© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/21 / 22. Oktober 2021

Leserbriefe

Zu: „Meuthen und Laschet / Alles ist im Fluß“ von Dieter Stein, JF 42/21

Wo bleibt der Strategievorschlag der JF?

Der Chefredakteur stellt die Frage, ob sich die AfD weiter in die, teils selbstgewählte, Isolation treiben lassen will oder dem endlich eine klare Strategie entgegensetzt. Angesichts solcher Vorhaltungen frage ich mich: Hat die JF etwa einen Strategievorschlag für die AfD? Das Problem besteht doch darin, „den deutschen Konsensbürger“ (Zitat Leserzuschrift in JF 41/21) bei seit Jahren andauernden Feindseligkeiten in Worten und Werken zu erreichen. Man sieht an den Wahlergebnissen, wo solches eher gelingt.

Volker Spenke, Hänichen




„Lega Ost“ wäre ein Verlust

Das Streiflicht thematisiert die Ankündigung von Jörg Meuthen, nach sechseinhalb Jahren im Dezember nicht mehr erneut für den AfD-Bundessprecherposten zu kandidieren. Dazu ist zu sagen, daß er in diesen Jahren als Co-Vorsitzender seit 2015 sehr viel geleistet hat, wofür ihm Dank gebührt. Die Partei war in den Meuthen-Jahren trotz vieler Turbulenzen und vermeidbarer Skandale und Ausrutscher insgesamt erfolgreich. Erstmals seit sieben Jahrzehnten ist eine demokratisch-rechte Oppositionspartei zweimal mit zweistelligem Ergebnis in den Bundestag eingezogen – ein großartiger Erfolg! Die Mehrheit im AfD-Bundesvorstand um Meuthen hat versucht, einen klaren Strich gegen Extremisten zu ziehen, wobei leider einige Landesverbände dies unterlaufen. Verengt sich die AfD zur „Lega Ost“, wäre sie auf Dauer im Westen, wo fast 80 Prozent der Wähler leben, verloren. Daher müssen die westdeutschen Landesverbände und alle vernünftigen Delegierten dafür kämpfen, daß bürgerlich-rechte, konservative respektable Persönlichkeiten auf dem kommenden Parteitag in den neuen Bundesvorstand gewählt werden. Nur dann kann es gelingen, vom Niedergang der CDU zu profitieren und mehr enttäuschte Konservative hinüberzuziehen.

Dr. Peter Müller, München






Zu: „Einer geht“ von Christian Vollradt, JF 42/21

Als Dank ein guter Listenplatz zur EU-Wahl

Jörg Meuthen geht. Jeder, der schon einmal einen Vorstandsposten bekleidet hat, weiß, was dies an Zeit, Verzicht und täglicher Überzeugungsarbeit mit sich bringt. Meuthen ist ein Finanzfachmann, der in den vergangenen Jahren vieles ändern wollte. Leider war es ihm nicht vergönnt. Der Druck der linkslastigen Medien und einer CDU, die diesen Linkstrend unterstützte und ihre einstigen Ideale als rechtsradikal einstufte, ließen ihn scheitern. Daß er trotzdem in der Partei bleibt und sich weiter einbringt, ist ihm hoch anzurechnen und sollte von den Mitgliedern mit einem guten Listenplatz bei der EU-Wahl gedankt werden. Tino Chrupalla, Alice Weidel sowie Björn Höcke haben es im Osten vorgemacht und neue Themen gefunden. Ein großer Teil der Mitglieder hofft, mit diesen sozialen Themen den richtigen Weg gefunden zu haben. Das Ergebnis im Osten bestätigt dies. Ob sich die zwei Lager einigen, müssen die nächsten Parteitage zeigen. Dann geht es mit der AfD wieder aufwärts.

Kurt Möller, Mainhardt






Zu: „Wir geben unsere Macht auf“ von Marco F. Gallina, JF 42/21

Bundesverfassungsgericht bleibt untätig

Der Ruf des Muezzin ist eindeutig gegen unsere Demokratie gerichtet – sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich seiner öffentlichen Belästigung. Nicht zufällig ist laut der jüngsten Civey-Umfrage die große Mehrheit der Deutschen dagegen. Der Islam beansprucht als „Religion der Wahrheit“ (Sure „Der Sieg“ 48:28) die Herrschaft über alle anderen Religionen und Weltanschauungen. Kurz: Der Islam beansprucht die Weltherrschaft! Diese Herrschaft über alle „Ungläubigen“ (also alle Nichtmuslime) wird im Zweifelsfalle auch mit brutaler Gewalt durchgesetzt. Das ist nachzulesen in über 200 Suren-Versen. Die blutige Geschichte der islamischen Eroberungen seit dem 7. Jahrhundert belegt dies in erschreckender Weise! Deshalb ist der Dschihad, der „heilige“ Krieg, die wichtigste 6. Säule des Islam. Diese 6. Säule wird im Geschichtsunterricht und in den Geschichtsbüchern einfach unterschlagen. Die islamischen Eroberungen werden oft genug als Abwehr gegen die mittelalterlichen Kreuzzüge dargestellt. Jerusalem wurde aber bereits 638 von den Arabern erobert. Der Islam ist im Prinzip eine religiös verbrämte Staats- und Gesellschaftsordnung, die eben nicht unter den Religionsschutz unseres Grundgesetzes (Art. 4 und 7 GG) fällt. Allein von diesem Machtanspruch her, die einzige „Religion der Wahrheit“ zu sein, die über alle anderen Weltanschauungen und Gesellschaftssysteme obsiegen soll, muß der Islam in einer demokratischen Gesellschaftsordnung, die das Recht auf Leben, Gleichheit aller Menschen und die Freiheit des Individuums garantiert, geächtet werden. 

57 islamische Staaten praktizieren die Scharia und werden darin oft genug von westlichen demokratischen Regierungen materiell stark unterstützt. Die Bundesrepublik ist hier ein Vorreiter. Allein die Unterstützung der Terrorgruppen PLO und Hamas haben den deutschen Steuerzahler viele Milliarden (nicht Millionen!) gekostet. Sogar die amerikanischen Zahlungen in Höhe von jährlich 350 Millionen Dollar an die „Palästinenser“, die von Präsident Trump gestoppt wurden, übernahm die Bundesregierung noch dazu – ohne Parlamentsbeschluß! Wer als politisch Verantwortlicher behauptet, der Islam gehöre „unzweifelhaft“ zu Deutschland – darunter die Kanzlerin und der Präsident des Parlaments – ist seines Amtes zu entheben, weil er das Grundgesetz, unsere Verfassung, mißachtet. Das Bundesverfassungsgericht hätte hier längst eingreifen müssen!

Herbert Nowitzky, Eutin






Zur Rubrik „Aufgeschnappt“: „Funktionsjacken mit Rassentheorie“ von Matthias Bäkermann, JF 42/21

Funktions- und Funktionärsjacken

Wie sich die Zeiten doch gleichen: In der NS-Zeit hieß es Funktionärsjacke mit Rassentheorie, heute Funktionsjacke mit Rassentheorie, nur die Vorzeichen haben sich geändert, aber nicht der dahinterstehende Wahn. Aber vielleicht sollte North Face erst einmal einen anständigen Designer einstellen, um diese altbackenen Jacken mit Pfiff zu versehen und um die Verkaufszahlen zu steigern, als eine schwarze Rassenhygenikerin, die allen nicht Weißen diese Jacke schmackhaft machen soll. Von denen habe ich aber auch mit anderen Jacken niemand beim Wandern in den Bergen, Wald und Flur angetroffen. Also kann es daran nicht liegen. Die Einstellung von Frau Roig ist rausgeschmissenes Geld! Aber kein Rassenwahn ist uns zu teuer.

Volker Krause, Arnsberg






Zum Leserbrief: „Unmenschlicher Bessermensch“ von Hans Wolfgang Schumacher, JF 42/21

Ausweg Konzertboykott

Diese Zuschrift spricht mir aus der Seele. Leser Schumacher gebührt das Verdienst, ergänzend auf diese unsäglichen, menschenverachtenden Äußerungen hingewiesen zu haben, die widerlichste Hetze sind! Man stelle sich vor, ein AfD-Anhänger hätte etwas Vergleichbares von sich gegeben – aber der Herr Tastenklimperer darf das, hat er doch die „rechte“ (d.h. linke) Gesinnung und zeigt „Haltung“. Dafür wird er sogar noch von den Staatsrepräsentanten hofiert. Distanzierung? Bewahre! Ich jedenfalls habe in diesem Jahr den Besuch eines früher häufig und gern besuchten renommierten Klassik-Festivals gestrichen, welches allein in diesem Jahr dem Herrn Levit die Bühne für drei Auftritte bot. Und die musikalischen Fähigkeiten? Da schätze ich zum Beispiel diejenigen eines Daniil Trifonov, ebenfalls öfter Gast bei jenem Festival, doch etwas höher ein.

Georg Ritter, Bünde






Zu: „Neustart in der Opposition“ von Dieter Stein, JF 41/21

Wunder geschehen – aber nur in Nenas Welt

Der Verfasser weist der Unionsfraktion im neuen Bundestag aufgrund der Fraktionsstärke und des daraus abgeleiteten traditionellen Rederechts die Rolle der Oppositionsführung zu und meint, ihr wüchse damit „automatisch und ohne viel Zutun ein schärferes Profil zu.“ Er glaubt aber offenbar selbst nicht so recht an diesen Automatismus, wenn er wenige Zeilen später zu Recht an der Glaub-würdigkeit der Unionsabgeordneten zweifelt und auch daran, daß die Union konservative Positionen wiederentdeckt. Welche Art von Opposition stellt er sich denn angesichts des zu erwartenden, durch die FDP nur notdürftig kaschierten, radikal ökosozialistischen Regierungskurses vor, wenn nicht eine konsequent konservative? Was ist aber wohl von einer Partei in der „Oppositionsführung“ zu erwarten, die vorher als Regierungspartei in allen zentralen Fragen wie Energiepolitik, Klimawahn, Migration, Europapolitik sowie beim Eindreschen auf die einzige wirkliche Oppositionspartei, nämlich die AfD, sich mit den anderen etablierten Parteien weitgehend einig war? Roland Tichy hat vollkommen recht: „Die CDU ist geistig verendet“, schon während sie regierte, weil sie „das Regieren an eine Person delegiert und sich die Pflicht zur Mitsprache hatte nehmen lassen. Sie verwechselte Regentschaft mit Gefolgschaft.“ Und eine solche „Konkurrenz in der Opposition“ soll nach Auffassung des Kommentators auch noch „den Reformdruck auf die AfD enorm verstärken“? – Wer daran und an die Wiederauferstehung dieser, nochmals Tichy: „hirntoten“, Union in der Opposition glaubt, glaubt an Wunder in der Politik.

Karl-Heinz Ruda, Niedermurach






Zu: „Die neue linke Queerfront“ von Paul Leonhard/Björn Harms & „Ziel ist der allmächtige Staat“ von Rupert Pritzl/Fritz Söllner, JF 41/21

Unkontrollierbar: Selbsternannte Eliten

Die Verlautbarungen der neuen Bundestagsabgeordneten über deren politische Absichten sind verstörend. Sie bezeugen das persönliche Interesse an der Verwirklichung der Weltrettung als willige Lobbyisten der Milliardärsozialisten um Schwab, Soros, Rockefeller, Gates, Zuckerberg und stellen keinen Bezug her zu den Bedürfnissen des Volkes, zu dessen Vertretung sie gewählt sind. Erst durch die Erläuterungen, die die beiden Autoren Pritzl und Söllner geben, wird das Ziel dieser Verlautbarungen nachvollziehbar und sehr konkret. Die zugehörigen Auftritte von „Young Global Leader“ Baerbock beweisen die Gültigkeit der Hypermoral als Kriterium für diesen „Fortschritt“. Die Äußerungen von Habeck machen auf die „Erziehung zum Gehorsam“ als innenpolitisches Ziel aufmerksam. Selbstverständlich stehen in solch einem Staatswesen die selbsternannten Eliten mit unter Umständen frisierten beruflichen Lebensläufen weit außerhalb der Kontrolle; selbst deren Mitglieder und Wähler haben nichts mehr zu melden, wenn sie sachgerechte Lösungen einfordern wie zum Beispiel OB Palmer in Tübingen.

Dipl.-Psych. Gustav J. Brudy, Stockstadt am Rhein






Zu: „GegenAufklärung“ von Karlheinz Weißmann, JF 40/21

Von der Altsteinzeit bis zu Karl dem Großen

In der einen Hand die JF, wo sich der Kolumnist Weißmann wegen eines ausstehenden „Germanenmuseums“ empört, in der anderen die „Erinnerungen“ Ernst Hanfstaengls mit einer Bildunterschrift („Der Auslandspressechef der NSDAP bei der Arbeit: Empfang im Nürnberger Germanischen Museum“), hinterfrage ich Weißmanns Vorwurf der „Ahnendiskriminierung“. Die Sammlung des Germanischen Nationalmuseums (GNM) umfaßt Funde aus Mitteleuropa von der Altsteinzeit bis zur Zeit Karls des Großen. Dabei ist „germanisch“ einerseits wörtlich zu nehmen, weil es auch germanische Gegenstände aus nicht deutschsprachigen Gebieten umfaßt, wie die ostgotische Adlerfibel von Domagnano, andererseits Funde wie den spätbronzezeitlichen Goldhut von Ezelsdorf-Buch, der aufgrund seines süddeutschen Fundortes der Urnenfeldergesittung zuzurechnen ist, die der keltisch-südgermanischen Hallstattgesittung vorangeht. Gemeinsame Klammer ist deren indogermanischer Hintergrund. Das von Weißmann als „Slawenmuseum“ bezeichnete Freilichtmuseum befaßt sich hauptsächlich mit dem altslawischen Tempelort Groß Raden, und das „Keltenmuseum“ am Glauberg mit seinen Fürstengräbern beschränkt sich auf die keltische Eisenzeit. Daher können beide Sammlungen dem GNM nicht das Wasser reichen. Während Polaben eine elb- und ostgermanische Restbevölkerung überdeckten, durchdrangen Westgermanen keltisches Siedlungsgebiet. Der Sprachwechsel stammverwandter Menschen vom Slawischen und Keltischen förderte die Germanisierung der Vorbevölkerung. Hier bewährt sich die Anwendung des Abstammungsgrundsatzes (ius sanguinis).

Jens Görtzen, Rendsburg






Zum Schwerpunktthema: „Jetzt ist sie halt weg“, F 39/21

Alle Abweichler ausgeschaltet

Besonders der Forum-Aufsatz von Reiner Osbild veranschaulicht, daß Merkel in einem totalitären kommunistischen System aufgewachsen ist. Dies ist daran zu erkennen, wie sie alle ausgeschaltet hat, die sich kritisch äußern oder eine abweichende Meinung vertreten. Die Liste ist lang, sie reicht von Friedrich Merz bis Hans-Georg Maaßen. Am Fall Thüringen ist zudem zu sehen, wie sie Kommunisten in die Hände spielt.

Eberhard Spengler, Gauting