© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/21 / 05. November 2021

Afghane räumt in Thüringen eine Kirche leer
Unkenntnis
Helmut Matthies

Im thüringischen Nordhausen räumt ein Afghane die Kirche leer. Sogar ein wertvolles Kreuz reißt der 2015 eingewanderte Flüchtling aus der Wand. Er lasse neben dem Islam keine andere Religion gelten, gibt er später an. Höchst bemerkenswert sind die Reaktionen: Landrat Matthias Jendricke (SPD) sprach von „einem gezielten Angriff auf unsere christlichen Werte“. Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Südharz, Andreas Schwarze, verurteilte die Schändung zwar scharf, distanzierte sich aber sogleich vom SPD-Politiker. Hatte der sich konsequenterweise gegen eine weitere Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen ausgesprochen, weil die meisten unsere Kultur ablehnten, so kritisierte der Kirchenmann die „pauschale Verurteilung“ und verwarf „rassistische Äußerungen“. 

Diese Sichtweise steht für die Unkenntnis des Islam in weiten Teilen der Kirchen. Wäre der Islam eine friedliche Religion, würden nicht die meisten der weltweit rund 200 Millionen diskriminierten Christen in islamischen Ländern verfolgt werden. Auch in West-

europa nehmen die Übergriffe zu: In Frankreich werden jedes Jahr rund 1.000 Kirchen Opfer von Vandalismus – häufig begangen von muslimischen Jugendlichen. In Deutschland gib es jährlich über 2.000 Fälle von Sachbeschädigungen. Interessanterweise werden bei Ermittlungen Hinweise auf „ideologische Hintergründe häufig übersehen“ – so die katholische Bischofskonferenz. Denn die Realität würde schließlich zu einer anderen Politik führen müssen. Und die ist bislang nicht gewollt.






Helmut Matthies ist Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.