© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/21 / 05. November 2021

Meldungen

Johnson fordert stärkeren Kampf gegen Klimawandel 

GLASGOW. Anläßlich des Beginns der Klimakonferenz in Glasgow hat der britische Regierungschef Boris Johnson für mehr Engagement im Kampf gegen den Klimawandel geworben. „Es ist eine Minute vor Mitternacht, und wir müssen jetzt handeln“, mahnte er. Bislang sei auf Zeit gespielt worden, die nun ablaufe. Der Politiker der Konservativen Partei drängt darauf, die Erderwärmung mit Hilfe von Maßnahmen auf 1,5 Grad zu begrenzen. So fordert er unter anderem einen schnelleren Kohleausstieg und ein höheres Tempo beim Umstieg auf E-Mobilität. Auch Chinas Regierungschef Xi Jinping rief laut der Nachrichtenagentur Xinhua dazu auf, die Bemühungen zu verstärken. Industrienationen komme dabei eine besonders große Verantwortung zu, denn sie müßten Entwicklungsländern dabei helfen, mit fortschrittlicher Technologie gegen den Klimawandel anzukämpfen. Entscheidend sei außerdem, einen Ausgleich zwischen den verschiedenen Aspekten zu erzielen, etwa zwischen Umweltschutz und Wirtschaft. (zit)

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Überfall angesichts  ungeklärter Seegrenze 

NEWTOWNARDS. In der nordirischen Kleinstadt Newtownards, einer Hochburg der pro-britischen Protestanten, haben am vergangenen Montagmorgen zwei maskierte Gewalttäter einen Bus überfallen und in Brand gesetzt, nachdem sie den Fahrer unter vorgehaltener Waffe vertrieben hatten. Der Überfall steht in einem erklärten Zusammenhang zum umstrittenen Brexit-Protokoll, mit dem der Handel zwischen der EU und Großbritannien mittels einer innerbritischen Seegrenze zu Nordirland geregelt werden soll. Der Vorfall ereignete sich am gleichen Tag, für den im September die stärke protestantische Partei, die DUP, den Rückzug ihrer Minister aus der nord-irischen Allparteienregierung angekündigt hat, falls es zu keinen bedeutenden Änderungen in der Protokoll-Frage käme. Bislang sind ihre Minister nach wie vor im Amt, da der DUP-Vorsitzende Sir Jeffrey Donaldson Fortschritte sieht durch die Eröffnung von Verhandlungen über das Protokoll. (dk)





3G-Regel am Arbeitsplatz erhitzt die Gemüter 

WIEN. Ab dem 1. November gilt mit 3G-Pflicht am Arbeitsplatz in Österreich eine neue Regelung. Alle, die am Arbeitsort physischen Kontakt zu anderen Personen nicht ausschließen können, müssen seither einen Impf- , Genesungs- oder Testnachweis mit sich führen. Bis einschließlich 14. November gilt jedoch eine Übergangsfrist. Wer in dieser Zeit in der Arbeitsstätte keinen 3G-Nachweis hat, muß durchgehend eine FFP2-Maske tragen. „Die 3G-Pflicht am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie. Sie sorgt für besseren Schutz dort, wo die Menschen täglich hinmüssen und einen großen Teil ihres Tages verbringen, und sie schafft darüber hinaus zusätzliche Planungs- und Rechtssicherheit für die Arbeitgeber:innen“, erklärte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Die Grünen). Mit der „sinnlosen und diskriminierenden“ 3G-Regel habe die „Konkursregierung rund um Bundeskanzler Schallenberg und Gesundheitsminister Mückstein vermutlich den bislang größten Bock geschossen“, kritisierte der FPÖ-Vorsitzende Herbert Kickl. Er verwies auf eine Forsa-Studie aus dem Oktober 2021, die zu dem Ergebnis gekommen sei, daß die Ausweitung der Repressionen gegen Ungeimpfte die Impfbereitschaft der Ungeimpften noch weiter abnehmen lasse. Dem widersprach Mückstein. Am 1. November hätten sich mehr als 13.000 Menschen eine erste Corona-Schutzimpfung geholt. „Die Meldungen zeigen uns, daß vielerorts die Menschen Schlange gestanden sind, um das kostenlose Impfangebot in Anspruch zu nehmen“, freut sich der grüne Minister. (ctw)