© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

Editorial
Nichts bleibt
Dieter Stein

Die Bundestagswahl ist vorüber. Olaf Scholz konnte mit der SPD die meisten Stimmen hinter sich vereinen. In einer Ampel-Koalition mit Grünen und FPD werden die Liberalen den Umverteilungsmotor kaum bremsen können. Spekulationen, welche neuen Steuern, Abgaben und Gebühren die kommende Linksregierung dem Bürger auferlegen wird, gibt es zuhauf. Was ist dran an den Bedrohungen der bürgerlichen Grundlagen: Freiheit in Eigentum und Kapital? 

Der Ökonom Reiner Osbild sieht die größte Gefahr in Enteignungen, die letztlich Kapital in weniger Händen konzentrieren. Auch eine höhere Erbschaftssteuer hat das Potential, so schreibt der Volkswirtschaftler Ulrich van Suntum, die Ungleichheit im Land zu mehren und die Innovationskraft der Mittelständler auszubremsen. Diese Steuer gehöre abgeschafft. 

Viele Vermögen suchen nach sicheren Häfen. Wer nicht nach Übersee kann oder will, hatte sein Geld zuletzt oft in Barbeständen gehortet. Die Kosten waren bei einer moderaten Inflation verglichen mit der Negativverzinsung auf dem Konto gering. Doch der Fiskus sucht das Bargeld unattraktiver zu machen, sieht der Ordnungsökonom Dirk Meyer.

Die Staatsschulden steigen unterdessen weiter und die Inflation schießt in die Höhe. Die Kosten verfehlter Politik werden umgeschichtet, erklärt der Anlageexperte Andreas Beck im Gespräch. Letztlich müsse die junge Generation für Pensionen, Rente und Umverteilungspolitik zahlen.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Dieter Stein