© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/21 / 26. November 2021

Migration aus Weißrußland
Festung Europa ist machbar
Michael Paulwitz

Polen hat ein Exempel für ganz Europa statuiert. In der Migrationskrise an der Grenze zu Weißrußland haben die polnischen Grenzschützer den klaren Beweis abgeliefert, daß die „Festung Europa“ möglich und machbar ist. Bislang haben Polens Sicherheitskräfte mit Entschlossenheit, aber ohne Überreaktion jeden Versuch zurückgewiesen, das Gebiet der Europäischen Union mit einem neuen Migrantenansturm zu fluten. Das hat nicht nur die Erpressungsabsichten der weißrussischen Regierung durchkreuzt, sondern auch das Kalkül all jener humanitären Schleuser und Asyl-Lobbyisten, die darauf spekuliert hatten, mit emotionalen Bildern eine Wiederholung des Willkommensputsches von 2015 zu erzwingen.

Warschaus Öffentlichkeitsarbeit hat keinen Zweifel daran gelassen, daß es sich bei den vermeintlichen „Schutzsuchenden“ vielfach um gewaltbereite Invasoren handelt. Das mag dazu beigetragen haben, daß die amtierende Kanzlerin bis dato trotz allem Drängen aus Minsk nicht der Versuchung erlegen ist, doch wieder einen „einmaligen“ Migrationskorridor zu öffnen. Präsident Lukaschenko beginnt bereits, seine Schachfiguren zurück in die Heimatländer zu verfrachten. Nicht auszudenken, wie Europa heute dastünde, hätten schon 2015 die betroffenen Akteure so geradlinig gehandelt wie Polen heute. Denn sicher ist: Auch diese Migrationskrise wird für die EU nicht die letzte gewesen sein.