© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/21 / 08. Oktober 2021

Die Erziehung zur Medienmündigkeit liegt in kompetenter Hand
Lügen lernen mit MrTrashpack
(dg)

Medienmündigkeit“ scheint zur zentralen „Kompetenz“ aufzurücken, die es deutschen Schulkindern zu vermitteln gelte. Denn Fake News, Falschnachrichten jeglicher Art, so hat die Lehrerin Julia Schmengler, die im Landkreis Cuxhaven die digitale Fortbildung ihrer Kollegen leitet, erschauernd festgestellt, sei „fester Bestandteil der heutigen Medienlandschaft“. Da Schüler im Netz nicht nur kommunizieren, sondern sich vorrangig informieren, ist ihre „Medienkompetenz“ wichtige Voraussetzung für die Fähigkeit zu eigener Meinungsbildung und damit zur Festigung des „demokratischen Gesellschaftsgefüges“. Bundesweiter Konsens in Pädagogik und Bildungspolitik sei es daher, daß „Medienbildung als Querschnittsaufgabe“ in allen Unterrichtsfächern Berücksichtigung finden müsse. Nur dann ließen sich negative Auswirkungen von Falschmeldungen auf „gesellschaftspolitische Haltungen und öffentliche Debatten“ eindämmen. Ob solche Fake News ihren Ursprung weniger bei anonymen „Populisten“ haben, wie Schmengler suggeriert, als im politisch-medialen Komplex, wo etwa Masseneinwanderung in deutsche Sozialsysteme zur „Bereicherung“ umgelogen wird, fragt die Medienpädagogin nicht. Lieber verweist sie für den „Kompetenzerwerb“ auf „fakefilter.de“, ein Projekt des Youtubers Philipp Beltz alias MrTrashpack und der Bundeszentrale für politische Bildung. Dort offeriert man für das demokratische Haltungstraining ein „Deepfake-Video“ mit dem charmant vorurteilslos klingenden Titel „Trump ist ein totaler Vollidiot“ – nebst einer 90 Sekunden langen Anleitung, wie für den Unterricht Ähnliches zwecks Abschreckung selbst zu fabrizieren ist (Pädagogik, 1/2021).  


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