© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

Meldungen

Weltmeister Berthold verteidigt Kimmich

BERLIN. Der Ex-Fußballnationalspieler Thomas Berthold hat die Kampagne gegen den Bayern-Profi Joshua Kimmich kritisiert. „Ich finde es unerträglich, was in dem Fall Joshua Kimmich abläuft“, sagte der Weltmeister von 1990 der JUNGEN FREIHEIT. „Die persönliche Gesundheit ist Privatsache, und die Würde des Menschen ist das oberste Gebot im Grundgesetz.“ Gleichzeitig riet Berthold Kimmichs Kritikern, sich über Menschen mit Impfnebenwirkungen zu informieren. Das würde gegebenenfalls ihre Meinung ändern. Die Solidargemeinschaft müsse sich auch um Menschen mit Impffolgen kümmern, forderte der einstige Fußballprofi, der unter anderem bei Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München unter Vertrag stand. Kimmich hatte am vergangenen Spieltag bestätigt, daß er noch nicht geimpft sei und dies mit der Sorge vor möglichen Langzeitfolgen begründet. Dies führte zu teils heftigen Reaktionen und harscher Kritik an dem Mittelfeldakteur des Rekordmeisters. Sogar die Bundesregierung meldete sich zu Wort und äußerte die auffordernde Hoffnung, Kimmich möge seine Entscheidung nochmals überdenken. Der frühere Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge nahm Kimmich unterdessen in Schutz. „Wenn ich einen Spieler kenne, der extrem verantwortlich und vorbildlich mit vielen Dingen im Leben umgegangen ist, dann war es immer Joshua“, sagte Rummenigge laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er sei deshalb davon überzeugt, daß Kimmich irgendwann die richtige Entscheidung fällen werden. Gleichzeitig mahnte der Europameister von 1980: „Man sollte die Kirche trotzdem im Dorf lassen.“ (krk)





Düsseldorf: Debatte über Messerverbote nach Mord

Düsseldorf. Nach zwei grausamen Bluttaten in Düsseldorf wollen CDU und Grüne ein neues Sicherheitsgremium für die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Eine sogenannte Innenstadtkonferenz soll verschiedenste Akteure an einen Tisch holen und die Prävention von Straftaten in Brennpunkten wie der Altstadt und dem Bahnhofsviertel verbessern. Zudem hat sich der Düsseldorfer Polizeipräsident Norbert Wesseler am Montag für ein Waffenverbot in der Altstadt ausgesprochen. Am Samstag war erneut ein Streit zwischen zwei Gruppen auf der Hunsrückenstraße eskaliert. Ein 17jähriger wurde dabei lebensgefährlich verletzt. Er überlebte nur, weil zwei Kinderärzte, die zufällig vor Ort waren, erste Hilfe leisteten und die Blutungen stoppten. Die unbekannten Täter konnten flüchten. Eine Mordkommission „MK Hunsrücken“ wurde eingerichtet. Erst wenige Tage zuvor war ein junger Deutscher seinen Verletzungen erlegen, die er von einer Attacke mit einer abgebrochenen Glasflasche in der Altstadt erlitten hatte. Der 19jährige war laut Bild-Zeitung aus dem 50 Kilometer entfernten Bottrop angereist, um mit Freunden in der Altstadt zu feiern. Mit einem noch unbekannten Täter sei es zum Streit gekommen. Die Mordkommission „MK Schloßufer“ ermittelt. (ha)