© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/21 / 22. Oktober 2021

Meldungen

Moskau setzt Kooperation mit der Nato aus 

MOSKAU. Rußlands Außenminister Sergej Lawrow hat der Nachrichtenagentur Tass am Montag betätigt, daß die Arbeit des Nato-Informationsbüros in Moskau als Reaktion auf die Entscheidung des Bündnisses, russische Diplomaten auszuweisen, eingestellt werde. Als Reaktion auf die „unfreundlichen Schritte“ des Nordatlantikpakts werde Rußland auch die Arbeit seiner Mission bei der Allianz in Brüssel ab November aussetzen, betonte Lawrow. „Das Vorgehen der Nato bestätigt, daß das Bündnis weder an einem gleichberechtigten Dialog noch an einer gemeinsamen Arbeit zur Deeskalation des militärischen und politischen Konflikts interessiert ist. Die politische Linie der Allianz gegenüber unserem Land wird immer aggressiver“, erklärte das russische Außenministerium. Die Nato hatte Anfang Oktober acht Mitgliedern der russischen Mission bei der Nato die Akkreditierung entzogen, bei denen es sich laut Nato um „nicht deklarierte russische Geheimdienstmitarbeiter“ gehandelt habe. „Diese Entscheidung steht nicht im Zusammenhang mit einem bestimmten Ereignis, aber wir haben seit einiger Zeit eine Zunahme russischer bösartiger Aktivitäten festgestellt, und deshalb müssen wir wachsam sein und natürlich handeln“, hatte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg damals erklärt. (ctw)





Ungarn einigen sich auf Orbáns Kontrahenten 

BUDAPEST. Die ungarischen Wahlberechtigten haben einen Oppositionskandidaten bestimmt, der bei den Parlamentswahlen im April gegen den Ministerpräsidenten Viktor Orbán (Fidesz) antreten soll. Der Bürgermeister der Stadt Hódmezővásárhely, Péter Márki-Zay (Ein Ungarn für Alle) erhielt bei den Stichwahlen der Oppositionsliste 56,7 Prozent der insgesamt 662.016 (Wahlberechtigte: rund acht Millionen) abgegebenen Stimmen. Der konservative Politiker wird im Frühling als Spitzenkandidat das Bündnis aus sechs zumeist linksliberalen Parteien vertreten. Seine Kontrahentin, die Sozialdemokratin Klára Dobrev, unterlag mit 43,3 Prozent. Bei einem vorherigen Wahlgang mit drei Kandidaten Anfang Oktober hatte die EU-Vizepräsidentin den meisten Zuspruch erhalten, Márki-Zay den geringsten. Einer der Bewerber, Budapests Bürgermeister Gergely Karácsony zog kurz darauf seine Kandidatur zugunsten seines Amtskollegen zurück. Laut dem Meinungsforschungsinstitut Századvég halten rund 29 Prozent einen Wahlausgang zugunsten des Oppositionsbündnisses für wahrscheinlich. (zit)