachten, daß sich das gesamte Leben der Eltern, meistens der Mütter, und der Geschwister von schwerbehindert geborenen Kindern auf die Bedürfnisse dieses kranken Kindes ausrichtet und damit das Leben der Familie schwer beeinträchtigt. Daß die vereinzelt überlebenden beziehungsweise geborenen Kinder mit Downsyndrom und die anderen Behinderten gesellschaftlich gehegt werden, ist überhaupt nicht schizophren. Das ist menschlich, human, denn sie sind ja nun einmal da und damit Bestandteil unserer Gesellschaft.

Petra Weddigen, Kiel





Zu: „Das Ende der Titanen“ von Paul Rosen, JF 36/21

Falsch charakterisiert, ein Chamäleon

Die Zuschreibung „Titan“ (in der griechischen Götterwelt ein „Riese in Menschengestalt“) für einen Bundestagsabgeordneten, der an kaum einer Stelle seiner Funktionen im Verlauf von bald mehr als fünfzig Jahren eine Position vertreten hat, die nicht zugleich die der jeweiligen Politik seiner Parteichefs gewesen ist, fällt für mich unter Geschichtsklitterung. Die im Artikel ebenso genannten Gauweiler, Brandt u.a. standen allesamt für eine präzise politische Position und traten ab, wenn ihre Arbeit getan war oder wenn sie „nicht mehr gebraucht“ wurden. Die Bandbreite der Verlautbarungen von Wolfgang Schäuble entspricht dagegen exakt den Wandlungen seiner Partei, von der absoluten Westbindung hin zur grün-rot-bunt-offenen Beliebigkeit, die er zu Oppositionszeiten noch dem damaligen Regierungschef Schröder vorgeworfen hatte. Beispiele seiner Wandlungsfähigkeit: Schutz der Stasi-Promotionen und -Habilitationen im Einigungsvertrag mit der DDR, Fürsorge für das Wohlergehen des DDR-Devisenbeschaffers Schalck-Golodkowski am Tegernsee, verdeckte Geldannahme für die Partei, Zustimmung zu Vertragsbrüchen zugunsten der demokratisch nicht legitimierten Expansion der zentralistischen EU-Kommission, kein Widerstand gegen die Rechts- und Verfassungsbrüche der Kanzlerin, aber Ermutigung zur Nutzung der undefinierten „epidemischen Notlage“ der Corona-Pandemie als Gelegenheit zur Durchsetzung von Maßnahmen zur Ablösung der Souveränität des Parlaments zugunsten der EU, kein Widerspruch gegen die Finanzierung bankrotter EU-Staaten durch die EZB. Und ganz nebenbei warnte er diejenigen, die nicht gemäß der „Willkommenskultur“ denken, daß uns solches „in Inzucht degenerieren“ ließe, und warb so für die Rettung durch Austausch-Migration.

Schäuble ist ein Paradebeispiel des daueralimentierten Darstellers der geschmeidig-anpassungsbereiten Politikerkaste, die sich im elitären politischen Feudalsystem der Kanzlerin als optimal angepaßt und „stets brauchbar“ erwiesen hat. Seine Verlautbarungen bilden seinen jeweils passenden Farbwechsel ab. Er zeigt uns vielmehr die bunte Haut eines langlebigen politischen Chamäleons.

Dipl.-Psych. Gustav J. Brudy, Stockstadt am Rhein





Zu: „Gegenaufklärung“ von Karlheinz Weißmann, JF 36/21

Sigrunen und Hakenkreuze in Frankreich

Wie tief das Trauma der deutschen Besatzungszeit 1940–1944 in Frankreich noch in der Bevölkerung steckt, erkennt man auch an folgenden Schreibweisen zum staatlich verordneten Impfausweis („pass sanitaire“): Auf einer Fahrt nach Calais war über der Autobahn ein selbstgesprühtes Laken zu sehen, auf dem in Großbuchstaben einfach nur „PASS SANITAIRE“ stand, wobei das letzte „A“ als Hakenkreuz dargestellt war. Und im elsässischen Straßburg schrieben Teilnehmer einer Anti-Imfdemonstration auf Schildern und Transparenten den „pass sanitaire“ mit doppelter Sigrune, wie es die Hardrockgruppe Kiss in ihrer Anfangszeit zu tun pflegte. Übrigens war diese Demonstration eine bunte Mischung aus unspektakulären Bürgerlichen, verwahrlosten Antifaschisten und kämpferisch agierenden Gewerkschaftlern. Obwohl die Zahl der Zeitzeugen naturgemäß recht dünn sein wird, scheint sich die Besatzungszeit als Epoche äußerster Unterdrückung ins kollektive Gedächtnis der Franzosen eingebrannt zu haben.

Günther Ambrosius, Saarbrücken





Zu: „Einer von vieren“ von Paul Leonhard & Martina Meckelein, JF 35/21

Leider nichts Neues unter der Sonne

Als langjähriger selbständiger Handwerksmeister kann ich alles, was in Ihrem Artikel steht, bestätigen. Allerdings ist dies nichts Neues. Zwischen 1970 und 2000 habe ich in meinem Betrieb ca. 100 junge Leute zu Tischlern ausgebildet und 25 zu Bürokaufleuten. Auch schon damals lag die Abbrecherquote bei 25 Prozent, was mir auch durch die Handwerkskammer in Karlsruhe bestätigt wurde. Jeder einzelne Ausbildungsabbruch war für mich persönlich eine Enttäuschung, und ich habe mich immer gefragt, was von Arbeitgeberseite aus falsch gemacht wurde. Eine weitere Enttäuschung für mich war, daß viele nach ihrer Ausbildung den Betrieb verlassen haben und in allen möglichen anderen Branchen tätig geworden sind, vom Totengräber bis zum Versicherungsverkäufer. Getröstet hat mich, daß doch manche geblieben sind, die bis heute große Stützen der Firma sind. Sehr bedauerlich ist, daß viele nicht erkennen, was für Lebenschancen eine gute handwerkliche Ausbildung bietet. Der sprichwörtliche goldene Boden ist nach wie vor Realität.

Karl Braun, Haiterbach





Zu: „Die Illusionen sind widerlegt“ von Thorsten Hinz, JF 35/21

Schmerzliche Aufklärung

Nach dieser gnadenlosen und schonungslosen Bestandsanalyse durch Thorsten Hinz weiß ich wieder einmal, warum ich die JUNGE FREIHEIT und deren spitze Federn so sehr schätze und seit Jahren als Abonnent folge: Ohne jegliche Scheuklappen wurden die Illusionen der „zivilisatorischen“ westlichen Hemisphäre der letzten 20 Jahre, ja vermutlich von über 300 Jahren seit dem Zeitalter der Aufklärung, beinahe brutal analysiert – und damit geradezu hinweggefegt, so auch meine bis dato naive Haltung zu dieser Thematik. Bumms, dieser Kommentar von Hinz saß – und wird mir noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Schmerzlich zugegebenermaßen, aber mit unbequemen Wahrheiten wußte ich schon immer besser umzugehen als mit bequemen Lügen.

Markus Conzelmann, Hausen am Tann





Zu: „Online first“ von Boris T. Kaiser & Gil Barkei, JF 35/21

Viel besser als etwa „Bild TV“

Seit nunmehr einem halben Jahr sehe ich mir die politischen Themen nur noch auf Servus TV oder oe24 an. Diese sind sehr abwechslungsreich und weit informativer als die Sender der Öffentlich-Rechtlichen. Leider fiel BildTV schon bald nach dem Start in die Mainstreammasche zurück, statt Gegensätze herauszustellen und harte Diskussionen zu führen.

Kurt Möller, Mainhardt





Zu: „Schonungslos standhaft“ von Thilo Sarrazin, JF 34/21

Entwerter Broder: bester Journalist

Auch ich möchte noch Henryk M. Broder zum Geburtstag gratulieren. Den Beitrag von Thilo Sarrazin fand ich spitze. Herrn Broder bewundere ich schon länger, er ist wirklich ein toller, einzigartiger Charakter und ich mag seine Art und seinen besonderen, sachlich begründeten Humor. Meiner Meinung nach ist Henryk M. Broder das Beste, was dem deutschen Journalismus je passiert ist.

Dr. Frank Lang, Weiden in der Oberpalz





Zu: „Ohne Kompaß gegen die Klippen“ von Jörg Kürschner, JF 34/21

Vielleicht doch abgekaute Fingernägel

Es ist immer wieder eine Freude, jede Woche Donnerstag die junge freiheit in die Hand zu nehmen. Besonders, wenn dann auch Hände wichtiger Personen abgebildet werden. Ein Psychologe hätte sicherlich einiges zu den Händen von Frau Merkel zu erklären, wenn man die Fingernägel der Kanzlerin genau betrachtet, erscheinen mir diese abgekaut – kein Zeichen von Sicherheit und innerer Ruhe, oder?

Udo Reck, Mannheim