© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

Meldungen

„Die größte Bedrohung der globalen Gesundheit“

GLASGOW. Anläßlich der 26. UN-Klimakonferenz (COP 26) vom 31. Oktober bis zum 12. November haben 19 Chefredakteure von Medizinjournalen wie The Lancet oder PLOS Medicine angemahnt, die CO2-Emissionen drastisch zu reduzieren. „Bereits heute wird die Gesundheit der Menschen durch den globalen Temperaturanstieg und die Zerstörung der Natur geschädigt“, heißt es in dem Aufruf (Deutsches Ärzteblatt, 35-36/21). „In den vergangenen 20 Jahren stieg die mit Hitze in Verbindung stehende Mortalität bei über 65jährigen um mehr als 50 Prozent.“ Höhere Temperaturen führten zu Dehydration, Nierenversagen, Hautkrebs, Allergien, mehr tropischen Infektionen und erhöhter Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Krankheiten. Viele Regierungen hätten auf die Corona-Pandemie mit beispiellosen Investitionen reagiert. Die „Klimakrise“ benötige eine ähnliche Reaktion: „Die größte Bedrohung der globalen Gesundheit ist das fortgesetzte Scheitern der politischen Führer der Welt, den globalen Temperaturanstieg auf unter 1,5 Grad zu begrenzen.“ In Deutschland ist die Lebenserwartung hingegen seit 2001 gestiegen: Von 81,3 Jahren (Frauen) bzw. 75,6 Jahren (Männer) auf 83,4 bzw. 78,6 Jahre. (ck)

 daebl.de





Wuhan: Virus-verstärkende Forschung von NIH bezahlt

NEW YORK. Das National Institute of Health (NIH), die für die biomedizinische Forschung zuständige US-Behörde, hat erklärt, daß sie sogenannte Gain-of-Function-Forschung an Coronaviren finanziert hat. Die Behörde hatte die Beteiligung an virusverstärkender Forschung in Wuhan monatelang geleugnet. In einem Schreiben erklärte das NIH, daß die gemeinnützige EcoHealth Alliance ein Fledermaus-Coronavirus in einem Experiment verändert habe und das Virus infektiöser geworden sei als das natürlich vorkommende Virus. Das Bündnis habe es außerdem versäumt, alle Erkenntnisse über die Veränderungen des Virus zu melden. Die in New York City ansässige gemeinnützige Organisation, die Forschungen zum Schutz von Menschen, Tieren und der Umwelt vor neu auftretenden Infektionskrankheiten durchführt, arbeitete mit dem Wuhan Institute of Virology zusammen. In Wuhan hatte die Corona-Pandemie ihren Ursprung. Es ist weiterhin nicht abschließend geklärt, ob das Virus vom Tier auf den Menschen übergesprungen ist oder aus dem Labor entweichen konnte. (mp)





Neuer „Ostseeaktionsplan 2021–2030“ verabschiedet

LÜBECK. Die Ostseeanrainerstaaten und die EU haben vorige Woche auf der Ministerkonferenz der Helsinki-Kommission (Helcom) den neuen „Ostseeaktionsplan 2021–2030“ verabschiedet. Er legt Ziele und etwa 200 Maßnahmen zu Bereichen wie Biodiversität, Überdüngung, Schadstoffen, Schiffahrt oder Fischerei fest. 30 Prozent der Ostsee sollen unter Schutz gestellt und Belastungen durch Müll, Schadstoffe, Munitionsaltlasten und Lärm reduziert werden. „Es liegt nun bei den Vertragsparteien, die Maßnahmen dringend und wirksam umzusetzen, um dem Verlust von Lebensräumen und Arten entgegenzuwirken“, erklärte Helcom-Chefin Lilian Busse. (fis)

 helcom.fi





Erkenntnis 

„Ich habe zwei große Leidenschaften: Die erste ist die globale Gesundheitsversorgung, wozu die Beendigung dieser Pandemie und die Vorbereitung auf die nächste zählt. Die zweite ist der Klimawandel.“

Bill Gates, Microsoft-Mitgründer und US-Multimilliardär und Philanthrop