© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/21 / 01. Oktober 2021

Leserbriefe

Zu: „Der betreute Wähler“ von Dieter Stein, JF 39/21

Ein Volk der Irrlichter und Gelenkter

Aus dem Volk der Dichter und Denker wurde nun eines der Irrlichter und Gelenkter! Daß der Zeitgeist selten objektiven Charakter hat, ist nicht neu, aber daß er dermaßen religiöse, destruktive Züge angenommen hat, ist doch erschreckend! Vor allem ist aber festzustellen, daß es die linksgrünen Medien sind, die das politische Geschehen beherrschen, und um es klar zu sagen, die Wahlen für sich entschieden haben! Der CDU empfehle ich, sich aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen und sich neu zu orientieren: sich alten Tugenden und Positionen zuzuwenden.

Gotthard Schmidt, Böblingen






Zum Schwerpunktthema: „Jetzt ist sie halt weg“, JF 39/21

Heimtückische Harmlosigkeit

Harmlosigkeit (Merkel) trifft auf Arglosigkeit (Wähler) – welch ein Irrtum: Merkels vermeintliche Harmlosigkeit war der Schlüssel, der ihr das Herz des arglosen deutschen Michels öffnete, das gilt bis heute. Aber diese Leichtfertigkeit der Deutschen hat üble Folgen, denn die Geschichte bestraft Denkfaulheit, Naivität und unberatenen Gehorsam.

Dr. Wolfgang Monninger, Essen




Höchststrafe für Merkels Mißwirtschaft

„An jedem Tag ihrer Amtszeit verbrannte Angela Merkel rund eine Milliarde Euro“ – dieses Fazit Ihres Forum-Aufsatzes von Reiner Osbild bringt es auf den Punkt: Merkel verläßt ihren Posten, dem sie wie auch die gesamte GroKo in Krisenzeiten nie gewachsen war, und hinterläßt ein Deutschland vor dem Abgrund. Die furchtbaren Folgen werden erst nach der Bundestagswahl aufgedeckt werden. Merkel hat immer nur egozentrisch verwaltet, aber  nicht gestaltet. Die Srafen für ihre Mißwirtschaft können nicht hoch genug sein.

Herbert Gaiser, München






Zu: „Bloß nicht umdenken“ von Ulrich van Suntum, JF 40/21

Tatbestand fahrlässige Tötung

Bei der jüngsten Flutkatastrophe hätte es wohl kein einziges Todesopfer geben müssen und höchstens ein Dutzend Verletzte. Bereits am 9. und 10. Juli hatte das EFAS (European Flood Awareness System) dringende Warnungen vor schweren Regenfällen mit Hochwassergefahr an die zuständigen Behörden in Deutschland, der Schweiz und Belgien geleitet. Diese Warnungen waren sehr präzise und haben die gefährdeten Gebiete genau angegeben. Auch der DWD (Deutscher Wetterdienst) hat bereits am 12. Juli entsprechende Warnungen ausgegeben, wenn auch nicht so präzise und detailliert wie EFAS. Daß diese Warnungen nicht rechtzeitig, also schon zwei Tage vor der Katastrophe, an die Bewohner der gefährdeten Gebiete weitergegeben wurden, erfüllt nach meiner Ansicht zumindest den Tatbestand der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung, wenn nicht gar den Tatbetand des Totschlags und der vorsätzlichen Körperverletzung, denn es mußte jedem Behördenmitarbeiter, der die Warnungen empfangen hat, klar sein, daß eine Nichtweitergabe der Warnungen an die Bewohner der gefährdeten Gebiete dort viele Menschen das Leben kosten würde. Die Verantwortung für dieses Behördenversagen liegt bei den Ministerpräsidenten, Innenministern und Umweltministern von NRW und Rheinland-Pfalz. 

Auch der WDR, der SWR, das ARD-Fernsehen und das ZDF hätten die ihnen durch den DWD bekannte Gefahrenlage rechtzeitig an ihre Hörer und Zuschauer weitergeben müssen. Daß dies nicht geschehen ist, haben die Intendanten zu verantworten. Durch die rechtzeitige Warnung hätten nicht nur die Todesfälle und die vielen Verletzungen vermieden, es hätten auch beträchtliche Vermögenswerte in Sicherheit gebracht werden können. Ich habe daher gegen die genannten Personen Strafanzeige gestellt. Wie in unserem Staat nicht anders zu erwarten, sehen die Generalstaatsanwaltschaften von NRW und Rheinland-Pfalz jedoch keinen hinreichenden Tatverdacht und haben Ermittlungen gar nicht erst aufgenommen. Statt dessen wird gegen den Landrat des Kreises Ahrweiler ermittelt, obwohl der vermutlich die Warnung der EFAS nicht erhalten hat und folglich gar nichts tun konnte. Das alte Spiel: Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen.

Elmar Oberdörffer, Heiligenberg






Zu: „Parteien, Verbände, Personen / CDU Berlin“, JF 39/21

Dem Parteiausschluß zuvorkommen

Meiner Meinung nach hat Frau Barbe kaum noch etwas mit dieser antichristlichen und antideutschen CDU gemeinsam. Sie sollte am besten, so wie Herr Eugen Abler, doch selber austreten und diesem Laschet-Karnevalsverein ihr Parteibuch vor die Füße werfen!     

Carsten Zöllner, Berlin






Zu: „‘Das war den Preis nicht wert’“ von Christian Vollradt, JF 39/21

Unter dem Schutz des US-Kommandos

Im Blick auf den Einsatz der Bundeswehr bei der Rettungsaktion in Kabul und die jetzt erfolgte Ehrung der Soldaten durch die Kanzlerin sollten wir den Einsatz der Kriegsmarine bei der Rettung über die Ostsee der Flüchtlinge aus Ostpreußen 1945 vor der Roten Armee nicht vergessen. Obwohl es eine offizielle Verdammung der Wehrmacht gibt, haben die Männer der Kriegsmarine damals unter weitaus schwierigeren Bedingungen Übermenschliches geleistet. Ohne den Einsatz der Bundeswehr schmälern zu wollen: Dieser war nur möglich, weil die US-Soldaten den eigentlichen Schutzgürtel um den Flughafen gebildet hatten. Ohne sie wäre auch die Rettungsaktion der Bundeswehr wohl gescheitert oder hätte deutsche Opfer gefordert, die dann die Amerikaner mit zahlreichen Toten brachten.

Prof. em. Dr. Dr.h.c. Karl-Heinz Kuhlmann, Pastor i.R. Militärpfarrer a.D., Bohmte






Zur Meldung: „Pläne für Polen-Denkmal in Berlin vorgelegt“, JF 39/21

Instinkt- und geschichtslose Entscheidung

Der Beschluß des Bundestages, in Berlin ein Denkmal für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkrieges zu errichten, ist instinktlos und geschichtslos nicht nur gegenüber den deutschen Heimatvertriebenen, sondern auch gegenüber dem gesamten deutschen Volk. Der Krieg forderte auf beiden Seiten Millionen unschuldige Opfer, auf beiden Seiten mußten Millionen Deutsche und Polen ihre Heimat verlassen, wobei über zwei Millionen Deutsche durch die Vertreibung aus den deutschen Ostprovinzen umkamen. Daß die Polen mit Unterstützung der Siegermächte rund ein Viertel des deutschen Staatsgebiets widerrechtlich annektierten, sei hier nur am Rande erwähnt.

Die Denkmal-Planungen beruhen wohl auf der Annahme, Hitler-Deutschland habe den Zweiten Weltkrieg allein verschuldet und sei demzufolge für das unermeßliche Leid der betroffenen Völker verantwortlich. Daß auch die Regierungen von Frankreich, Großbritannien, der Sowjetunion und der USA eine Mitschuld an der europäischen Katastrophe hatten, wird von vielen Historikern inzwischen anerkannt. Anhand öffentlich publizierter Dokumente läßt sich nachlesen, daß die damalige Reichsregierung bemüht war, den Konflikt mit Polen in der Danzig- und Korridorfrage sowie das Minderheitenproblem friedlich zu lösen. Die weit entgegenkommenden deutschen Vorschläge wurden von der polnischen Regierung brüsk zurückgewiesen, eine Verhandlung darüber abgelehnt. Wenn die Polen nun glauben, ein Denkmal für die Kriegsopfer der eigenen Landsleute errichten zu müssen, dann sollten sie es auf ihrem eigenen Staatsgebiet bauen.

Günter Zemella, Schwäbisch Hall






Zu: „Ein grünes Sommermärchen“ von Reiner Osbild, JF 39/21

Nichts anderes als Beutelschneiderei

Alle Überlegungen zur Klimaneutralität unterliegen einer Denkblockade. Es wird etwa vernachlässigt, daß die Natur bei Änderungen in dynamischen Abläufen mit bis zu Jahrzehnten Verzögerung reagiert. Überhaupt sind menschliche Möglichkeiten, klimatische und sonstige Naturabläufe zu beeinflussen, kaum gegeben. Auch der Einfluß der Sonne erscheint in keiner der Betrachtungen, er ist aber wesentlich für die Temperatur, weit mehr als das CO2, auf dem alle rumhacken. Zudem hat die Natur sehr wohl Regelkreisläufe, um mit CO2 umgehen zu können, man denke nur an die Photosynthese und an die globale Aufnahme der Ozeane. Die heute entfachte CO2-Hysterie führt zu einer Besteuerung, die nichts anderes ist als eine freche Beutelschneiderei. Eines Tages wird wohl auch eine Sonnensteuer kommen, nur wird diese dann anders genannt werden.

Werner Kolbinger, Felsberg






Zu: „Unsere Masken flattern uns voran“ von Thorsten Hinz, JF 39/21

Außergewöhnliches Ausdrucksvermögen

Dieser Beitrag von Thorsten Hinz hat mir außerordentlich gut gefallen, er trifft den Nagel auf den Kopf. Bevor ich die JF abonnierte, wurde ich bei Vera Lengsfeld auf seine Texte aufmerksam. Sein sprachliches Ausdrucksvermögen und sein Durchblick in allen Themen der Zeit beeindrucken mich sehr. Ich bin ein großer Fan! Die JF kann sich sehr glücklich schätzen, einen solchen Autor in ihren Reihen zu haben.

Elke Jacobi, Großenwiehe






Zu: „Verfahrene Lektionen“ von Karlheinz Weißmann, JF 39/21

Revolutionäre Rechtsbeugung

Der wesentliche Punkt ist ja wohl, daß die Kriegsverbrecherprozesse keineswegs ein „revolutionärer Akt in der Rechtsgeschichte“ sein sollten, was naive Zeitgenossen noch immer glauben, zumindest nicht in positivem Sinn. Solche Verlautbarungen waren vielmehr amerikanische Propaganda, um vor der Welt den Vernichtungskrieg gegen das Deutsche Reich zu rechtfertigen, die eigenen imperialistischen Absichten zu vertuschen und von den eigenen Verbrechen abzulenken. Tatsächlich widersprach das Vorgehen der Sieger den wesentlichen seit römischer Zeit im Abendland geltenden Rechtsgrundsätzen. Die Verletzung jener betrafen a) die nachträgliche Einführung von Straftatbeständen, b) die einseitige Anwendung der Straftatbestände auf die Verlierer, c) keine Trennung zwischen Anklägern und Richtern. Insofern handelte es sich schon um einen „revolutionären Akt in der Rechtsgeschichte“, allerdings im negativen Sinn.

Dr. Fritz Peter Heßberger, Karlstein






Zum Schwerpunktthema: „Die Natur des Lebens“, JF 38/21

Nicht familien- und kinderfreundlich

Verzeihen Sie mir bitte die folgenden, schroffen Worte, aber Ihr Titelbild hat mich schockiert. Mit diesem Bild haben Sie auf den Punkt gebracht, was Abtreibungsgegnern im schlechtesten Fall vorgeworfen wird: Sie sähen in Frauen nur Brutkästen. Wieso? Sie haben dieser werdenden Mutter ihre Persönlichkeit (Gesicht) genommen, Sie haben sie auf ihren Körper reduziert – und zwar so, daß er nur noch dem Kinde zu dienen hätte, Sie haben ihr den Kopf abgetrennt! Würden Sie bei einem werdenden Vater auch nur das Bild eines Unterleibs drucken? Wenn Sie etwas Handfestes zur Abtreibungsdebatte beisteuern möchten, wäre es wichtig, sich damit zu befassen, wieso Frauen abtreiben. Einer der vielen Gründe, aber ein häufiger, ist die Angst vor Arbeitslosigkeit respektive Nachteilen im Erwerbsleben und späterer Altersarmut, die Frauen stärker trifft als Männer. Viele Arbeitgeber, gerade auch konservative/bürgerliche stellen Frauen weniger gern an, fragen im Bewerbungsgespräch, ob man ein Kind plane oder treten im Arbeitsalltag familien- und kinderunfreundlich auf. Die Entscheidung für eine Schwangerschaft, für das Kind, wird Frauen nicht leicht gemacht. Zudem gibt es aber auch Männer, auch Familien, die Druck auf eine Frau ausüben abtreiben zu sollen! 

Solche Aspekte haben in den bisherigen Beiträgen zum Thema fast komplett gefehlt. Abtreibung gab es schon immer, früher handgemacht mit Seifenlauge, Kleiderbügeln, Stricknadeln et cetera – grauenvolle Zeiten! Die Abtreibung wurde lediglich dadurch „öffentlich sichtbar“ und diskutierter, weil sie seit den 1970ern zunehmend von Ärzten durchgeführt wird. Es wurden dadurch aber nicht unbedingt mehr Abtreibungen als in früheren Zeiten, in denen es viele ungewollte Schwangerschaften gab oder dann die Tötung geborener Kinder. Würden Sie sich mit den Beweggründen befassen, könnte die Debatte konstruktiv vorankommen, statt sich nur weiter aufzuheizen. Ich hoffe, Sie finden den Weg und zeigen Ihren Leserinnen etwas mehr Respekt.

Elvira Sellin, Erfurt






Zu: „Wölfe ohne Grenzen“ von Paul Leonhard, JF 38/21

Nutztiere im 17. Jahrhundert geschützt

Hierzu möchte ich kurz auf die Vergangenheit verweisen: In der Mark Brandenburg gab es 1572 eine „Schäferordnung“, nach der alle Förster und Jäger bei entsprechender Konfrontation in alle Himmelsrichtungen schießen sollten, um die Wölfe zu verjagen, um so die Nutztiere zu schützen. Doch dies hatte keinen Erfolg. Schließlich forderte der Große Kurfürst von Brandenburg – ein anerkannter und weitsichtiger Staatsmann – in seiner Regierungszeit (1640 bis 1688), „gemeinsam mit den Landjägern mit aller Energie den Wölfen nachzustellen, um sie möglichst auszurotten“ – was dann auch geschah.

Günther Ehlers, Lüneburg