© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/21 / 29. Oktober 2021

Wer erklärt uns die Welt?

Wer das JETZT und HIER und HEUTE verstehen will, sollte sich der Weisheit erfahrener Menschen anvertrauen. Zur aktuellen Politik haben sich diverse Persönlichkeiten geäußert. Etliche hatten wohl sogar die Gabe, in die Zukunft blicken zu können. Schon vor dem Urnengang merkte etwa Bismarck an: 

„Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.“





Für die anschließenden Koalitionsverhandlungen warnte Konfuzius

„Wenn über das Grundsätzliche keine Einigkeit besteht, ist es sinnlos, miteinander Pläne zu machen.“ 





Menschen – Politiker zählt man gemeinhin zu solchen – urteilen ja häufig über Dinge, die nicht zu ihrem Erfahrungsbereich gehören. Bei Helmut Schmidt war das anders. Er stellte fest:

„Die Dummheit von Regierungen sollte nie unterschätzt werden.“ 





US-Gründervater Benjamin Franklin muß eine Ahnung von den staatlichen Corona-Maßnahmen gehabt haben, als er schrieb:

„Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.“ 





Konrad Adenauer kannte Olaf Scholz nicht, aber er wußte über seine Steuerpolitik bescheid. Der Alt-Kanzler warnte: 

„Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen.“





Daß auch Sozialdemokraten ab und an Sachkenntnis vorweisen können, zeigt Egon Bahr mit seinem Kommentar zum Afghanistan-Desaster: 

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“





Den vielen Abgeordneten der fraktionsübergreifenden Parlamentariergruppe ohne Berufsausbildung und Arbeitserfahrung in Unternehmen (nicht zu verwechseln mit: „Kreißsaal – Hörsaal – Plenarsaal“) legt der Staatsmann Benjamin Franklin ans Herz:

„Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen.“ 





Sollte der Bund der Steuerzahler erwägen, posthum noch einige Vorbilder zu Ehrenmitgliedern zu ernennen, so könnte die Wahl auf den Alten Fritz fallen. Der warnte alle Freunde von „deficit spending“ und Schuldenpolitik schon vor mehr als zweihundert Jahren:

„Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, daß jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, daß er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staat teilen muß. “ 





Schriebe ­George Orwell, Autor von „1984“ und „Farm der Tiere“, diese Kolumne, würde er sich vermutlich so von seinen Lesern verabschieden:

„Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.“