© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/21 / 08. Oktober 2021

Meldungen

216.000 Mißbrauchsopfer in der Kirche Frankreichs

PARIS. Etwa 216.000 Minderjährige sind seit 1950 Opfer sexuellen Mißbrauchs in der katholischen Kirche Frankreichs geworden. Das teilte eine unabhängige Untersuchungskommission am Dienstag dieser Woche in Paris mit. Der Bericht wurde der Bischofskonferenz übergeben. Unter Einbeziehung der von der Kirche betriebenen Einrichtungen werde von 330.000 Opfern ausgegangen, sagte der Präsident der Unabhängigen Mißbrauchskommission in der Kirche (CIASE), Jean-Marc Sauvé. Man habe zwischen 2.900 und 3.200 potentielle Täter ermittelt, so das Ergebnis der Kommission, die seit 2018 im Auftrag der französischen Bischöfe arbeitet. Bei den Tätern handele es sich um Priester, Ordensleute und Kirchenmitarbeiter. 80 Prozent der Opfer seien Jungen im Alter zwischen 10 und 13 Jahren gewesen, 20 Prozent Mädchen unterschiedlicher Altersgruppen. Mißbrauchsopfer François Devaux, Gründer der Vereinigung „La Parole Libérée“, nannte die Kirchenleitung eine Schande für die Menschlichkeit. (tha)

 www.ciase.fr





Ausstellung zur Reichsgründung verlängert 

FRIEDRICHSRUH. Die Sonderausstellung „1870/71. Reichsgründung in Versailles“ der Otto-von-Bismarck-Stiftung ist bis Mitte Februar 2022 verlängert worden. Präsentiert werden im Bismarck-Museum die Themenbereiche „Versailles“, „Rivalen“, „Krieg“, „Reichsgründung“ und „Frankreich nach 1871“, im Historischen Bahnhof Friedrichsruh der Abschnitt „Erinnerung“ an die historischen Ereignisse rund um die Gründung des deutschen Nationalstaates vor 150 Jahren. Herzstück der Ausstellung ist Anton von Werners großformatiges Gemälde „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871)“. Zu sehen ist die Schau täglich außer montags von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro. (tha)

 www.bismarck-stiftung.de





Arno Geiger erhält Literaturpreis

BAD WURZACH. Der österreichische Schriftsteller Arno Geiger erhält am kommenden Sonntag (10. Oktober) im oberschwäbischen Bad Wurzach den Friedrich-Schiedel-Literaturpreis. Er bekommt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für seinen 2018 erschienenen geschichtlichen Roman „Unter der Drachenwand“ (Hanser Verlag), der die Erlebnisse eines kriegsversehrten Heimkehrers schildert. Das Buch zeichne sich durch „eine besondere literarische Leistung aus, da die Erzählperspektive der damaligen Zeit entspricht und nichts von späteren Erkenntnissen aus heutiger Zeit vorweggenommen wird“, begründete die Jury ihre Entscheidung. (tha)

 https://friedrichschiedelstiftung.de





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Motto der Aktionswoche der Freien Universität Berlin mit Foodtrucks, Straßenmusikern und Informationsangeboten zur Eröffnung des Wintersemesters 2021/22