© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/21 / 05. November 2021

Meldungen

SWR kündigt Mitarbeiter nach Corona-Kritik

STUTTGART. Der Südwestrundfunk (SWR) hat seinem Mitarbeiter Ole Skambraks gekündigt, weil dieser falsche Tatsachen im Zusammenhang mit der Corona-Berichterstattung des Senders verbreitet haben soll. Außerdem soll der Sounddesigner den SWR in der Öffentlichkeit „diskreditiert“ haben, berichtete der Evangelische Pressedienst unter Berufung auf einen SWR-Sprecher. Ausschlagegebend für die Maßnahme war demnach Skambraks’ Auftritt in der Gesprächssendung „Talk im Hangar 7“ des österreichischen Privatsenders Servus TV. Darin habe er „durch aus dem Zusammenhang gerissene und falsche Behauptungen das Vertrauen in die Neutralität des SWR beziehungsweise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erneut untergraben“. Die Kündigung sei nicht wegen der kritischen Meinungsäußerungen erfolgt. Bereits zuvor hatte Skambraks die Corona-Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und des SWR in einem offenen Brief mit dem Titel „Ich kann nicht mehr“ kritisiert (JF 42/21). Darin warf er den Sendern vor, unausgewogen über die Pandemie und deren Folgen zu berichten. Sein früherer Arbeitgeber kritisierte nun, Skambraks habe in dem Brief den falschen Eindruck erweckt, „daß er direkten Einblick in die redaktionelle Themenplanung und -entwicklung habe, obwohl er an solchen Redaktionskonferenzen in der Regel gar nicht teilnimmt“. Nach der Veröffentlichung des Briefs hätten sich der Sounddesigner und der Sender auf ein „14tägiges öffentliches Stillhalten“ geeinigt, „um die Möglichkeit zur internen Aufklärung und Befriedung zu schaffen“. Dennoch sei Skambraks dann bei Servus TV aufgetreten. Daraufhin sei er zunächst bezahlt freigestellt und am Donnerstag vergangener Woche gekündigt worden. Skambraks war rund eineinhalb Jahre befristet bei SWR2 angestellt. (ls)





Trumps soziales Netzwerk nimmt Gestalt an

Tampa. Die Webhosting-Firma Rightforge aus Florida hat angekündigt, das neue Online-Netzwerk „Truth Social“ des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zu betreiben. Das Unternehmen rechne mit 75 Millionen Nutzern, für die es derzeit die „Grundlagen“ schaffe, sagte Rightforge-Geschäftsführer Martin Avila gegenüber der US-amerikanischen Nachrichtenseite Axios. Wenn die Tech-Konzerne meinten, „daß der Präsident von den Plattformen entfernt werden sollte, dann glauben wir, daß sie nicht wirklich daran interessiert sind, in einem freien Land zu leben“. Trump hatte Ende Oktober die Gründung einer Trump Media & Technology Group (TMTG) bekanntgegeben. Zu dem Angebot, das „der Tyrannei von Big Tech die Stirn bieten“ will, soll neben truthsocial.com auch ein eigener Stramingdienst gehören. Facebook und Twitter hatten Trumps Profile nach dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar gelöscht.





Aufgelesen

„Die Tageszeitung aus Papier ist ein Anachronismus der Vor-Internet-Zeit.“

„Meedia“-Chefredakteur Stefan Winterbauer bei seinem Branchendienst