© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/21 / 05. November 2021

Meldungen

Bill Gates wirbt für eine Nutzung der Atomkraft

REDMOND. Der US-Milliardär und Klima-Aktivist Bill Gates hat erneut für die Atomkraft geworben. „Sollten wir einen wundersamen Durchbruch bei den Kosten der Stromspeicherung erreichen, brauchen wir uns keine Gedanken um Nukleartechnologie zu machen. Aber in der Zwischenzeit sind Energieformen, die wetterunabhängig sind hilfreich – also auch dann Strom produzieren, wenn der Wind nicht bläst und die Sonne nicht scheint –, um die nötige Verläßlichkeit zu gewähren“, erklärte der Microsoft-Mitgründer im Handelsblatt. Daher finanziere er eine Firma, die einen Atomreaktor der vierten Generation baue, denn der globale Strombedarf werde dramatisch steigen: „Ein erstes Probekraftwerk wird derzeit in den USA gebaut und in den kommenden fünf Jahren fertiggestellt“, so Gates. Auch die laufenden AKWs in Frankreich seien weiterhin unverzichtbar: „An vielen Tagen wird die französische Kernenergie in die europäischen Stromnetze gespeist und hilft gerade nachts, wenn Solaranlagen nichts liefern und auch die Windkraft zurückgeht. Ich freue mich, daß die Franzosen ambitionierte Ziele haben, um Atomkraft billiger und sicherer zu machen“, meinte Gates. Die Welt werde noch eine Menge Erdgas verbrauchen, bis die CO2-Emissionen wirklich auf null sinken: „Die Leute wollen ihre Häuser heizen, sie wollen, daß die Fabrik, in der sie arbeiten, Strom hat“, erläuterte der 66jährige Investor. (fis)

 www.gatesnotes.com





Auch Ikea muß seinen Internethandel ausbauen

DÜSSELDORF. Von der angekündigten Erhöhung des Mindestlohns von 9,60 auf zwölf Euro würden etwa 8,6 Millionen Beschäftigte profitieren. Das ergab eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung (WSI Policy Brief 62/21). Etwa 30 Prozent der Arbeitnehmer, die in ihrem Hauptjob nicht nach einem Tarifvertrag bezahlt werden, arbeiteten aktuell für weniger als zwölf Euro pro Stunde. Mit Tarifvertrag seien es nur 9,5 Prozent. Die Zahlen zeigten, daß der von den Ampel-Koalitionären versprochene höhere Mindestlohn „keinen tiefen Eingriff in die Tarifautonomie“ bedeute, erklärte WSI-Arbeitsmarktexperte Toralf Pusch. Niedriglöhne gebe es am häufigsten im Einzelhandel, dem Gesundheitswesen, der Gebäudebetreuung, der Gastronomie und dem Sozialwesen. (fis)

 www.boeckler.de





Zahl der Woche 

Auf 17.160 Hektar ist die Baumschulfläche der 1.540 Gartenbaubetriebe, die Bäume, Sträucher, Zier- und Obstgehölze oder Forstpflanzen in Deutschland großziehen, in diesem Jahr gesunken. Gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2017 verringerte sich die genutzte Fläche um 7,8 Prozent und die Zahl der Baumschulbetriebe um 10,4 Prozent. Die meisten Baumschulen befinden sich mit 399 Betrieben und einer Fläche von 4.790 Hektar in Niedersachsen. Quelle: Statistisches Bundesamt