© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

Zeitschriftenkritik: Impact
Christliche Mission
Werner Olles

Die von der in Wien ansässigen evangelikalen Menschenrechtsorganisation ADF vierteljährlich herausgegebene Zeitschrift Impact informiert ihre Leser über die Situation von Menschen, die wegen ihres christlichen Glaubens in Bedrängnis sind. Sie bietet sowohl kostenlos Rechtsbeistand zum Schutz und zur Förderung der Religionsfreiheit, des Lebensrechts, der Familienrechte als auch der Meinungs- und Redefreiheit. Die aktuelle Ausgabe (Nr. 3, 2021) berichtet beispielsweise über David Boyle, der sich fast 20 Jahre Tag für Tag der Verkündigung des Evangeliums auf den Straßen von Istanbul widmete. Dabei gelten christliche Missionare und ihre Familien als unerwünscht und sollen zum Schweigen gebracht werden. Obwohl er bei seinen Straßenpredigten durchaus auf Interesse stieß, mußte er Festnahmen und Verhöre auf sich nehmen, bis er schließlich den Bescheid erhielt, wonach er die Türkei unverzüglich zu verlassen habe. Inzwischen lebt er mit seiner Familie in Deutschland, doch auch in Europa

haben Christen Angst, daß sie etwas Falsches sagen oder jemanden beleidigen könnten. Mit Hilfe von ADF International reichte er jetzt Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ein, da die Türkei sich völkerrechtlich verpflichtet hat, die Religionsfreiheit zu schützen.

Wie in Pakistan Blasphemiegesetze die Religionsfreiheit untergraben, erzählt der Beitrag „Sieben Jahre im Todestrakt“. 2013 wurde das christliche Ehepaar Shaqufta Kausar und Shafqat Emmanuel fälschlicherweise beschuldigt, über ein Mobiltelefon  blasphemische Nachrichten verbreitet zu haben. Die Tatsache, daß beide Analphabeten sind und die Nachrichten nicht geschrieben haben konnten, hinderte das Gericht nicht, sie 2014 zum Tode zu verurteilen. Die vierfachen Eltern verbrachten sieben lange Jahre im Gefängnis, wurden mißhandelt und gezwungen zuzugeben, daß sie Blasphemie begangen hätten. 2016 wurde dann der Pakistani Wagas Ahmad wegen eines angeblich antiislamischen Facebook-Posts fünf Jahre eingekerkert und nach seinem Freispruch von einem Polizisten ermordet. Da Blasphemie gesetzlich verboten ist, war der Beamte der Ansicht, richtig gehandelt zu haben.

Im Fall des christlichen Ehepaares hob der Oberste Gerichtshof von Lahore im Juni 2021 das unrechtmäßig zustande gekommene Todesurteil wegen Gotteslästerung auf. Doch der einzig richtige Ausweg ist die Abschaffung der gefährlichen Blasphemiegesetze.

Ein weiterer Beitrag befaßt sich mit der „Zukunft des Glaubens in Irland“, wo die Regierung wegen der Corona-Pandemie das Verbot öffentlicher Gottesdienste durchsetzte und Zuwiderhandlungen mit bis zu sechs Monaten Gefängnis und hohen Geldstrafen geahndet werden.

Kontakt: ADF International, Postfach 5, 1037 Wien www.adfinternational.de