© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/21 / 26. November 2021

George Soros weitet Engagement aus
Der ungarische Milliardär will mit „Good Information“ gegen „Fake News“ kämpfen
Boris T. Kaiser

Der ungarische Milliardär George Soros will mit einem neuen Medienprojekt der Verbreitung von vermeintlichen Fehlinformationen entgegentreten. Zusammen mit dem Silicon-Valley-Unternehmer Reid Hoffman hat der 91jährige Good Information Inc. gegründet. Ziel des gemeinsamen Projekts soll die finanzielle Förderung von Informationsmedien sein, die die „Echokammern“ der „Desinformierten“ und „Desinformierer“ durchbrechen. 

So sollen beispielsweise lokale Zeitungen und Nachrichtensender bei der Versorgung der Bevölkerung mit „guten Informationen“ unterstützt werden. Geführt wird das neue Soros-Unternehmen US-Medienberichten zufolge von der Journalistin und ehemaligen Politstrategin der Demokratischen Partei Tara McGowan. Die betonte gegenüber der Nachrichtenseite Axios vor allem die Transparenz, auf die man bei dem Projekt angeblich setze: „Wir legen unsere Investoren offen, weil wir – gerade jetzt in diesem Umfeld des Mißtrauens – der Meinung sind, daß Transparenz wirklich wichtig ist.“ McGowen hat zahlreiche den US-Demokraten nahestehende Organisationen mitgegründet.

An der Aufrichtigkeit des neuen Projekts zur Bekämpfung von „Fake News“ gibt es starke Zweifel. Auch weil die beiden Investoren zu dessen Aufbau den umstrittenen „Courier Newsroom“ erworben haben – einst aufgebaut von Tara McGowan. Die Website zum „Schutz der Demokratie“ und zur Stärkung des Lokaljournalismus soll einer der Hauptgründe dafür gewesen sein, daß sich selbst Facebook im vergangenen Jahr gezwungen sah, eine neue Richtlinie zu verabschieden, die reine Nachrichtenangebote von politischen Meinungs- und Kampagnenseiten unterscheidet, um die Verbreitung einseitiger Informationen zu verhindern. Teil der neuen Richtlinie sind auch Transparenzregeln, die die Geldgeber hinter den Nachrichten offenlegen sollen.

Soros finanziert seit Jahren zahlreiche linksgerichtete Projekte auf der ganzen Welt. Eine seiner bekanntesten Aktivitäten ist die „Open Society Foundation“. In Deutschland fördert die Stiftung unter anderem das von Kritikern immer wieder als politisch einseitig eingestufte „Recherchezentrum Correctiv“.