© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

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Döpfner lehnt Rücktritt ab und bittet um Unterstützung

Berlin. Der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Mathias Döpfner, hat Forderungen, er solle als Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) zurücktreten, zurückgewiesen. „Wenn der Ruf der Branche, des BDZV und insbesondere des Präsidentenamts in dieser Woche Schaden genommen haben, bedauere ich dies persönlich zutiefst“, schrieb er in einem Rundbrief an die deutschen Zeitungsverlage. Er nehme „diese Kritik sehr ernst“, die „unvorhersehbare Entwicklung“ tue ihm „sehr leid“. Dennoch bat der 58jährige um „Unterstützung bei den verbandlichen Aufgaben“. Zuvor war im Zusammenhang mit der Entlassung Julian Reichelts als Bild-Chef (JF 43/21) auch Unzufriedenheit mit Döpfner laut geworden. So forderte Stern-Chefredakteur Florian Gless einen Rücktritt „von allen Posten und Ämtern“ und stellte klar, es brauche „jetzt eine Veränderung“. Stein des Anstoßes ist eine private Nachricht Döpfners an den Schriftsteller Benjamin Stuckrad-Barre während der ersten Ermittlungen gegen Reichelt. Darin hatte der Springer-Manager geschrieben, Reichelt sei „halt wirklich der letzte und einzige Journalist in Deutschland, der noch mutig gegen den neuen DDR-Obrigkeits-Staat aufbegehrt“. Der Chef der Funke-Mediengruppe, Christoph Rüth, und Madsack-CEO Thomas Düffert kritisierten die Äußerungen als nicht angemessen. „Ich finde, daß jemand, der oberster Repräsentant der Tageszeitungen in Deutschland ist, mit so einer Aussage nicht mehr haltbar ist“, befand auch der Geschäftsführer des Mindener Tageblatts, Carsten Lohmann, im Deutschlandfunk. (gb)

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„Die richtige Mischung aus Fakten, Fiktionen, Tatsachen und Träumereien ist für den Erfolg auf dem Boulevard so wichtig wie das geheime Leberwurst- oder Cola-Rezept.“

Ex-„Bild“-Journalist und -Regierungssprecher Georg Streiter in der „Süddeutschen Zeitung“