© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 41/21 / 08. Oktober 2021

Leserbriefe

Zu: „ʻNicht alle sind das Volkʼ“, im Gespräch mit Martin Wagener, JF 40/21

Beispielhaftes Vorbild Ungarn

Einen vernünftigen Umgang mit dem Demographieproblem könnten die Verantwortlichen, so sie es denn wollten, in Ungarn unter der Regierung von Viktor Orbán studieren. Dort steigt seit Jahren langsam, aber sicher die Geburtenrate. Zu den politischen Maßnahmen, die darauf zielen, gehört die konsequente finanzielle Förderung von Ehen, bei deren Schließung ein großzügiges zinsgünstiges Darlehen gewährt wird. Mit jedem Kind der Eheleute wird ein Teil der Summe tilgungsfrei, also geschenkt. Zudem wird ab einer gewissen Kinderzahl die Anschaffung eines familientauglichen PKW (gern mit Verbrennungsmotor) in nennenswertem Umfang gefördert. LGBTIQ*-Personen können im Lande (anders als unsere Leitmedien suggerieren) frei leben. Nur dürfen sie bei Minderjährigen nicht für ihre Besonderheiten, die ja fast alle die natürliche Zeugung von Kindern ausschließen, werben, und eine Ehe können laut Verfassung jeweils nur ein Mann und eine Frau miteinander schließen. 

Die Einwanderung von Menschen von außerhalb der EU wird streng kontrolliert. Dies sorgt nicht nur gefühlt, sondern auch nachweislich für mehr innere Sicherheit auch in den Städten, was sich wiederum positiv auf das Zutrauen von Menschen in eine gute Zukunft ihrer (potentiellen) Kinder auswirkt. Grundlage dieser Maßnahmen und der resultierenden Sachverhalte ist indes der klare Wille der Mehrheit in der ungarischen Bevölkerung, wie er sich auch seit 2011 konsequent in den landesweiten Wahlen niedergeschlagen hat: nämlich die kulturelle und damit auch die nationale Identität zu wahren, flankiert durch die explizite Pflege gutnachbarlicher Beziehungen auch und besonders zu den Staaten, die von dem Vertrag von Trianon 1920 auf Kosten des Königreichs Ungarn am meisten profitiert hatten. Dies schafft friedenssicherndes Vertrauen sowohl bei den Nachbarn als auch bei den Autochthonen – was übrigens auch auf dem Blog (www.ungarnreal.de) der ungarischen Publizistin und promovierten Historikerin Irén Rab nachzulesen ist.

Dr. Matthias Gubitz, Göttingen






Zur Meldung: „Politiker geben AfD Mitschuld an Mordtat“, JF 40/21

Da habe ich gedacht: Die DDR läßt grüßen!

Auf das schreckliche Ereignis in Idar-Oberstein folgen wieder die üblichen Reaktionen. Kein Wort verliert man über die eigentliche Ursache, nämlich die total in die Irre geleitete und die Gesellschaft spaltende Corona-Politik. Selbstverständlich rechtfertigen die Corona-Maßnahmen in keiner Weise diese schreckliche Tat. Das Geschehen zeigt jedoch auf, wie stark diese Maßnahmen die Gesellschaft spalten und manche Bürger in die Radikalisierung treiben. Die Corona-Verantwortlichen sollten ehrlich gegenüberstellen, welche Opfer Corona fordert und was für Schäden die Corona-Maßnahmen verursachen, etwa durch ausgefallene medizinische Behandlungen von anderen Erkrankten. In Frankreich leiden Krankenhäuser an Personalmangel, da nicht geimpfte Angestellte nicht mehr arbeiten dürfen. Ein Blick ins Ausland zeigt, daß es auch anders geht, wie etwa auf meiner letzten Reise in Kairo. Und in Luxemburg hatte ich das schöne Erlebnis, daß ich beim Einchecken nach Vorlage meines Impfpasses (eine Kopie reichte!) einen Schein bekam, der mich berechtigte, überall im Hotel, auch Restaurant und Wellnessabteilung, ohne Maske unterwegs sein zu dürfen. Bei der Heimreise nach Deutschland habe ich Kappelrodeck, einen bekannten Fremdenverkehrsort, besucht und wollte dort etwas essen. Der Ort war wie ausgestorben, schließlich habe ich ein Eiscafé gefunden und mich mit einem Eisbecher zufriedengegeben. Da dachte ich: Die DDR läßt grüßen!

Karl Braun, Haiterbach






Zu: „Die ungestellte Männerfrage“ von Walter Hollstein, JF 40/21

Willkommen im Verband Familienarbeit e.V.

Beim Lesen dieses Beitrags kamen mir fast die Tränen! Zum Glück kratzt der Autor ganz zum Schluß doch noch die Kurve, indem er sagt, daß auch die Männer selbst etwas tun müssen! Wer denn sonst? Für die Behebung all des geschilderten Jammers können schwerlich „die Frauen“ zuständig sein. Sehr richtig wird jedoch festgestellt, daß der Blick auf bestimmte Problematiken sich verengt, wenn man sich a priori auf das Kategoriensystem des Feminismus verpflichtet. Gleichwohl kann dann das nicht bedeuten, das in Deutschland anhaltend zu große Geburtendefizit dem Feminismus anzulasten. Entscheidend ist die Gleichberechtigung der Mütter. Die „gesellschaftlich unbearbeiteten Rollenkonflikte der jungen Männer“ und die soziale sowie ökonomische Diskriminierung „der Männer, die für sich und ihre Familien neue Zeitmodelle ausprobieren wollen“, haben genau hier ihre Wurzeln! Die Diskriminierung der häuslichen Arbeit und Sorge als unentgoltener Nullwert, obwohl sie für die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft unentbehrlich und einer Erwerbsarbeit gleichwertig ist, fällt Professor Walter Hollstein wohl erst jetzt auf, da Männer ins Boot kommen sollen? Willkommen als Mitstreiter im Kampf um ein elterliches Erziehungsgehalt, für das der Verband Familienarbeit e.V. seit über 40 Jahren vergeblich trommelt!

Gertrud Martin, Villingen-Schwenningen






Zum Leserbrief: „Instinkt- und geschichtslose Entscheidung“ von Günter Zemella, JF 40/21

Indiskutable Schuldzuweisung

Man kann ja zu diesen Denkmal-Plänen unterschiedlicher Meinung sein. Aber was gar nicht geht, ist doch der deutschen „Reichsregierung“ (eine Bande größenwahnsinniger Verbrecher und letztlich auch Massenmörder) zu bestätigen, alles getan zu haben, um die Probleme in der Danzig-, Korridor- und Minderheitenfrage friedlich zu lösen. Und erst als das brüsk zurückgewiesen wurde, setzte die „Reichsregierung“ auf eine andere Lösung. Diese Lösung war Krieg. Voraussetzung dafür war das Abkommen mit dem blutrünstigen Diktator Stalin, das es diesem erlaubte, die baltischen Länder zu okkupieren, sich eine Hälfte Polens einzuverleiben und im weiteren Verlauf Finnland anzugreifen. Ich erinnere an die Angliederung des Sudetenlandes. Als England und Frankreich der Abtretung zugestimmt haben, wurde etwas später gleich noch der Rest Tschechiens von dieser „Reichsregierung“ okkupiert. Spätestens dann war den Westmächten doch klar, mit welchen Leuten sie es zu tun hatten. Daß nun auch noch England, Frankreich und die USA an diesem Kriegsausbruch mitschuldig sein sollen, ist schon ein starkes Stück.

Karl-Heinz Fischer, Oberkrämer






Zu: „Unsere Masken flattern uns voran“ von Thorsten Hinz, JF 39/21

Fahrenheit 451 auswendig lernen?

Herzlichsten Dank für die hervorragende umfassende Analyse des derzeitigen Corona-Tollhauses. Solche – und auch andere Artikel in der JUNGEN FREIHEIT – verhindern, daß ich an meinem eigenen Verstand und an meiner zunehmenden Isolation verzweifele. Bücher sind ein Trost, ja, aber ob das Auswendiglernen literarischer Werke wie bei Fahrenheit 451 helfen würde? Wann kommen bessere Zeiten? Wann kommt der Freedom Day? Meine Tochter erwägt, mit ihren Kindern nach Dänemark zu ziehen, mein jüngster Sohn ist schon auf dem Weg, nach Großbritannien umzusiedeln. Dort hat sich aber inzwischen, ganz ohne daß Masken flattern, eine Impfdiktatur etabliert, wo die Einhaltung der Quarantäne vom NHS in Stasi-Manier überwacht wird. Ich schäme mich für mein Herkunftsland, die älteste Demokratie der Welt, zutiefst.

Jacqueline A. Henley, Stuttgart






Zu: „Die Bürger interessiert das Hier und Jetzt“, im Gespräch mit Alice Weidel, JF 38/21

Krakeeler und Maulhelden raus

Donnerwetter, ein Interview, wie ich es eher in der taz erwartet hätte, aber die kritischen Fragen von Moritz Schwarz waren berechtigt! Wir leben in einem System, das sich Demokratie nennt, und da heißt es, durch sachliche Argumentation Wähler zu überzeugen und zu gewinnen. Das haben leider viele – allzu viele – AfD-Mitglieder noch immer nicht begriffen! Frau Dr. Weidel hat es begriffen: Ihre aktuellen Auftritte in den Viererinterviews in ARD und ZDF waren exzellent – nicht mehr diese arroganten und trotzigen, rhetorisch aber großartigen Reden im Reichstag, sondern klar in der Sache, verbindlich im Ton! Auch hat sie genau erkannt, welche Themen den Wähler interessieren. Da sind „starke Sprüche“, womöglich über unsere Vergangenheit, absolut überflüssig und parteischädigend, und da ist die Aussage von Herrn Chrupalla, alle Mitglieder müßten integriert werden, weltfremd und wenig hilfreich: Von den Krakeelern und Maulhelden muß die Partei sich rücksichtslos trennen! Natürlich wird die Partei von bestimmten Kräften weiterhin mit allen Mitteln bekämpft, aber man muß längerftistig denken, wie Alice Weidel erklärt, denn die Zeit arbeitet für die AfD! Die aktuelle „Pariarolle“ der AfD läßt sich bei den bürgerlichen Parteien nicht durchhalten. Diesen Tiefpunkt müssen wir durchstehen, auch mit brennenden Autos und beschmierten Hauswänden! Ich schreibe aus eigener Erfahrung.

Knut Frenzel, Kiel




Die Frage kann eigentlich nur Satire sein

In einem wirklich einseitigen Interview, ja einem regelrechten Verhör mit Alice Weidel „wundert“ sich Moritz Schwarz unter anderem, daß die AfD nicht vom Niedergang der Union profitiert. Das kann doch wohl nur satirisch gemeint sein. Kennt Herr Schwarz denn nicht die seit Jahren andauernde Negativ- beziehungsweise Nichtberichterstattung zur AfD durch große Teile der Presse und im Fernsehen? Die seit langem andauernde Verdrängung der AfD-Politiker aus dem öffentlichen Raum? Die sich immer weiter steigernden Angriffe von Linksextremen auf Personen und Eigentum von AfD-Politikern? Die schwierige Suche der AfD nach Versammlungsräumen? Die Bedrohung von Gastwirten, die Räume zur Verfügung stellen wollen? Und gerade jetzt die massive Verweigerung von AfD-Wahlanzeigen in großen Tageszeitungen und selbst in einfachen Werbeblättern? Die monatelange Nichteinladung von AfD-Politikern in TV-Talkrunden? Die pauschale Beschimpfung der AfD in Wahlsendungen als rechtsradikal selbst durch Unionsleute wie zum Beispiel Markus Blume (CSU-Generalsekretär) und den Kanzleraspiranten Armin Laschet (CDU)? Das alles ist kein Zufall, das ist linke respektive linksradikale Strategie, die bundesweit praktiziert wird. 

Meint denn der JF-Interviewer, all diese einer Meinungsdiktatur würdigen Erscheinungen hätten keine negativen Auswirkungen auf das Denken und Wahlverhalten eines typischen deutschen Konsensbürgers? Und im übrigen stimme ich der Aussage von Alice Weidel völlig zu, daß es der Linkskartellfront (zu der ja auch seit Merkel die Union gehört ) derzeit völlig egal ist, wie sich die AfD verhält. Diese könnte sich auf den Kopf stellen, Pirouetten drehen und dabei Karl Marx und Friedrich Engels zitieren, sie kann in Sack und Asche erscheinen, sie kann sich für ihre Existenz entschuldigen – dennoch wird sie weiterhin von der Linkskartellfront bekämpft und denunziert werden. Jedenfalls, solange sie die Mandat-Pfründe und Kreise der linken Gesinnungsethiker gefährdet und solange sie ausspricht, was Wahrheit in diesem Lande ist.

Dr.rer.nat. Dipl. Ing. Gerhard Popp, Nordendorf






Zu: „ʻEine Wirtschaftsform des Gebensʼ“ von Christian Dorn, JF 38/21

Bald Haftantritt für Scholz und Merkel

Der Bericht über die Tagung der Hayek-Gesellschaft in Würzburg macht deutlich, daß die nach einem der renommiertesten Nobelpreisträger für Wirtschaft benannte Institution sich gegen den Neosozialismus stemmt. Besonders interessant ist hier der Ansatz zur Politikerhaftung, wenngleich dieser nicht im Grundgesetz verankert werden sollte, da dieses sonst unnötig aufgebläht wird. Allein in den 72 Jahren Geltung des Grundgesetzes wurde dieses bereits dreimal so häufig geändert wie die Verfassung der USA, die schon seit 233 Jahren gilt und wo die Änderungen viel transparenter sind, da sie in sogenannten Amendments (Verfassungszusätzen) erfolgen. 

Mein Vorschlag: Steurverschwendung und Vermeidung von Steuereinnahmen sollten wie Steuerhinterziehung strafbewehrt sein. Diese Norm gehört in die Abgabenordnung, das Steuergrundgesetz! Eine derartige Norm wäre effektiv: So landeten Klaus „Flughafen“ Wowereit und Ole „Elbphilharmonie“ von Beust in einer Gemeinschaftszelle in Santa Fu (größtes Hamburger Gefängnis). In der Nachbarzelle ist Kurt „Nürburgring“ Beck anzutreffen, daneben Peter „AWO“ Feldmann aus Frankfurt am Main. Die Post bringt Klaus Zumwinkel. Die Anstaltszeitung wird von Alice Schwarzer und Theo Sommer editiert. Uli Hoeneß trainiert die Fußballmannschaft der Anstalt. Oskar Lafontaine arbeitet in der Küche, wo er Kartoffeln schält und Gemüse putzt, da er sich als Ministerpräsident des Saarlands wie ein mittelalterlicher Duodezfürst einen Gourmetkoch gehalten hatte. Sein Genosse, der SPD-Funktionär Matthias Machnig fegt den Hof, weil er nicht merkte, daß er rund 150.000 Euro zuviel auf dem Konto hatte. Auch für Olaf Scholz mit den Millardenverlusten (Cum-Ex, Wirecard und schlafmützige Bekämpfung der Geldwäsche) wird sich noch ein Plätzchen finden lassen, ebenso müßte Angela „Wir schaffen das“ Merkel zum Haftantritt erscheinen, da sie in der Summe (Energiewende, Grenzöffnung für die Migrationsströme) zig Milliarden veruntreut hat.

Peter Streichan, Bonn