© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

Aufgeschnappt
Diskriminierungen und Übergriffigkeiten
Matthias Bäkermann

Ein elfjähriger Texaner, der sich keinem Geschlecht mehr zuordnen lassen will; mehrere seiner Klassenkameraden, denen die Privatschule in Magnolia bei Houston durch eine dort seit Jahrzehnten übliche geschlechtsspezifische Kleiderordnung inklusive Haarerlaß „einen immensen und irreparablen Schaden“ zugefügt hat; die Schule in Loudoun (Virginia), die Lehrer dazu zwingen will, künftig Schüler gendergerecht anzureden, um trans- und geschlechtervariablen Kindern ihr „psychisches Wohlbefinden“ zu gewährleisten; oder Schüler in Oklahoma, die gern in der Schule „kritische Rassentheorie“ gelehrt bekommen möchten, um mehr über schwarze, weibliche, indigene und nicht heterosexuelle Geschichte zu erfahren und dazu ein Gesetz ändern wollen: sie alle eint, daß sie in jüngster Zeit in den USA an einer Klagewelle teilhaben, die im großen Stil von der linken Bürgerrechtsorganisation „American Civil Liberties Union“ (ACLU) unterstützt wird. Brian Klosterboer, einer der Anwälte der mit über 130 Millionen Doller Jahresbudget für identitätspolitische Streitfragen kämpfenden ACLU, kündigte am 21. Oktober in der Washington Post an, nun großflächig gegen „diskriminierende Übergriffigkeiten“ vorzugehen.