© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/21 / 22. Oktober 2021

Meldungen

ARD-Chef fordert mehr Meinungsvielfalt

BERLIN. ARD-Chef Tom Buhrow hat sich für mehr Meinungsvielfalt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. Die ARD sei als Plattform für eine gute Streitkultur gefordert, schrieb der WDR-Intendant in einem Gastbeitrag für die Zeit. „Debatten zu allen Themen sollten in allen Programmen und Angeboten fair und respektvoll geführt werden können. Die Gesellschaft braucht mehr kontroverse, unbequeme Meinungen und robuste und freie Kommunikationsräume. Gerade die ARD und der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt können diese Räume anbieten“, zeigte sich Buhrow zuversichtlich. Diskussionen müßten fairer, ausgewogener und breiter geführt werden. Niemand, der an einem echten und respektvollen Austausch interessiert sei, solle ausgegrenzt werden. Dabei wolle man nicht die überempfindlichen und oft auch sehr elitären Sensoren übernehmen, die in den Echokammern gehegt und gepflegt würden, versprach der ARD-Chef. Diese verengten den Diskurs und steigerten die Gereiztheit im Land. Durch den Dialog mit den Zuschauern habe die ARD erfahren, daß sich das Publikum mehr Meinungsvielfalt und mehr kontroverse Debatten wünsche. „Das müssen wir als ARD sehr ernst nehmen. Wir dürfen uns den beschränkten Echokammern, den Meinungsmilieus im Land, rechten oder linken, niemals anschließen.“ Auch müsse der öffentlich-rechtliche Rundfunk in wirklich alle Richtungen divers sein. (krk)





ZDF stelllt sich hinter israelfeindliche Autorin

MAINZ. Das ZDF hat die Zusammenarbeit mit der Autorin Feyza-Yasmin Ayhan gerechtfertigt, die wegen israelfeindlicher Beiträge in den sozialen Medien in die Kritik geraten ist. Auf Nachfrage der Bild-Zeitung äußerte der öffentlich-rechtliche Sender, daß alle vom ZDF beauftragten Produktionen redaktionell geprüft und abgenommen würden. Ayhan hatte unter anderem 2015 während eines Auftritts bei der Hamas-nahen „Deutschen Jugend für Palästina“ Gewalt gegen Israel gerechtfertigt und sich dessen Ende gewünscht. Zudem rief sie während der Eskalation des Gaza-Konflikts im Mai zu Anti-Israel-Demonstrationen auf. Auf Instagram postete sie unter anderem Beiträge, in denen sie sich über die ihrer Ansicht nach große Lobby Israels beklagte. Kritik an der Kooperation des Senders mit Ayhan äußerte der Berliner AfD-Politiker Georg Pazderski. „Es drängt sich der Verdacht auf, daß die Öffentlich-Rechtlichen bei Muslimen nicht so genau hinschauen“, schrieb er auf Twitter und erinnerte an den ähnlich gelagerten Fall der Journalistin Nemi Al-Hassan beim WDR, die als Moderatorin des Formats „Quarks“ zurückgezogen wurde. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Hahn nannte die „Einstellung von Mitarbeitern mit abstoßend antisemitischen Klischees“ beim ZDF „absolut inakzeptabel“. (ag)





Aufgelesen

„Ich bin überzeugt, daß Klima- und Nachhaltigkeits­themen in jedes Ressort gehören, von der Wirtschafts­redaktion bis zum Feuilleton.“

Die Vize-Ressortleiterin von „Zeit Green“, Laura Cwiertnia, gegenüber Nextmedia