© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/21 / 08. Oktober 2021

Blick in die Medien
Google für Kinder
Tobias Dahlbrügge

Die Internetnutzung von Kindern im Grundschulalter ist für Eltern eine sensible Frage, denn natürlich möchte man die kleinen Seelen so lange wie möglich vor den Kloaken des WWW schützen. Suchmaschinen speziell für Kinder, die explizite Ergebnisse und Werbung ausblenden, sind da eigentlich eine gute Idee. Was aber, wenn diese Angebote den „Kids“ ideologische Indoktrination unterjubeln? Einige Seiten sollten diesbezüglich mit einem Warnhinweis „Achtung, linkes Gedankengut“ versehen werden, so wie diese beiden:

Die Seite www.blinde-kuh.de wird vom Bundesfamilienministerium gefördert und zeigt viele Inhalte von „logo“, der Kindernachrichtensendung ZDFtivi, die für sich schon problematisch einzustufen sind, weil das Format für seine 90-Grad-Linksschlagseite bekannt ist.

Fragen die Nutzer nach „Atomkraft“, erhalten sie Pamphlete von Greenpeace.

Wir machen den Test und geben als Suchbegriff mal „Atomkraft“ ein. Es erscheinen Beiträge mit Titeln wie „Schluß mit Atomkraft!“ und „Atomkraft außer Kontrolle.“ Die Kinder im „Alter um 11 Jahre“, für welche die Beiträge sein sollen, erfahren: „Viele Menschen wollen Atomkraft nicht und gehen auf die Straße, um zu protestieren. Recht so, …“

Gibt man den Suchbegriff „rechts“ ein, erhält man die Inhalte „Gefahr von rechts“ (für Kinder ab 6), „Heil Hitler“ und eine NPD-Doku. Der Suchbegriff „konservativ“ bedeutet, daß man „neuen Entwicklungen kritisch gegenübersteht“, erfahren die jungen Nutzer. Selbstversuch: Geben Sie mal „Geschlechter“ in die Suchmaske ein.

Nicht besser ist das Angebot www.fragfinn.de. Fragen Nutzer hier nach „Atomkraft“, erhalten sie Pamphlete von Greenpeace über „störungsanfällige“ AKW. Und natürlich die Recherche der Kinderreporter, die „Menschen in St. Pauli“ gefragt haben, was sie von Atomkraft halten. Das interaktive Spiel „Religionen entdecken“ führt geradewegs zu Imagewerbung für den Islam; die Suche nach „Geschlechter“ führt zu einem Beitrag über „Toiletten für alle Geschlechter“ und Grünen-Reklame.

Fazit: Beide Angebote sind nicht empfehlenswert. Eltern sollten Kinder grundsätzlich nicht allein online gehen lassen.