© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/21 / 08. Oktober 2021

Meldungen

BKA: Mehr Polizisten wurden Opfer von Gewalt

Wiesbaden. Die Zahl der Gewalttaten gegen Polizisten ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Wie aus dem vergangene Woche vorgestellten Lagebild des Bundes-kriminalamts (BKA) hervorgeht, wurden 38.960 Fälle verzeichnet. Das entspricht einem Anstieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Die Zahl der Opfer stieg um 5,9 Prozent. So wurden 2020 insgesamt 84.831 Polizeibeamte Opfer von gegen sie gerichteter Gewalt. Als besorgniserregend bezeichnet das BKA den „sprunghaften Anstieg“ der Zahl von Polizisten, die im vergangenen Jahr Opfer von versuchten und vollendeten Tötungsdelikten wurden: In 63 Fällen waren dies insgesamt 114 Beamte. In der überwiegenden Zahl blieb es in diesem Deliktfeld beim Versuch, in einem Fall handelte es sich um vollendeten Mord. Deutlich zugenommen haben auch die Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung (plus 20,6 Prozent gegenüber 2019), bei denen 2.749 Opfer gezählt wurden. In den meisten Fällen wurde die Gewalt im Zusammenhang mit Widerstand gegen Polizisten verübt. Betroffen hiervon waren mehr als 44.000 Beamte. Auch 2.856 Mitarbeiter von Rettungsdiensten und Feuerwehr wurden 2020 Opfer von Gewalt. Bei den Rettungsdienstkräften sind darunter sechs Opfer von Totschlag (darunter eines von vollendetem Totschlag) enthalten. Unter den aufgeklärten Fällen, bei denen 2020 mindestens ein Polizist als Opfer erfaßt wurde, registrierte das BKA bundesweit insgesamt 34.158 Tatverdächtige. Von ihnen hatten 10.315 keine deutsche Staatsangehörigkeit. Damit lag der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger bei rund 30 Prozent. Im Jahr 2020 betrug der Ausländeranteil in Deutschland 12,7 Prozent. (vo)





Mehr als 500 islamistische Gefährder registriert

BERLIN. Islamisten bilden weiterhin den mit Abstand größten Teil der Gefährder in Deutschland. Im August registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) 554 Personen im Zusammenhang mit „Politisch motivierter Kriminalität (PMK) – religiöse Ideologie“, ergab eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP. Hinzu kamen 527 sogenannte relevante Personen. Während die Zahl der Gefährder im Vergleich zu vor einem Jahr abnahm, wuchs jene der relevanten Personen leicht. Gefährdern wird jederzeit eine schwere oder staatsgefährdende Straftat zugetraut, als „relevant“ bezeichnen Sicherheitsbehörden jene Personen, die innerhalb einer terroristischen oder extremistischen Gruppe eine Führungsrolle oder die Funktion eines Unterstützers oder Akteurs innehaben. Zum selben Zeitpunkt hatten die Sicherheitsbehörden 72 Personen als Gefährder in der Kategorie PMK-rechts im Visier. 181 Rechtsextreme wurden als relevante Personen eingestuft. Ihre Zahl blieb nahezu konstant. Deutlich zugenommen hat die Zahl der linksextremen Gefährder. Sie stieg von fünf auf neun. Die Zahl der relevanten Personen blieb mit 77 konstant. Die Bedrohungslage für einen islamistischen Terroranschlag stuft die Bundesregierung weiterhin als hoch ein. „Deutschland steht weiterhin im unmittelbaren Zielspektrum von internationalen terroristischen Organisationen. Mit einer anhaltend hohen Gefahr dschihadistisch motivierter Gewalttaten ist weiterhin zu rechnen“, hieß es in einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine AfD-Anfrage im Juni. Gleichzeitig ergab das Schreiben, daß rund ein Viertel der islamistischen Gefährder und relevanten Personen Asyl beantragt hatte. (ls)