© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 42/21 / 15. Oktober 2021

Zitate

„In fundamentaler Hinsicht formuliert die grüne Zukunft ein Veto: Sie neigt zu größtmöglicher Ablehnung des Handelns, zu einer Art Minimalismus, angetrieben von vorsorglicher Angst vor menschlichem Tun. Das allmächtige Veto ist weniger eine deutsche Idee als vielmehr eine deutsche Laune: die Sehnsucht nach Rückzug aus der Modernität in ein poetisches Bild vom Leben in der grünen Natur. Angesichts der Desaster im 20. Jahrhundert kann man diesen Quietismus verstehen. Sich ihm zu ergeben, wird eine Zukunft in pittoresker Sicherheit und Stabilität indessen nicht garantieren.“

Peter Thiel, Investor, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 7. Oktober





„Meinungsvielfalt meint tatsächlich Meinungsvielfalt. Andere Arten von Vielfalt sind zwar wichtig, aber kein Ersatz. Ein demographisch gemischer Raum voller Menschen mit identischen Ansichten ist immer noch eine Blase.“

Jonathan Rauch, Autor und Mitarbeiter des Washingtoner Thinktanks „Brookings Institution“, im „Spiegel“ vom 8. Oktober





„Der autoritäre Charakter der ‘Critital Race Theory’-Bewegung ist nicht schwer zu übersehen. Der Aktivist Ibram X. Kendi hat ein Orwellsches Bundesministerium für Antirassismus gefordert, das über die verfassungsmäßige Befugnis verfügt, jedes Gesetz abzuschaffen, das als unzureichend ‘antirassistisch’ erachtet wird. Er bezeichnet Rassismus und Kapitalismus als „siamesische Zwillinge“: beide müssen zusammenbrechen, bevor der Rassismus ausgerottet werden kann. Das ist natürlich schwer mit dem Mangel an ethnischer Harmonie in China und anderen sozialistischen Ländern zu vereinbaren, ganz zu schweigen von den riesigen Summen, die Kendi und ‘Black Lives Matter’ von der Oligarchie erhalten.“

Joel Kotkin, Geograph, auf dem britischen Blog „unherd“  am 9. Oktober





„Wer glaubt, daß wir die Klimakrise mit Hilfe eines starken Durchregierens bewältigen, macht aus der offenen Gesellschaft eine Organisation. Eine Gesellschaft so führen zu wollen wie ein Unternehmen oder ein Ministerium, ist die größte Dystopie überhaupt. Wir haben im 20. Jahrhundert diktatorische Versuche erlebt, Gesellschaften aus einem Guß zu formieren, im Faschismus, im Kommunismus. Sie waren alle zum Scheitern verurteilt. “

Armin Nassehi, Soziologe, in der „Welt am Sonntag“ vom 10. Oktober





„Die Berliner haben Rot-Rot-Grün für die himmelschreiende Inkompetenz nicht abgewählt, sondern mit einem Plus von zwei Prozentpunkten im Amt bestätigt. Wie das möglich ist? (...) Die Behörden-Folter. Ist man erst einmal so zermürbt, daß man sich schon glücklich schätzt, wenn die KfZ-Anmeldung nicht zwölf, sondern lediglich acht Monate dauert, hört man auch auf zu fragen, warum man Leuten, die nicht mal eine Wahl organisieren können, zutrauen soll, daß sie Menschheitsprobleme wie den Klimawandel oder die Corona-Krise lösen.“

Jan Fleischhauer, Kolumnist, auf „Focus-Online“ am 11. Oktober





„Ungeimpfte müssen künftig ihre Tests selbst zahlen. Diese Maßnahme ist unangemessen. Das Narrativ des ‘solidarischen Geimpften’ ist ein Mythos. Wer sich impfen läßt, trifft eine Entscheidung in erster Linie über den individuellen Schutz. Wer sich stattdessen für einen Restaurantbesuch nicht impfen, aber testen läßt, geht vielleicht ein persönliches Risiko ein – er schützt seine Mitmenschen aber wirkungsvoll.“

Max Mannhart, Autor, auf „Tichys Einblick“ am 11. Oktober