© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/21 / 12. November 2021

Zitate

„Olaf Scholz ist eine männliche Ausgabe von Angela Merkel. Ich sehe auch in der deutschen Gesellschaft keinerlei Lust auf Veränderung. Deutschland will die Stagnation – und wird dafür teuer bezahlen. Nehmen wir die deutsche Wirtschaft, sie ist etwa im Bereich des Automobil- und Maschinenbaus die beste der Welt. Allerdings ist es eine Wirtschaft des 20. Jahrhunderts. Dummerweise befinden wir uns im 21. Jahrhundert.“

Niall Ferguson, Wirtschaftshistoriker, auf „t-online.de“ am 3. November





„Ich lese schon seit einigen Jahren keine Zeitungen mehr, ob online oder gedruckt. Auch TV-Nachrichten schaue ich nicht mehr. Immer mehr wird von ein oder zwei Quellen kontrolliert, so daß Propaganda verbreitet wird, die den Eliten (...) Vorteile bringt.“

Novak Đoković, aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste im Tennis, in der serbischen Zeitung „Blic“ am 3. November 





„Wenn wir die Aufklärung nicht verteidigen, könnten wir wieder in einer ständischen Gesellschaft landen: Der Adlige und der Pfarrer dürfen etwas sagen, aber der Bauer hat nicht das Recht dazu. Die neuen Stände organisieren sich gerade entlang der Grenze, wer als Opfergruppe gilt und darum gehört werden muß und wer wie die ‘alten weißen Männer’ als Täter gilt. Solche Hierarchien haben zwar jahrtausendelang funktioniert, aber es war nicht gut.“

Bernd Stegemann, Dramaturg, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 6. November





„Ich bin kein Politiker geworden. Ich bin weder ein Partei- noch ein Karrieremensch. Mir geht es nicht darum, wiedergewählt zu werden oder über die Runden zu kommen. Ich bin im Kampf für Frankreich. (...) Um an den Präsidentschaftswahlen teilzunehmen, muß ich die Entscheidung treffen, alles aufzugeben. Das ist keine leichte Aufgabe. Aber die Situation in Frankreich ist so ernst, so tragisch, daß sie außergewöhnliche Maßnahmen erfordert.“

Éric Zemmour, französischer Esssayist und möglicher Präsidentschaftskandidat, beim Fernsehsender „BFM TV“ am 7. November





„Die ‘woke’ Wut auf schwarze und braune Menschen, die es wagen, vom ‘korrekten Denken’ abzuweichen, offenbart den rassistischen Unterbau der Identitätspolitik. Die Identitären (...) betrachten Menschen, die einer ethnischen Minderheit angehören, eindeutig als politische Monolithen, als einen rassischen Block, der die Pflicht hat, sich an die eine, wahre, richtige Denkweise zu halten, und nicht als eine Ansammlung von Individuen, die alle möglichen unterschiedlichen politischen Ansichten vertreten. Die identitäre Linke glaubt auch, daß sie eine Art moralisches Eigentum an der schwarzen und braunen Bevölkerung hat. ‘Wir sind antirassistisch, und trotzdem wagen es diese undankbaren, hochnäsigen Leute, uns in Frage zu stellen?’“

Brendan O’Neill, leitender Politikredakteur, im britischen „Spectator“ vom 7. November





„In einer zivilisatorischen Krise funktionieren Sachargumente nicht – es nützt nichts zu erklären, daß es sich nicht um Flüchtlinge handelt, daß sie von Lukaschenko benutzt werden, um unser Land zu destabilisieren, daß die Aufnahme einer Handvoll von ihnen einen Migrations-Tsunami auslösen wird. Dem sollte nicht mit Fakten begegnet werden (…), sondern mit dem alten, bewährten Ethos: Hartnäckiges und konsequentes Festhalten an der Politik der Unverletzlichkeit der Grenzen der Republik.“ 

Jakub Maciejewski, Journalist, auf der Nachrichtenseite „wPolityce.pl“ am 8. November