Eine Lehrstunde, wie Außenpolitik funktioniert, geben der langjährige EU-Diplomat, Osteuropa-Experte und JF-Autor Albrecht Rothacher und Chefredakteur Dieter Stein in einem aktuellen Interview auf JF-TV. China und Rußland haben ein gezieltes Interesse an der Uneinigkeit der 27 EU-Staaten. Griechenland, Italien, Ungarn und Zypern sind die Länder, über die die beiden Mächte die Uneinigkeit der größten Welthandelsmacht forcieren. Und das Spiel der Hinterzimmer-Deals, wenn es sein muß mit finanzieller Unterstützung, beherrschen die beiden virtuos.

Dies fiele um so leichter, weil das „historische Bewußtsein in Brüssel sehr dünn ausgebildet“ sei, so Rothacher.  So seien gerade Polen und Ungarn die Länder, die in der Phase des Sowjetkommunismus Enormes geleistet haben, was ihnen aber nicht gedankt werde.

Und zu einem Zeitpunkt, zu dem die EU so zerstritten ist und ihre Nettozahler immer höher steigende Belastungen durch den Corona-Wiederaufbaufonds, die Euro-Rettung und den New Green Deal erwarten können, droht eine weitere Gefahr im Zuge der weißrussischen Erpressung durch neue Migrantenströme. Und hier ist es allein ein Land, das sich dem entgegenstellt: das vielgescholtene Polen, das, so Rothacher, „knallhart im atlantischen Lager“ steht.

Ganz aktuell schildert unser Reporter Hinrich Rohbohm die neue Migrationswelle, die über die Weißrußland-Route Europa bedroht. Seine Eindrücke vom deutschen Grenzgebiet zu Polen sind ab Freitag in unserem Youtube-Kanal zu sehen.