© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/21 / 24. September 2021

Leserbriefe

Zu: „Kein Mut zu echtem Konflikt“ von Dieter Stein, JF 39/21

Das ganze erinnert mehr an „1984“

Dieser Wahlkampf ist genau so lau, wie diese Parteien, die jeder echten Konfrontation aus dem Wege gehen und sich lieber im Moralischen sulen. Aber was will man von diesem Trio-Infernale auch sonst erwarten, Partei-Apperatschicks, mit Phrasen, wie auf den Wahlplakaten! Diese Republik steht heute für dekant, desolat und desavouiert. Wo ist da die Alternative? Ich sehe sie bei diesen Parteien nicht! Insbesondere der Klima- und Genderwahn ist zu einer ernsthaften Bedrohung unserer Freiheit geworden. Das will man aber gar nicht sehen und ansprechen und fördert diesen Wahnsinn auch noch mit Millionen an die selbst ernannten Wächter, NGOs der „political correctness“, um den Bürger und die Wirtschaft zu terrorisieren. Das Ganze wird dann von den Grünen als neue Politik verkauft, mich erinnert das mehr an „1984“ von George Orwell. Vor dieser Wahl kann eine nur grausen, was da auf uns zukommt!

Volker Krause, Arnsberg






Zu: „Die Bürger interessiert das Hier und Jetzt“, im Gespräch mit Alice Weidel, JF 38/21

Befragung wie im Deutschlandfunk

Es ist schon sehr befremdlich, wie Sie das Interview mit der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel geführt haben. Sie geben doch vor, für konservative Berichterstattung und Befragungen zu stehen und stellen die gleichen ausgrenzenden Fragen an Frau Weidel, wie die Mainstreammedien. Keine Frage zum Wahlprogramm! Statt dessen abgedroschene Phrasen aus der Mottenkiste. So ist Ihre Zeitung einer der Totengräber des Konservatismus.

Helmut Rath, Viersen




Wo bleibt das Gespräch mit Wanderwitz?

Das Interview mit Frau Weidel betrachte ich als höchst unfair. Natürlich ist es richtig, auch die AfD kritisch zu hinterfragen. Wir wissen aber auch, daß die staatsnahen Medien jeden Andersdenkenden als „Rechts“ diffamieren. Herr Schwarz ist für mich in diesem Interview ein typischer „Besser-Wessi“, er rührte nur in der AfD-Vergangenheit und gab Frau Weidel keine Chanche ihr Wahlprogamm vorzustellen. Auf den Seiten 7 und 12 derselben JF-Ausgabe können wir dann alle Partei-Programme gut lesen – das ist informativ! Herr Schwarz indes sollte noch schnell ein Interwiev mit Herrn Wanderwitz, dem Ostbeauftragten von Frau Merkel, machen. Die AfD ist für uns die wichtigste Oppositions-Partei. Etwas besseres haben wir zur Zeit nicht. Dieses Polit-System ist am Ende – wir fühlen uns in die DDR-Volkskammerwahl im Mai 1989 zurückversetzt. Eventuell hat ja Sachsen wieder einmal die Vorreiterrolle.

Hans-Ulrich Kaßner, Bautzen




Wie eine beleidigte Leberwurst

Ich bin sehr enttäuscht über das Interview mit Alice Weidel in der neuen JF. Sie verhält sich wie ein x-beliebiger schwarzrotgrüngelber Politiker. Fragen werden empört abgeschmettert oder gar nicht oder mit Geschwätz beantwortet, das nicht zur Frage gehört. So schon auf die erste Frage: „Was bieten Sie und Tino Chrupalla den Wählern – im Vergleich zu Joachim Wundrak und Joana Cotar (...) ?“ Die Antwort: „Tino Chrupalla und ich stehen für das Programm unserer Partei, dabei ergänzen wir uns sehr gut und decken so das ganze Spektrum der AfD ab.“ 

Ähnlich verhält es sich bei anderen Fragen, so bei der zum Verhältnis der Wählerstimmen zwischen CDU und AfD in Sachsen-Anhalt. Auf die Frage nach einem Beispiel für die „diverse(n) Strategien“ der AfD, gibt sie keines, sondern verweist auf die Verweigerungshaltung der Union. Dabei hätte Weidel gerade hier Beispiele der AfD-Programmatik nennen können. Mein persönlicher Eindruck ist, daß Moritz Schwarz hier und da seine Fragen absichtlich provokant formuliert, damit der Befragte Gelegenheit hat, seine Ansichten prägnant darzustellen. Alice Weidel gibt stattdessen die beleidigte Leberwurst. Eine verpaßte Chance!

Kristin Scharnowski, Erfurt




Manipulativ und tendenziös

Zur meiner Primärlektüre der JF gehörten immer schon die Interviews von Moritz Schwarz. Im Laufe der Jahre steigerte sich die Qualität, kamen Biß und optimale Sachkenntnis hinzu. Leider konnte das Interview mit Alice Weidel dieses Niveau nicht halten. Es war manipulativ und tendenziös, insofern, als offensichtlich versucht wurde, negative Berichterstattungen über die AfD wiederzukäuen und die Interviewte unfair aufs Glatteis zu führen, was dank ihrer Klugheit nicht gelang. An Stelle von Frau Weidel hätte ich das Interview abgebrochen.

Kurt Walter, Berlin




Nur nebensächliche Fragestellungen

Die Fragen, die Moritz Schwarz stellt, sind einfach nur Nebenfragen. Wirtschaft, Außenpolitik, EU, Inflation, Gesundheitspolitik – das interessiert den Leser respektive den Bürger! Dazu waren die Antworten Alice Weidels im ZDF – im Unterschied zum JF-Interview – bestens!

Christel Fichtner, Sandersdorf




Eine absolute Enttäuschung

Für mich ist das Interview eine absolute Enttäuschung, wie hier diese großartige Frau mit den allseits abgegriffenen Argumenten vorgeführt wird. Es wäre eine gute Gelegenheit gewesen, Frau Weidel Gelegenheit zu geben, die positiven Aspekte der AfD zu präsentieren! Als ehemaliges aktives CDU-Mitglied kann ich sagen, daß die AfD froh sein kann, daß sie nicht so viele sogenannte Nazis in der Partei hat wie wir sie nach dem Krieg hatten (u.a. Filbinger und Kissinger). Dieses Interview ist ein absolutes „Armutszeugnis“. Von einer der AfD nahe stehenden Zeitung hätte ich so kurz vor der Wahl ein positiveres Interview erwartet! Schade!

Markus Kraemer, Saarbrücken





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Eine linke Zeitung hätte einen solchen Verriß – wie Sie durch dieses Interview – über Annalena Bärbock nie geschrieben. Offenbar träumt die JF noch immer von der Dregger-CDU. Aber die kommt nie wieder. Alice Weidel ist eine intelligente Frau.

Dr. agr. Hans Elmsheuser, Rümmingen




Andere Parteien polemisieren genauso

Mir hat der Duktus dieses Wortwechsels sehr betrübt. Mußte es wirklich sein, Frau Dr. Weidel derartig mit Vorwürfen zu überhäufen und sie zur Schuldigen dafür zu erklären, daß die AfD derzeit nicht in der Gunst der Wähler reüssiert? Nein, ich finde es im höchsten Grade unfair, wie Herr Schwarz in diesem Interview mit der von mir höchst geschätzten, ja wegen ihres Mutes bewunderten Politikerin umgeht. Die AfD wird von allen Seiten des politischen Spektrums diskriminiert, ausgebuht, unfair behandelt. Warum? Weil sie eine Partei ist, die ab und zu polemisiert? Nun, das ist bei den anderen Parteien in viel stärkerem Maße der Fall. Ich denke nur an die Hetzreden von Markus Söder oder Markus Blume hier in Bayern. 

Seit Jahr und Tag gibt es kein politisches Magazin der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, in dem die AfD nicht diffamiert und diskreditiert wird. Die AfD-Politiker werden persönlich attackiert, ihr Eigentum durch die Antifa zerstört. Warum? Offenbar, weil die AfD die einzige Partei ist, die verfassungs- und grundgesetztreu die Interessen der deutschen Bürger in der Bundesrepublik Deutschland vertritt. Alle anderen sind längst sind mit ihren Ideologien längst abgedriftet und stellen für Gegenwart und Zukunft unseres Landes große Gefahren dar. So werden durch die Klimapolitik (EEG) die Natur, die Landschaft und die Ökonomie gefährdet. Die Migration macht uns im eigenen Land zu Ausländern und entwendet uns unsere Heimat. Die herrschenden Parteien verraten die Interessen der deutschen Bevölkerung. Jeder Deutsche in seiner Existenz gefährdet – dazu hätte es Corona-Epidemie gebraucht.

Dr. Susi Laur, Friedberg




Gleich dem Weg der ersten Christen

Mag die Bundestagswahl ausgehen wie sie will, für die AfD gilt: Kurs halten! Die Permanenz, mit der eine ihren Amtseid verletzende selbstherrliche Person sämtliche Führungsebenen der CDU demütigend zu Ergebenheit und Duldung ihres alleinigen Wahrheitsanspruches gezwungen hat, wird diese Partei zerreißen soweit sie noch ein Mindestmaß an Selbstachtung besitzt. In einer solchen Situation muß die AfD „einen kühlen Kopf und ein heißes Herz haben“, wie Adenauer sagen würde. Daß dies nicht immer einfach ist, zeigt selbst die emotionale Ungeduld von Moritz Schwarz im Interview mit Alice Weidel. Vorhaltungen der Vergangenheit, so angebracht diese gewesen sein mögen, sie sind Schnee von gestern. Und weltfremd dazu, wenn angenommen wird, ein Wohlverhalten in der Opposition könne der AfD helfen „Inhalte durchzusetzen“ und „politischen Gestaltungseinfluß“ auszuüben. Dem Journalisten Schwarz sei in Erinnerung gerufen: „Ein paar schwarz-rot-goldene Fahnen schwenkende alte Männer versammelten sich in Oberursel“, so begann einer der vielen damaligen Kommentare bei Gründung der AfD. Von Wahl zu Wahl wurden diese immer kleinlauter, bis sie sich der Gefahr wachsender Überflüssigkeit bewußt wurden und die AfD hiernach „mit Argumenten stellen“ wollten, doch schnell erkannten, dem Diskurs nicht gewachsen zu sein. Daraufhin wurde und wird bis heute versucht, sie mit Nazikeule und Verfassungsschutz in die Isolation zu treiben. Wie zahm und konziliant sich die AfD auch geben würde, von Anbeginn ihrer Existenz war und ist ihr Mut zur Wahrheit gleich dem Weg der ersten Christen bis zu deren allgemeiner Anerkennung.

Joachim Wedler, Bad Harzburg






Zu: „Der Staat war ich!“ von Thorsten Hinz, JF 38/21

Erfolgreich: Ganz Deutschland sediert

Merkels fatale Bilanz nach 16 Jahren: Politische und gesellschaftliche Kleingeistigkeit und Alternativlosigkeit beherrschen unser Land. Rätselhaft bleibt, wie Merkel dank affiner Politiker und höriger Medien den kritischen Diskurs quasi ersticken und das Land sedieren konnte. Als Folge wurde die gesellschaftliche Mitte zum Tummelplatz für obskure Cliquen und NGOs mit ihren abstrusen Themen, die dankbar von den Multiplikatoren, Leitmedien (vor allem die Öffentlich-Rechtlichen), als non plus ultra aufgegriffen und nach wie vor verbreitet werden. Ich denke, daß vor allem der saturierte und schlafmützige westdeutsche Michel durch Merkels fragwürdige Politik ruhiggestellt wurde und nach wie vor die Zeichen der Zeit gar nicht erkannt hat. Auf Merkel trifft Nietzsches Spruch des „guten Menschen“ zu: „Es ist der Mensch, der die Folgen seines Handelns stets anderen überläßt.“ Fazit: Bildung, Wissen, gesunder Menschenverstand, Verantwortung und Leistung haben seit 16 Jahren einen stetigen Wertverlust erfahren!

Hartmut Völkel, Olpe




In anderen Gazetten nur Platzpatronen

Diese Analyse war ein Blattschuß; dagegen werden Lobhudeleien der anderen Gazetten wie Schüsse mit Platzpatronen wirken. Diese „christliche“ Partei hat mit Merkel an ihrer Spitze viel Schuld auf sich geladen und ist von einem „wahren Christenmenschen“ wohl nicht mehr wählbar.

Werner B. Wegmann, Ludwigshafen




Jetzt tritt sie hoffenblich bald ab

Die Aufzählung von Frau Merkels „Untaten“ ließ nur eine vermissen: Die demonstrative Entwendung und anschließende „Entsorgung“ eines Deutschland-Fähnchens, das sie mit angewidertem Gesicht dem lächelnden Herrmann Gröhe wegnahm, der diese Fahne anläßlich der gewonnenen Wahl 2013 fröhlich schwenkte. Diese Szene ist ein weiteres entlarvendes, symbolhaftes Beispiel für Frau Merkels Negativ-Einstellung zu Deutschland. Kein Wunder bei ihrer Vergangenheit und Prägung durch die sozialistische DDR. Dieser Vorgang ist der breiten Öffentlichkeit leider bis heute zu wenig bekannt. So gestattete es der „Schadenskanzlerin“ bis heute „durchzuregieren“. Jetzt tritt sie (hoffentlich) bald ab!

Dr.-Ing. Helmut Schulz, Bockhorn






Zu: „Ideologische Scheuklappen“ von Marc Schmidt, JF 38/21

Den Verantwortlichen die Rote Karte zeigen

Der Beitrag verdeutlicht einmal mehr, weshalb die Energiewende scheitern muß. Hin und wieder lohnt hier ein Blick auf das Agorameter mit seinen Daten über Stromerzeugung und Stromverbrauch in Deutschland. Am18.9. um 2 Uhr betrug der Stromverbrauch 45 Gigawatt (GW). Den Löwenanteil an der Erzeugung hatten konventionelle Kraftwerke mit 37 GW, nämlich Braunkohle (12 GW), Steinkohle (10 GW), Kernenergie (8 GW) und Erdgas (7 GW). Armselig dagegen war wiederum der Anteil der Windkraft mit nur 3 GW (Onshore 2 GW und Offshore1 GW). Es ist offensichtlich, daß es nachts und bei Windflaute ohne konventionelle Kraftwerke einfach nicht geht. Es ist demnach ein Unding, unsere Stromversorgung allein mit „erneuerbaren“ Energien bewerkstelligen zu wollen. Man muß es klar und deutlich sagen: „Die Energiewende ist gescheitert“. Für diese falsche Energiepolitik ist nicht allein Angela Merkel verantwortlich, sondern auch die Altparteien, die die diesbezüglichen Fehlentscheidungen mitgetragen haben. Nun ist es am Wähler, allen Verantwortlichen die rote Karte zu zeigen.

Dipl.-Phys. Reinhard Wolf, Großkrotzenburg