© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/21 / 19. November 2021

Meldungen

Verein erneuert Kreuze für Todesopfer der Mauer 

BERLIN. Die „Vereinigung 17. Juni 1953“ hat am vergangenen Sonntag, dem Volkstrauertag, die Erneuerung der sogenannten Mauerkreuze gegenüber dem Reichstag abgeschlossen. Die 15 weißen Kreuze am Rande des Tiergartens sowie an der Spree, die alljährlich das Interesse zahlloser Touristen auf sich ziehen, erinnern an die Opfer der Berliner Mauer, zeigten zuvor aber lediglich deren Namen und Todesdaten. Nun sind sie um das jeweilige Geburtsdatum, ein Porträtbild und eine Kurzbiographie der Getöteten sowie Hinweise über ihre Todesumstände ergänzt. Da die zur Verfügung gestellten öffentlichen Mittel und Spenden zur Erneuerung aller Kreuze nicht ausreichten, hat die Vereinigung 17. Juni nach eigenen Angaben „persönliche Bürgschaften“ in Höhe von knapp 3.000 Euro übernommen und hofft nun im Nachgang auf weitere Spenden (Stichwort: „Mauerkreuze Spreebogen“, Vereinigung 17. Juni 1953 e.V., IBAN: DE27 7009 1600 0000 6329 02). Zum 60. Jahrestag des Mauerbaus hatte der Verein, der die Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR von 1953 und das kommunistische Unrecht wachhalten will, die Initiative „Den Opfern ein Gesicht geben“ zur Erneuerung der Kreuze ins Leben gerufen, und ab dem 13. August mit der Übergabe der ersten neuen Exemplare an die Öffentlichkeit begonnen. Die allerersten Kreuze waren 1971 privat von Berliner Bürgern gestiftet worden. Wegen der Neubauten im Regierungsviertel nach dem Mauerfall fanden die Kreuze 1995 einen neuen, ihren heutigen Standort an der Ebertstraße und im Spreebogen gegenüber der Südost- und der Nordostecke des Reichstags. Die Bundestagsverwaltung teilte dem Verein mit, man begrüße sehr, „wenn die Mauerkreuze durch den Verein in gutem Zustand gehalten werden“. (mo) 





Raser mit „ausländisch klingenden Namen“ 

BERLIN. Die Berliner Behörden haben von Jahresbeginn bis Oktober 892 illegale Autorennen in der Hauptstadt registriert. Damit liegt der Wert bereits auf dem Niveau des gesamten Vorjahres, berichtete die Bild-Zeitung. Oberamtsanwalt Andreas Winkelmann äußerte nach der Auswertung von mehr als 2.000 Verfahren: „Unsere Klientel ist zwischen 18 und 30 Jahren, 75 Prozent haben einen ausländisch klingenden Namen.“ In 80 Prozent der Fälle illegaler Autorennen nutzten die Täter demnach nicht ihre eigenen, sondern Car-Sharing-Autos. Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) brachte in der Vergangenheit Maßnahmen ins Gespräch, um gezielt junge Fahrer von schnellen Autos fernzuhalten. So wolle er durchsetzen, daß Pkw mit mehr als 200 PS nicht an Personen unter 25 Jahren vermietet werden dürfen. In der Hauptstadt sorgten Raserunfälle mit Todesopfern bereits für Schlagzeilen. So verurteilte das Berliner Landgericht die beiden Raser vom Kurfürstendamm, Hamdi H. und Marvin N., im Februar 2017 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Die beiden waren mit rund 170 Stundenkilometern durch die Innenstadt gefahren und hatten dabei einen unbeteiligten Rentner getötet. (ag)