© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/21 / 22. Oktober 2021

Schleswiger Dom wird wiedereröffnet
Die Sanierung kostete 22 Millionen Euro / „Lichtreise“ mit der Arche Noah
(idea/JF)

SCHLESWIG. Fast vier Jahre lang war der Schleswiger Dom St. Petri eine Baustelle. Am 24. Oktober wird er nach der Sanierung wiedereröffnet. Erstmals werden dann auch wieder die Domglocken läuten und die Orgel wird erklingen, teilte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) mit. Zudem wird eine neue Außenbeleuchtung am Turm in Betrieb genommen. Der Dom ist die Predigtstätte des Bischofs im Sprengel Schleswig und Holstein der Nordkirche, Gothart Magaard.

Zum Festgottesdienst und Empfang werden Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet. Darunter sind der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), und die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt. Die Sanierung kostete 22 Millionen Euro, sagte die Pressereferentin des Bischofs, Antje Wendt, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Veranschlagt waren 17 Millionen Euro. An den Kosten beteiligten sich der Bund, das Land, die Stadt Schleswig und der Kirchenkreis.

Die Geschichte des Doms reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Nach zahlreichen Erweiterungen und Umbauten erhielt er Ende des 19. Jahrhunderts seine heutige äußere Form. Im Zuge der Sanierung wurden einige Bereiche des Turmmauerwerks komplett ersetzt. Feuchtigkeit, die vor allem über den Turm und die Westseite in das Kirchenschiff eindrang, bedrohte den Innenraum, die Orgel und die Kunstgegenstände. Besonders der historische Altar des Bildschnitzers Hans Brüggemann (1480–1540) war gefährdet. Mit 392 Figuren und filigranen Architekturdetails ist der Altar eines der herausragenden Kunstwerke des Landes. Er erzählt die christliche Heilsgeschichte von den ersten Menschen bis zum Jüngsten Gericht.

Ein weiterer Höhepunkt zur Einweihung: Vom 30. Oktober bis zum 14. November wird es eine Lichtinstallation „Lichtreise“ geben. Die Hamburger Künstlerin Katrin Bethge will dazu meist von 17 bis 21 Uhr das Gotteshaus farbig erstrahlen lassen. Bereits vor fünf Jahren war sie im Rahmen von „500 Jahre Reformation im Norden“ in Schleswig aktiv. Dazu Bischof Magaard: „Ihre Lichtinstallation im Dom im Jahr 2016 hat viele begeistert. Daran wollen wir anknüpfen.“ Die Künstlerin hat sich für die „Lichtreise“ an den Figuren orientiert, die in den Fenstern und den Kunstobjekten des Doms zu finden sind. So erscheinen etwa die Gestalten aus der Geschichte der Arche Noah als Projektionen. 

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