© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/21 / 24. September 2021

Haltungsnote
Botschaft mit kalter Schnauze
Gil Barkei

Der illegale Welpenhandel im Internet oder über dubiöse Kofferraumverkäufe auf Parkplätzen boomt. Mit längst auch tragischen Folgen für die Menschen, die bereits Hundebesitzer sind: einheimische Rassevierbeiner werden gestohlen, um beliebte Rassen für den kriminellen Verkauf heranzuzüchten. Die Vermehrungsfabriken, in denen das Tierwohl kleingeschrieben wird, liegen vor allem in Osteuropa. Von hier aus floriert auch der Welpenschmuggel nach Westeuropa. Auf veterinärmedizinische Begleitung, eine nicht zu frühe Trennung von der Mutter und ordentliche EU-Heimtierausweise wird hier nicht geachtet. Und so mancher ohnehin bemitleidenswerter herren- und futternapflose Streuner in Osteuropa gerät so in die Fänge der Hundeschinder. Dabei gibt es genug seriöse Möglichkeiten, obdachlose beste Freunde in spe ins eigene Zuhause zu holen. Die Mannschaften der ersten Fußballiga in Rumänien möchten diese Saison mit einer ganz besonderen Aktion auf das Schicksal der leidgeprüften Schwanzwedler aufmerksam machen und bei den Bürgern das Bewußtsein für die zahlreichen Straßenhunde schärfen. Anstatt mit Kindern an der Hand, laufen die Fußballprofis vor den Spielen mit Straßenhunden im Arm auf den Platz. Doch die Botschaft geht auch an die Menschen in Deutschland: Wer etwas gegen den illegalen Welpenhandel tun will, der kauft keine Lebewesen via Ebay-Anzeigen oder hastigen Übergaben auf einem Rastplatz.